Schlagwort: Antrag an den Magistrat

Kalbach-Riedberg: Lärmbelästigung durch Autobahnen

Lärm durch Fahrzeugverkehr

Der Ortsbezirk Kalbach-Riedberg ist von den Bundesautobahn 5 und der 661 eingerahmt. Je nach Lage und Wettersituation (vor allem die Windrichtung) wird der abgestrahlte Lärm für die Anwohner stärker oder schwächer. Auch die Verkehrsintensität tagsüber, nachts, während der Hauptverkehrszeiten oder in den Nebenzeiten spielt eine große Rolle.

Für den gesunden Nachtschlaf besonders schädlich sind vor allem:

  • Motorradfahrer
  • Kfz mit hochtourigen Motoren, die beschleunigen
  • Besonders schnell fahrende Kfz, die intensive Luftverwirbelungen erzeugen
  • Große LKW mit hohen Aufbauten die viel Luft verdrängen
  • Hupende Verkehrsteilnehmer

Im Lärmviewer Hessen kann man Details erkennen:

  • Von den Autobahnen gehen Lärmpegel über 75 Dezibel aus.
  • In Zonen mit Lärmschutzwällen sinkt der Pegel schnell auf 65-69 Dezibel.
  • Ab einer Entfernung von 200 Metern von den Lärmschutzwänden sind dann sogar teilweise nur noch 55-59 Dezibel zu hören. Innerörtliche Durchgangsstraßen erhöhen den Wert dann wieder auf 60-64 Dezibel.
  • Im Abschnitt Kalbach, wo Lärmschutzwände bisher fehlen, reicht der Lärmteppich mit 70-74 Dezibel bis an die Umgehungsstraße und danach folgt ein weiter Bereich mit 60-64 Dezibel Belastung.

Der Lärmatlas ist von 2022 (Coronazeit?). Inzwischen hat der Verkehr sicherlich zugenommen.

Aus dieser Situation heraus fordert die betroffene Wohnbevölkerung mit Unterstützung des Ortsbeirats (12) die Errichtung von Lärmschutzwänden auch im Bereich Kalbach. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung wäre zudem eine zeitnahe Unterstützung.

  • Maximal 120 km/h bei Tag
  • Maximal 100 km/h für PKW in der Nacht (20:00 Uhr bis 8:00 Uhr) und 80 km/h für LKW
  • Dazu automatisierte Erfassungen (Blitzer) von Verstößen

Die Messung der Lautstärke in Dezibel ist eine logarithmische Skala. Eine Steigerung um 10 Dezibel wird als Verdoppelung der Lautstärke empfunden.

Beispiele:

  • 60-70 dB: Unterhaltung in normaler Lautstärke, Bürolärm, lautes Rufen, Staubsauger
  • 70-80 dB: Starker Straßenverkehr, Rasenmäher

Auch ein weiterer Ausbau der Autobahnen würde dieses Problem noch weiter verschärfen. Wachsen die großen Verkehrsstraßen ertrinken die angrenzenden Wohngebiete im Lärm.

Der Ortsbeirat 12 hat mit einem aktuellen Antrag (OF 634/12) nun ein Tempolimit gefordert.

Darüber hinaus gibt es Anträge aus dem Ortsbeirat…

  • auf den Verzicht des Autobahnausbaus
  • auf die Errichtung von Lärmschutzwänden
  • auf die Nutzung von Erdaushub des Riederwaldtunnels für den gewünschten Lärmschutzwall


Richtwerte
Für bestehende Bundesautobahnen gelten keine festen Dezibel-Grenzwerte, sondern Richtwerte für die sogenannte Lärmsanierung: 70 dB(A) tagsüber und 60 dB(A) nachts an Wohngebäuden.

Diese Werte stammen aus der Verkehrslärmschutzverordnung (16. BImSchV) und gelten als Schwellenwerte, ab denen Maßnahmen zur Lärmsanierung geprüft werden können.

🏭 Industrie- und Gewerbelärm

Je nach Gebietstyp gelten laut TA Lärm folgende Immissionsrichtwerte:

Gebietstyp Tag Nacht
Wohngebiet 50 dB(A) 35 dB(A)
Mischgebiet 60 dB(A) 45 dB(A)
Gewerbegebiet 65 dB(A) 50 dB(A)
Industriegebiet 70 dB(A) 55 dB(A)

Hinweis: Am 08.11.25 gibt es hierzu eine Infoveranstaltung.


2025-11-07 Leserbrief:
Der Lärm an Autobahnen beträgt um die 90 dB(A).

Bei wesentlichen Änderungen an Straßen gelten in Wohngebieten tags 59 dB(A) und nachts 49 dB(A), gemäß BImSchG

Die TA-Lärm gilt nur für technische Anlagen, Maschinen usw. aber nicht für Straßen- und Schienenprojekte, mit tags 50 dB(A) und nachts 35 dB(A).

Sie haben nicht erwähnt, dass ich im OBR12 vorgeschlagen habe, statt den geplanten 13 m hohen chinesischen Mauern an der A5 die A5 für den LKW-Verkehr im Bereich von Kalbach und Riedberg zu untertunneln.

Durch eine senkrechte Erweiterung könnte die Verbreiterung der Autobahn und der Bau chinesischer Mauern vermieden werden. Gleichzeitig wird dadurch der Lärm und die Schadstoffverbreitung vermindert, und der frische Kaltluftstrom wird dabei auch nicht in die Stadt behindert.

Ich habe dazu den Hinweis auf den Riederwaldtunnel der A66 gegeben und bemängelt, dass bisher keine Tunnelalternative in Betracht gezogen wurde, Denn: was den Riederwäldern Recht ist, muss den Riedbergern billig sein.

H. Rottmann

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