Wer vergangene Woche bei Schulleitung und Elternvertretern nachfragte, erhielt die resignierte Auskunft: „Die Situation ist dramatisch. Wir haben noch immer keine Lösung.“ Noch immer keine Lösung für das Problem, dass die längst zugesagte und dringend benötigte Erweiterung der Marie-Curie-Schule erst 2019 fertig sein wird – und damit die Nachmittagsbetreuung für rund 100 Viertklässler gefährdet ist. Nun zeichnet sich ein möglicher Ausweg ab: Die Grundschule kann vorübergehend auch Räume des Gymnasiums nutzen, wie heute bekannt wurde.
Jetta Lüdecke, Referentin von Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD), erklärt: „Herr Kühnberger ist dankenswerterweise damit einverstanden, dass die Betreuung der Viertklässler der Marie-Curie-Schule ab den Herbstferien bis Januar/Februar 2019 in zwei Räumen des Gymnasiums unter der Woche von 14 – 17 Uhr stattfinden kann.“ Man sei dem Direktor des Gymnasiums sehr dankbar. Die Vorgehensweise ist mit dem Baudezernat abgestimmt und die „Details dieser Nachbarschaftshilfe“ werden nun zwischen Marie-Curie-Schule, dem Träger der Betreuung Kaleidoskop e.V. und dem Gymnasium Riedberg geklärt.
Die Schulleitung wollte die Verantwortung so nicht mehr übernehmen
Ein kurzer Rückblick: Im Schulgebäude in der Graf-von-Stauffenberg-Allee reichte seit Sommer der Platz nicht mehr für die mehr als 500 Grundschüler im Ganztag aus. Die Viertklässler sind deshalb in den Stadtteilräumen des Jugendhauses untergebracht. Wenn aber Herbst und Winter kommen und die Kinder nicht mehr im Außengelände spielen und toben können, sind auch die begrenzten Räumlichkeiten dort zu klein. Das machten Schulleitung und Elternbeirat kürzlich nochmals in einem Brandbrief an Baudezernent Jan Schneider (CDU) und die übrigen Beteiligten deutlich. Dort ist zu lesen: „Die Schulleitung wird die Verantwortung ab Herbst in dieser Form nicht mehr übernehmen.“ Im Klartext: So kann es definitiv nicht weitergehen. Sonst ist die Betreuung für einen Teil der Schüler nicht mehr möglich.
Jetzt wird es zusätzliche Räume geben, die genutzt werden können. Neben den ohnehin angemieteten im Jugendhaus. Das liegt bekanntlich nur wenige Schritte vom Gymnasium entfernt.
Das sagen die Elternvertreter zur Zwischenlösung
Bei den Elternvertretern ist man vorsichtig optimistisch. „Aktuell wird schulintern geprüft, was diese Lösung bedeuten kann. Dazu müssen dann auch die Gespräche zwischen den beteiligten Partnern laufen“, sagt die bisherige Elternbeirats-Vorsitzende Barbara Günther. Denn die Frage sei: Können nun alle Viertklässler im Gymnasium betreut werden – oder geht das nur an beiden Orten? Letzteres sei logistisch und von der Personalverteilung kaum zu stemmen. Die Antworten auf diese Fragen habe man noch nicht, da gerade im Hintergrund die Bewertung läuft. Günther schließt mit den Worten: „Es ist toll, dass es einen Lichtblick gibt. Nun muss geprüft werden, wie tragfähig der für alle ist.“
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