20 Uhr auf der Sportanlage des SC Riedberg, 7 Grad, leichter Nieselregen. Die Spieler der C2 räumen die kleinen Tore vom Platz und sammeln ihre verschossenen Bälle ein. Grün-weiss gestreifte und hellblaue Kicker sammeln sich um die original DFB-Fussballstele, auf der das Spielgerät bereitliegt. Dem einen oder anderen Riedberger läuft ein kalter Schauer über den Rücken. Liegt es am Wetter? Liegt es an den noch kurzfristigen Absagen einiger Spieler während des Tages?
Neu-Coach Hüseyin Akin und Salim Hag-Yahia, Team-Manager der SoMa-Kicker, mussten kurzfristig das Team etwas umstellen. Aber jetzt gilt es und die Riedberger Oldies wollen sich keine Blöße geben. Oder zumindest nicht zu hoch verlieren, wie der eine oder andere vorher noch zugibt. Schliesslich steht mit Höchst Classique der amtierende deutsche Meister des DFB-Ü40 Cups als Gegner bereit.
Der Höchster Spielgestalter Christian Balzer und sein Team ließen trotz Verletzungssorgen keine Ausreden gelten und stellten sich dem Match auf dem Großfeld. Die ersten Minuten waren durch taktisches Geplänkel geprägt. Mit Timo Wagner, Bernhard Kast, Minh-Thang Le und Damir Dobric stellte der SCR ein laufstarkes Mittelfeld. Im Sturm standen Khaled Khase und Alex Markert. Die Abwehr wurde mit Christian Wiegand, Markus Heise in der Innenverteidigung sowie Philipp Mönning und Jürgen Ackermann in der Aussenverteidigung machte die Räume eng. Im Tor sprang die Katze vom Niederfeld, Frank Somogyi. Auf der Bank standen Tim Brockmeier, Kemal Ertaner, Leshek Cholewicki und Josef Mirkhel bereit. Der Regen wurde stärker, man spielte beherzter auf, testete mit drei Versuchen die Windverhältnisse und schoss sich warm. Mitte der ersten Hälfte nahm sich Alex Markert ein Herz und chippte den Ball über den weit vor dem Tor stehenden Keeper der Höchster. Der Ball wurde länger und länger und landete im verwaisten Tor. Der Außenseiter legte vor – eine große Überraschung. Es kam zu weiteren kleineren Chancen auf beiden Seiten. Bis zur Pause blieb es aber doch beim 1:0 für die Gastgeber.
Nach der Pausenansprache kam ein deutlich aufgeweckteres Höchster Team auf den Platz zurück. Christian Balzer verlegte seinen Wirkungskreis vom Tor ins zentrale Mittelfeld und übernahm das Kommando. Die Gangart wurde deutlich schneller und es kam zu Nickligkeiten. Bei einem Freistoß zirkelte Thang den Ball an der Mauer der Höchster vorbei und erhöhte auf 2:0. Danach war man sich vielleicht schon zu siegessicher. Die Höchster zeigten ihre ganze Routine und zogen mit 2:4 davon. Aber der Ausgleich gelang und Damir netzte sogar noch zum unterm Strich verdienten Sieg der Riedberger, zum 5:4 ein. In der Nachspielzeit, als es dann nicht mehr so sehr um den Ball, sondern um das eine oder andere Getränk ging, begegnete man sich wieder freundschaftlich auf Augenhöhe und einigte sich auf ein faires Unentschieden.
Text: Redaktion/ Foto: Jürgen Rode