Die älteste Datei in meinem Bestand zum Thema Neubaugebiet Bonames-Ost ist von 2008. Sie ist Teil des »Bebauungsplans Nr. 516 Am Eschbachtal-Harheimer Weg«. Ob das Wohngebiet auf dem jetzigen Feld am Ende der Galgenstraße jemals kommt, ist derzeit immer noch ungewiss.
Das Plangebiet verteilt sich auf die drei Stadtteile Bonames, Harheim und Nieder-Eschbach und liegt im Bereich der Ortsbezirke 10, 14 und 15. Schon im letzten Jahrhundert war das Baugebiet Bonames-Ost (das erst später in “Am Eschbachtal” umbenannt wurde, um den Hinweis auf “Bonames” zu tilgen) heftig umkämpft und diskutiert.
Die Größe des Plangebietes ist 44 Hektar. Die erste Bürgeranhörung gab es im Juni 1996 einen Aufstellungsbeschluss 1999. Bis zur zweiten öffentlichen Auslegung 2001 hatten Bürger die Planer von ursprünglich rund 2.000 Wohneinheiten auf 1.360 Wohneinheiten heruntergehandelt und diesen Kompromiss festgehalten.
Dass dann der Bebauungsplan zunächst weiter in der Schublade schlummerte, hing mit der Riedbergbebauung zusammen. Dort wollte man die Vermarktungschancen nicht stören und in Konkurrenz zum Riedberg weitere Fläche auf den Markt bringen.
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Nach der Abwahl des Planungsdezernenten Olaf Cunitz ist diese dennoch fast fertige Planung nicht weiterverfolgt worden. Der neue Planungsdezernent Mike Josef (SPD) hat den Bebauungsplan in zwei Teile geteilt und will den westlichen Teil (B-Plan 923) vorziehen, um dort vordringlich eine Grundschule und ein Gymnasium zu bauen.
Quelle: https://frankfurtharheim.wordpress.com/themen/thema-baugebiete/
Bereits 1999 stand das Baugebiet kurz vor der Genehmigungsreife, bevor die Planungen infolge von Protesten für rund 15 Jahre zum Stillstand kamen. Lediglich ein Aufstellungsbeschluss für ein kleines Gebiet nördlich der U-Bahntrasse wurde verabschiedet. Dieser sieht eine Schulbebauung (Gymnasium Nord und eine Grundschule) und ein wenig Wohnbebauung vor.
Umlegungsverfahren zur Neuordnung der Grundstücke
Der Satzungsbeschluss, nach dessen Ausfertigung der Bebauungsplan gilt, folgt im Frühjahr 2018. Anschließend werden die Grundstücke in einem Umlegungsverfahren neu geordnet. Es beginnt der Bau der Ortsrandstraße und der inneren Erschließungsstraßen, bevor die Häuser entstehen. Darauf, wie lang das Umlegungsverfahren dauern wird und wann die ersten Straßen gebaut sind, so dass auch erste Häuser entstehen können, legt sich die Stadt auf der Internetseite nicht fest. … so die Frankfurter Neue Presse im November 2015.
Im Frühjahr 2019 hat die Frankfurter Rundschau berichtet, die Stadt wisse nicht wohin mit dem Gymnasium. Die Schule arbeitet zwar schon in einem Provisorium in Westhausen. Das Baugebiet Bonames-Ost steckt aber in der Planung fest. Die Kommune hält nach anderen Standorten Ausschau.
Der BUND forderte bereits 2015:
- Erhaltung schützenswerter großer Bäume.
- Durchlässigkeit des Gebietes für Frischluft und Kühlung durch entsprechende Grünzüge.
- Schaffung von Trittsteinbiotopen, um zu verhindern, dass Fauna und Flora auf den verbliebenen Grüninseln isoliert werden und deswegen aussterben.
Inzwischen dürften Themen wie Trinkwasserschutz, Bodenversiegelung (Schwarmstadt), CO2-Emissionen und Ähnliches hinzugekommen sein. Auch das Thema Fußwege und Fahrradwege hatte damals noch nicht den Stellenwert wie heute.
Jedenfalls hatte man sich damals schon darauf verständigt, die Neuversiegelung innerhalb der Bundesrepublik bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu reduzieren. Neuversiegelungen sollten durch entsprechende Ausgleichsflächen kompensiert werden.
In der Zusammenfassung einer Untersuchung des Senckenberg-Institutes, aus dem Jahre 2013 war zu lesen: „Die geplante Bebauung des Plangebietes …, wird die örtlichen Verhältnisse für die Tierwelt insgesamt radikal verändern … Es ist auch zu erwarten, dass die wertgebenden Vogelarten weitgehend verschwinden werden.“
Bonames-Ost: Südlich der U-Bahn
Die jüngsten Aussagen des Magistrats lassen jedenfalls kaum Hoffnung auf eine zügige Realisierung der übrigen Teilbereiche. Den einstigen Bebauungsplan „Bonames-Ost / Am Eschbachtal“ hatte die Stadt ja damals geteilt, um den nördlichen – und weniger umstrittenen – Teil schneller zu realisieren. Zu diesem Areal-Teil mit Namen „Nordwestlich auf der Steinern Straße“ solle innerhalb der nächsten Jahre der Bebauungsplan fertig gestellt und dadurch Baurecht geschaffen werden.
Zu dem anderen Teil – der heftige Proteste ausgelöst hatte – schreibt nun der Magistrat: „Für das Bebauungsplanverfahren Nr. 516 ’Am Eschbachtal-Harheimer Weg’ südlich der Bahngleise hingegen werden Studien weiterverfolgt, um zu prüfen, in welcher Form die Planung weitergeführt werden kann.“
Dass im Jahr 2025 immer noch Studien durchgeführt werden, die lediglich die Fortführung der Planungen prüfen sollen, ist unverständlich, so der Präsident der IHK Frankfurt.
Weiterführende Links
- https://frankfurt.de/themen/planen-bauen-und-wohnen/planen/bodenordnung/umlegung/das-projekt-am-eschbachtal-harheimer-weg
- https://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/trittsteinbiotop/16966
- https://de.wikipedia.org/wiki/Trittsteinkonzept
- https://www.bund-frankfurt.de/stadt-und-landschaftsplanung/bonames-ost-am-eschbachtal/
- https://liebenswertesbonames.de/2020/09/08/neues-zum-baugebiet-bonames-ost/