Schulen: Stadt gestattet Erwerb von Luftfiltern

Der einzige Schutz vor einer Infektion mit COVID-19 bleibt das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung und das regelmäßige Querlüften – das hat Bildungsdezernentin Sylvia Weber nochmals betont. Allerdings will die Stadt überall dort, wo Lüften nicht möglich ist, Luftfilteranlagen beschaffen. Das ist unter bestimmten Bedingungen jetzt auch auf Eigeninitiative gestattet.

Die aktuelle Krise verlangt eine hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von allen Seiten. „Darum stand es für mich außer Frage, dass wir das Engagement der Eltern und Fördervereine aufgreifen und den Weg zur Verbesserung der Raumluft an unseren Schulen freimachen. Das ist jetzt gelungen und dafür bin ich allen Beteiligten sehr dankbar“, betont die Dezernentin.

Natürlich gelte auch weiterhin, dass der einzige Schutz vor einer Infektion mit COVID-19 das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung und das regelmäßige Querlüften bleibe. Das sei die eindeutige Aussage des Gesundheitsamtes, so Weber. „Und dazu haben wir als Stadt umfassende Informationen für Eltern und Schulen bereitgestellt. In den Klassenräumen, in denen ein ausreichendes Querlüften nicht möglich ist, werden wir Luftfiltergeräte durch die Stadt beschaffen.“ Die für die Beurteilung der Geräte zuständigen Gesundheitsämter hätten jedoch klargemacht, dass eine flächendeckende Anschaffung von Luftfiltergeräten an Schulen weder zielführend noch notwendig sei. Denn gelüftet werden müsse in regelmäßigen Abständen in jedem Fall, ob mit oder ohne Luftfiltergerät.

Forscher des Campus Riedberg haben Filteranlagen getestet 

„Es ist mir aber persönlich wichtig, dass wir auch die Eigeninitiative von Eltern und Fördervereinen unterstützen und es ihnen zu ermöglichen, selbst Luftfiltergeräte anzuschaffen“, unterstreicht Weber. Für die Beschaffung gibt es Kriterien, die auf der Grundlage der Empfehlungen von Prof. Joachim Curtius von der Goethe-Universität Frankfurt formuliert worden sind.

Curtius, Professor für experimentelle Atmosphären-Forschung am Campus Riedberg, und sein Team hatten an einer Schule in Wiesbaden Luftreiniger getestet und herausgefunden, dass durch entsprechende Filteranlagen die allgemeine Aerosol-Belastung innerhalb einer halben Stunde um mehr als 90 Prozent gesenkt werden könnte. Die wichtigsten Kriterien sind der Einsatz eines so genannten HEPA-Filters sowie ein Luftfluss pro Stunde von 1000m³/h. Auch der Schallpegel ist von hoher Relevanz, damit der Unterricht nicht beeinträchtigt wird.

Langfristig will die Stadt Frankfurt außerdem in den Schulen, die über keine raumlufttechnischen Anlagen verfügen, in Abstimmung mit dem Energiereferat schrittweise feste Lüftungsanlagen einbauen, was auch vom Bund anteilig gefördert wird.

Informationen: Stadt Frankfurt

Foto: Kimberly Farmer on Unsplash.com

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