Die Bürgersprechstunde der vergangenen Ortsbeiratssitzung war teilweise sehr emotional. Elternvertreter meldeten sich zu Wort, die sich für den Erhalt der Hortplätze in den Einrichtungen “Schatzinsel” und “Weltraum” einsetzten – und für den Erhalt der Kita Sonnenwind. Einrichtungsleitung Marion Filges-Dingel sprach von einem “Herzenswunsch, dass ich die Arbeit mit diesem tollen Team fortführen kann”. Sie wies auch darauf hin, dass Kitaplätze am Riedberg immer noch Mangelware sind. Der Ortsbeirat wiederum stellt sich nun auf die Seite der Eltern und fordert außerdem die Stadt auf, geeignete Grundstücke für die von der Schließung bedrohte Kita Sonnenwind oder eine weitere Kindertagesstätte zu prüfen.
Wie im März bekannt wurde, soll die älteste Einrichtung im Stadtteil ab 2020 sukzessive aufgelöst werden. Das Bildungsdezernat argumentiert, dass es in den nächsten Jahren deutlich mehr Schulkinder geben wird, als städtische Prognosen vorhergesagt haben. Ziel ist es, künftig rund 500 Mädchen und Jungen der Grundschule Riedberg eine Nachmittagsbetreuung bieten zu können. Direkt im Schulgebäude. Dort, wo bisher die Kita Sonnenwind untergebracht ist. Im Gegenzug werden die Hortplätze in den beiden anderen Einrichtungen abgebaut, um dort wiederum mehr Kindergartenplätze zu schaffen.
Kostenaufwand, Nutzen und Folgen für die Kinder – auch in puncto inklusiver Betreuung – sind seit Wochen umstritten. Der Ortsbeirat weist jetzt darauf hin, dass mit der neuen Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe der Grundschule “mit dem Zuzug vieler junger Familien mit Kindern zur rechnen ist”. Daher sollte der Ausbau der Betreuungs-Kapazitäten durch einen weiteren Neubau geprüft werden.
Das könnte auch den Erhalt der Kita Sonnenwind möglich machen. Beispielsweise ein Grundstück an der südlichsten Ecke des Areals “Berghöfe” neben der Schule könnte dafür in Betracht kommen. So die Argumente des Ortsbeirates.
Bei der nächsten Sitzung am 14. Juni um 19 Uhr wird voraussichtlich Frankfurts Bildungsdezernentin Sylvia Weber zu den Plänen der Stadt Stellung beziehen und für Fragen zur Verfügung stehen. Zahlreiche Eltern hoffen, dass jetzt “doch noch Bewegung in die Sache kommt”.
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