Zehn Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Klassen des Gymnasiums Riedberg haben sich gemeinsam mit ihren Lehrern auf den Weg nach Zentralspanien gemacht, um sich dort mit anderen Jugendlichen aus Frankreich, Italien und Spanien über ihre Ideen für eine nachhaltige Lebensweise auszutauschen. Die Begegnungsfahrt, die den Auftakt des von der EU geförderten Erasmus+ Projektes „Tomorrow“ bildete, fand vom 4.-10. November in Valladolid statt. Das Projekt ist englischsprachig und wird vom Gymnasium Riedberg geplant und geleitet.
Schüler bauen funktionstüchtiges Solarthermie-Panel
Während der Woche in Spanien konnten die Jugendlichen bei spannenden Ausflügen und Workshops erforschen, welche Möglichkeiten und Technologien ein nachhaltiges und energieeffizientes Handeln ermöglichen und wie ein ressourcenschonender Umgang mit der Natur gelingt. So erkundeten die Schülerinnen und Schüler im Umweltlernzentrum PRAE eine anschauliche Nachbildung verschiedener Ökosysteme der Erde und lernten Möglichkeiten ökologischer Landwirtschaft sowie alternativer Energiegewinnung kennen. Schließlich durften sie selbst kreativ werden und ein funktionstüchtiges Solarthermie-Panel bauen.
Bei dem Besuch einer Fabrik für nachhaltige Heizpellets konnten die Jugendlichen hautnah die Produktionsabläufe vom Schreddern der Baumstämme bis hin zum Pressen und Verpacken der Pellets beobachten. Auch hier wurde deutlich, dass Energiegewinnung nicht die Verschwendung von Ressourcen bedeuten muss: Die Wärme zum Trocknen des Holzes für die Pellets wird erzeugt, indem die Rinde der Bäume, die ohnehin als Abfallprodukt abfällt, verbrannt wird.
Auch der Geschmack von Churros und Tortillas bleibt in Erinnerung
Neben den projektorientierten Ausflügen wurde das Programm durch eindrucksvolle touristische Attraktionenabgerundet. Die Schülerinnen und Schüler besichtigten gemeinsam die hübsche Altstadt und das prunkvolle Rathaus von Valladolid und schlenderten durch die Gassen der Universitätsstadt Salamanca, vorbei an imposanten Bauwerken wie der Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert. Durch die herzliche und gastfreundliche Unterbringung und Bewirtung durch die spanischen Gastfamilien konnten die Frankfurter Jugendlichen tief in die spanische Kultur eintauchen. Der Geschmack von frischen Churros oder hausgemachten Tortillas wird so manchen sicherlich in Erinnerung bleiben. Ebenso die Erkenntnis, dass es möglich ist sich mit Händen und Füßen oder notfalls über den Google Übersetzer mit Jugendlichen aus ganz Europa zu verständigen, auch wenn einem die richtige Vokabel nicht immer einfallen will.
Zurück in Frankfurt können die Jugendlichen ihre neuen Eindrücke und Ideen nun mit den anderen Mitgliedern der 30-köpfigen Erasmus-AG des Gymnasium Riedberg teilen und gemeinsam weiterentwickeln. Diese trifft sich jeden Freitag, um über einen Zeitraum von zwei Jahren Lösungen für globale Probleme wie zum Beispiel Müll, Umweltverschmutzung, Abholzung der Wälder, Nahrungsmittelknappheit oder schlechte Luft in den Städten zu entwerfen.
Natürlich können die Gymnasiasten nicht die ganze Welt retten – aber sie haben sich fest vorgenommen, in ihrer Schule und dem Stadtteil Riedberg in kleinen lokalen Projekten ihre Mitmenschen zum nachhaltigen Denken und Handeln anzuregen. Dasselbe geschieht zeitgleich in den Erasmus-Gruppen der drei Partnerschulen in Valladolid, Syrakus (Sizilien) und Marmande (Frankreich). Bei der nächsten Austauschfahrt im Frühjahr auf Sizilien werden die Jugendlichen aus vier Ländern sich dann wieder begegnen, über ihre jeweiligen lokalen Projekte diskutieren und mit neuen Ideen und Eindrücken in die nächste Projektphase starten.
Text: Gymnasium Riedberg
Fotos: Johanna Müller