So wächst der Westflügel

Kinder aus dem Westflügel gehen schon in die Marie-Curie-Grundschule. Fast täglich ziehen neue Bewohner in das jüngste und letzte Quartier des Riedbergs. Nach Abschluss der Bauarbeiten sollen hier rund 3500 Einwohner in 1400 Miet- und Eigentumswohnungen, Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäusern leben. Wilfried Körner, Pressesprecher der HA Stadtentwicklungsgesellschaft mbH, informiert: „Bis Ende Juli 2016 wurden rund 880 Wohneinheiten am Westflügel veräußert. Diese Wohnungen und Häuser befinden sich zum großen Teil noch im Bau.“ Doch auch im Bereich der „weißen Villen“ am Südende des Westflügels sind bereits die ersten beiden Häuser bezogen. Ein Haus im Frühsommer, ein anderes im September.

Diskussion um diese Mauer

Apropos weiße Villen: Im Sommer sorgte die Fertigstellung einer rund 500 Meter langen und zwischen 1,85 und 2,15 Meter hohen Mauer entlang der Carl-Hermann-Rudloff-Allee für Diskussionen. Die „Gabionenwand“ aus Metallkörben, die mit Bruchstücken gefüllt sind, führt um die Grundstücke der 90 freistehenden Villen, die im Endausbau bis zu 1,8 Millionen Euro kosten können. Die IG Riedberg sprach davon, dass „da der Gedankengang an eine Gated Community nicht weit“ liege. Im Planungsreferat entgegnete man, dass die Mauer-Pläne bereits seit 2010 feststehen und die durch Zufahren und Sichtfenster unterbrochene Gabionenwand vorrangig ein städtebauliches Gestaltungsmittel sei. Die Ortsbeirats-Vorsitzende Carolin Friedrich nannte die Mauer-Diskussion in der vorletzten Ortsbeiratssitzung ein „Sommerlochthema“.

Die Hessenagentur hat im Bereich der Villen eine „höhere Nachfrage, als wir befriedigen können“, wie Pressesprecher Wilfried Körner erklärt. Die meisten Grundstücke sind verkauft. Es gibt auch noch Reservierungen und Wartelisten.

Fakt ist: Die viel diskutierte Mauer steht auf den privaten Grundstücken. Der Baupreis fließt in den Kaufpreis ein. Spaziergänger haben MAINRiedberg darauf aufmerksam gemacht, dass erste Graffiti-Schmierereien auf der Gabionenwand zu sehen sind. Diese wurden teils bereits auf Kosten der Stadt entfernt. Nach Fertigstellung und Übergabe der Häuser allerdings sollen die Eigentümer der Villen für die „Pflege der Mauer“ verantwortlich sein.

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An der Gabionenwand um die Bezirke der „weißen Villen“ gibt es erste Graffiti-Schmierereien

(Text & Foto/ repro: cd)

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