Riedberger Start-up ausgezeichnet

Per Livestream aus dem ehrwürdigen Kaisersaal des Römers wurden gestern die Preisträger des Frankfurter Gründerpreises 2020 verkündet. Auch ein Riedberger Start-up wurde ausgezeichnet.

Mit dem ersten Preis hat die 14-köpfige Jury in diesem Jahr das Start-up „raumvonwert“ ausgezeichnet. Die Mission der Gründer Lukas Wagner, Bastian Amberg und Katja Becker ist es, mit kreativen Ideen individuelle Lösungen im Bereich Innenausbau, Möbel- und Produktdesign zu entwickeln, um jeden noch so kleinen Wohnraum aufzuwerten. Gelungen ist ihnen das bereits mit ihrem ersten Highlight-Produkt, der raumsparenden Klapptreppe Klapster, die so konstruiert ist, dass alle Baukastenteile individuell zusammengestellt werden können. Damit lässt sich, passgenau zur Geschosshöhe oder Winkelgröße, exakt die Treppe zusammenstellen, die zu den eigenen vier Wänden passt. Der erste Platz des Frankfurter Gründerpreises 2020 ist mit einem Preisgeld von 12.500 Euro dotiert.

Mit dem zweiten Preis und 10.000 Euro wurde das Architekturbüro Lithium Designers von Alamir Mohsen ausgezeichnet. Nicht nur, dass die erfolgreiche junge Firma komplexe Gebäudehüllen plant – Alamir Mohsen entwickelte zudem den ersten 3D-gedruckten Fassadenknoten, der so leicht und so variabel ist, dass damit frei gestaltete Fassaden einfacher und viel kostengünstiger hergestellt werden können. Der Knoten und das Druckverfahren sind so innovativ, dass er darauf ein Patent anmeldete. Schon Ende 2020 soll das erste Gebäude weltweit stehen, in dem die Fassadenknoten aus dem 3D-Drucker verbaut werden.

Dritter Preis für „Die Backhelden“

Die Jury überzeugten auch die Unternehmen „Die Auffüllerei“ sowie „Die Backhelden“, ein Start-up made in Riedberg, weshalb beide mit dem dritten Preis und einem Preisgeld von jeweils 3750 Euro ausgezeichnet wurden. Während „Die Auffüllerei“ der Lebensmittelverschwendung und dem Verpackungsmüll den Kampf angesagt hat und von Cornflakes bis hin zum Waschmittel alles ohne Verpackung verkauft, haben die Backhelden-Gründerin Luwam Tecle-Debesay und ihr Bruder Joel eine zeitsparende Lösung gefunden, die jede Feier versüßt. Fertig gepackt mit abgemessenen Zutaten und liebevollen Deko-Elementen wird eine Backbox nach Hause geliefert, mit der beeindruckende Geburtstags- und Motivtorten gezaubert werden können. Die Idee klingt wunderbar einfach, ist genial für alle im Dauer-Stress zwischen Job, Kids und Haushalt und auch für Back-Anfänger mit wenig Erfahrung und Lust auf tolle Kreationen.

Torten zaubern kann jetzt jeder: Gründerin Luwam Tecle-Debesay punktete mit ihrem Konzept für Backboxen mit allen Zutaten für Motiv- und Geburtstagstorten Foto: Die Backhelden

„Für uns war es schon eine Ehre, dass wir hier zu den Finalisten zählten. Umso mehr freuen wir uns natürlich, dass wir sogar den dritten Preis bekommen haben“, sagt Luwam Tecle-Debesay. Was 2017 mit der Suche nach den Zutaten für die perfekte Geburtstagstorte für ihre kleine Tochter begann, ist längst ein Unternehmen geworden, das in Magazinen von „Instyle“ und „Freundin“ erwähnt wird und seine Backboxen quer durch Deutschland und darüber hinaus versendet.

Die ehemalige Lean & CSR Managerin, Zweifach-Mama und „Backheldin“ sieht in der Auszeichnung nicht nur „eine tolle Sache für uns“. Ihr ist es auch wichtig zu betonen: „Der Standort Frankfurt ist toll und der Gründerpreis ist ein wichtiger Beitrag dafür, dass sich junge Unternehmen wie wir hier entwickeln können.“ Sie selbst wohnt mit ihrer Familie am Riedberg. Mit der Firma ist sie inzwischen in die Heddernheimer Landstraße gezogen, „denn wir brauchten einfach mehr Platz.“

Sonderpreis an ein junges Modelabel

Zusätzlich verkündete Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt und Vorsitzender der Jury, zu Beginn der Preisverleihung die Verleihung eines Sonderpreises an das junge Modelabel Zemuye (Einzelunternehmen). Das Recht Sonderpreise zu vergeben, behält sich die Jury jedes Jahr vor – nur in wirklich großen Ausnahmefällen machte sie in den letzten 20 Jahren davon Gebrauch. Mit ihrem jungen Label verbindet die Gründerin und Designerin Rahel Zemuye lässige Streetwear mit traditionellen Stoffelementen aus Ostafrika. Die Jury sieht in Frau Zemuyes Gründerpersönlichkeit und ihrer fachlichen Professionalität ein Aushängeschild für den Fashion-Standort Frankfurt.

„Der Frankfurter Gründerpreis hat einen besonders hohen Stellenwert in unserer Startup- und Gründerlandschaft. Wer mit dem Frankfurter Gründerpreis ausgezeichnet wurde, ist mit einem Qualitätssiegel geadelt“, sagt Stadtrat Markus Frank. In diesem Jahr wurde der Frankfurter Gründerpreis zum 20. Mal verliehen. Um die aktuellen Hygiene- und Abstandregelungen im Zuge der Pandemie einzuhalten, wurde die Preisverleihung durch Rhein-Main TV via Livestream aus dem Römer übertragen.

Im 20. Wettbewerbsjahr reichten 26 Unternehmen aus Frankfurt ihre Bewerbungen für den Frankfurter Gründerpreis ein. Insgesamt haben sich seit Bestehen des Preises 612 Unternehmen mit ihren Geschäftsideen beworben. Die Jury zeigte mit der Auswahl der Preisträger in der Vergangenheit ein gutes Gespür. „Über 80 Prozent der 70 Preisträger, die bislang ausgezeichnet wurden, sind nach wie vor erfolgreich am Markt. Das zeigt, wie nachhaltig und solide die Geschäftsideen der Preisträger sind“, freut sich Oliver Schwebel.

Die Aufzeichnung der Preisverleihung ist auf dem Youtube Kanal der Wirtschaftsförderung Frankfurt und unter http://bit.ly/frankfurtergruenderpreis2020 verfügbar.

Foto: Wirtschaftsförderung Frankfurt

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