Es gibt rund 20 Spielplätze am Riedberg – aber kaum Raum für ältere Kids und Jugendliche. Das Problem ist bekannt, geändert hat sich bislang wenig. Ein 11-jähriger Schüler hat deshalb eine Petition für einen Bikepark im Stadtteil gestartet und wird seine Ideen heute in der Online-Bürgerfragestunde des Ortsbeirates vorstellen.
Daddeln am Handy? Ist auf Dauer langweilig. Die vielen schönen Spielplätze am Riedberg? “Die sind für uns doch auch langweilig”, sagen Anton (11), seine Schwester Marie (9) und sein Freund Alexander (11). Mit den Bikes im Stadtteil herumzufahren, macht ebenfalls nur begrenzt Spaß, weil sich schnell Fußgänger gestört fühlen und es andererseits nur wenige Gelegenheiten für Sprünge und Fahrten durchs Gelände gibt. Obwohl gerade der Riedberg mit reichlich Gefälle eigentlich ideal dafür wäre.
Vermutlich kam dann auch noch ein bisschen Langeweile in den Corona-Wochen ohne Schule hinzu, die Anton sehr kreativ nutzte. Er erinnerte sich an die Bikeparks bei einem Urlaub in Österreich und, wesentlich näher, am Großen Feldberg im Taunus und begann, in mühevoller Kleinarbeit ein Modell für einen kleineren Bikepark hier am Riedberg zu basteln. Mit Sprüngen, Rampen und allem, was dazu gehört. Und verblüffte damit selbst seine Eltern, die ihn und seine Idee auch heute Abend bei der Online-Bürgerfragestunde im Ortsbeirat unterstützen werden. Schließlich biete ein Bikepark die Möglichkeit, dass “die Kinder zeitlich ungebunden und sportlich aktiv sein können”. Bei geringen Lärmemissionen und überschaubaren Kosten.
Petition ist heute gestartet
Parallel dazu wurde heute die Petition “Bikepark am Riedberg – mehr Raum für Jugendliche” unter https://www.openpetition.de/petition/online/bikepark-am-riedberg-mehr-raum-fuer-jugendliche gestartet. “Wir haben jetzt zwei Monate Zeit, um die notwendigen 260 Unterschriften zu sammeln”, erklärt Antons Mutter. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Petitionen von Riedberger Bürgern, die erfolgreich waren und in Anträge des Ortsbeirates an den Magistrat mündeten – allerdings teilweise (noch) nicht realisiert wurden.
Mögliche Standorte für den Bikepark sind aus Sicht von Anton und seinen Freunden das Gelände unmittelbar neben der Wiese der IG Riedberg an der Alten Riedbergstraße, das Gelände direkt um den Kautenhof, der Lärmschutzwall an der A5 oder auch das Gelände unterhalb der Konrad-Zuse-Straße.
Um Spaß zu haben, müsse die Fläche auch nicht riesig sein. Laut einer Fachfirma würden rund 100 x 70 Meter für einen kleineren Park genügen. Die Kosten liegen im niedrigen fünfstelligen Bereich. Denn im Prinzip versucht man, das natürliche Gelände zu nutzen und mit Erdaushub und Holzrampen coole “Lines” für größere und kleinere Biker zu schaffen. Betonarbeiten sind nicht notwendig.
“Keine Konkurrenz zur Skatepark-Initiative”
Eines ist Anton und seinen Freunden und vor allem auch ihren Eltern sehr wichtig: “Wir wollen keineswegs der Initiative für einen Skatepark am Riedberg Konkurrenz machen, sondern am liebsten dabei helfen, dass sich beide Projekte realisieren lassen.” Zur Erinnerung: Seit einem Jahr kämpft Sebastian Reißmann, ebenfalls ein Schüler vom Riedberg, für einen Skatepark im Stadtteil. Nach einem doppelten Nein von der Stadt kam zuletzt die Nachricht vom Magistrat, dass man bis Juni 2020 mögliche Standorte prüfen und dann Bericht erstatten wolle.
Immer mehr Kinder am Riedberg, übrigens dem jüngsten und familienreichsten Frankfurter Stadtteil, werden in nächster Zeit dem Spielplatz-Alter entwachsen. “Da wäre es doch nur gerecht, wenn es neben den 20 Spielplätzen für die kleinen Kinder auch etwas für uns gibt”, meint Anton, der Ideengeber für die neue Bikepark-Petition.
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Die erste Online-Bürgerfragestunde des Ortsbeirates findet heute um 19.30 Uhr statt. Dazu muss man sich per Computer, Tablet oder Handy unter der Adresse https://tinyurl.com/yceqlzod einwählen oder per Telefon 069 5050 2596, Meeting-ID: 965 9036 8085, Passwort: 336562 (Zoom). Die Einwahl ist ab 19.15 Uhr möglich.
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Fotos: MAINRiedberg (2), privat