Der Ausbau der S-Bahn-Strecke der S6 zwischen Westbahnhof und Bad Vilbel wird, wenn nichts dazwischenkommt, in wenigen Monaten fertiggestellt sein. Die Strecke ist insgesamt 13 Kilometer lang und durch Corona, Lieferengpässe, Vandalismus, Pannen und andere Störungen war der Bau eine echte Herausforderung.
Bis zur Fertigstellung wird es auch noch mal eine Strecken-Vollsperrung von 5 bis 7 Wochen brauchen, so der aktuelle Stand. Dann werden die restlichen S-Bahnsteige errichtet, Zwischen-Provisorien werden wieder zurückgebaut und diverse andere finale Arbeiten werden noch erledigt.
Was dann noch bleibt, ist der „Schlussstein“, das heißt die neue Station Ginnheim. Hier warten die Organisatoren bei der Bahn noch auf die erforderliche Genehmigung (den sogenannten Planfeststellungsbeschluss). Sollte alles zügig über die Bühne gehen, kann eine Fertigstellung noch im kommenden Jahr erfolgen, sonst wird es halt 2025, bis alles steht.
An der Station Ginnheim wird künftig eine Umsteigemöglichkeit zu den U-Bahn-Linien U1 und U9 bestehen. Der Betrieb der S6 soll dann zuverlässiger und schneller erfolgen. Güterzüge, die zwischen den Nordseehäfen und Südosteuropa verkehren, sollen in einer fernen Zukunft über eine Umfahrungsstrecke von Friedberg über Hanau nach Aschaffenburg und Darmstadt an Frankfurt vorbeilaufen.
Der neue Bahnhof Ginnheim soll in unmittelbarer Nachbarschaft zur U-Bahn-Station Niddapark errichtet werden. Die alte Station Niddapark war seit Mitte der 1970er-Jahre unter dem Projektnamen »Rosengärtchen« geplant worden, als sich zu Beginn der 1960er-Jahre die Stadt Frankfurt erfolgreich um die Bundesgartenschau 1969 bewarb. Wegen der Finanznot der Stadt sagte der Magistrat im September 1965 jedoch die Veranstaltung ab. 1979 bewarb sich die Stadt Frankfurt erneut um die Bundesgartenschau, diesmal für 1989. Der Bau des Parks begann 1984, die Einrichtung der Gartenschau 1986.
Die Station wird seitdem wenig frequentiert, da sich keine Wohnungen, Geschäfte oder Büros in unmittelbarer Nähe befinden. Wegen der geringen Zahl an Nutzern gab es umfangreiche Schäden durch Vandalismus. Bis Ende 2024 will die Verkehrsgesellschaft VGF die Station Niddapark sanieren. Anschließend soll die seit Jahrzehnten meist verlassene Station erstmals regelmäßig von vielen Fahrgästen genutzt werden.
Nebenan soll mit Wiedereröffnung 2024 (2025) die S-Bahnen der Linie S6 alle 15 Minuten an der neuen Station Ginnheim halten. Beide Haltestellen zusammen sollen zum Umsteigeknoten zwischen der S6, der U1 und der U9 werden. Man erwartet, dass ihn täglich 6.000 Menschen nutzen werden. Die Fahrt beispielsweise vom Frankfurter Berg ins Nordwestzentrum oder vom Riedberg zum Hauptbahnhof wird dann deutlich schneller sein.
Die Erneuerung umfasst:
- die Entfernung nicht notwendiger Bausubstanz
- die Schließung offener Flächen durch ein filigranes Drahtgeflecht
- die Erhöhung der Bahnsteige
- die Erneuerung der Überdachung
- die Ertüchtigung des Stationsgebäudes
- den Einbau von 3 Aufzügen
- und vieles mehr …
Neun bis zehn Millionen Euro wollen VGF und Stadt investieren. Das Land übernimmt davon etwa die Hälfte.