Der Equal Pay Day rückt die Unterschiede zwischen den Löhnen von Frauen und Männern in den Fokus der öffentlichen Debatte. 2019 fällt der Tag, der die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern symbolisch markiert, in Frankfurt auf den 9. März, bundesweit hingegen erst auf den 18. März. „Die geschlechterspezifischen Lohnunterschiede in Frankfurt gingen zuletzt leicht zurück, während der sogenannte Gender Pay Gap bundesweit bei 21 Prozent stagnierte“, beschreibt der für die Frankfurter Statistik zuständige Dezernent, Stadtrat Jan Schneider, die Situation. Doch er betont weiter: „Auch in Frankfurt bleiben die Einkommensunterschiede groß.“
Frauen erwerben heute im Schnitt höhere Bildungsabschlüsse als Männer. Im Jahr 2017 waren 53,8 Prozent der Schulentlassenen mit Abitur und sogar 56,5 Prozent der Hochschulabsolventen und in Frankfurt weiblich. „Dieser anhaltende Trend zeichnet sich bisher hingegen nicht bei den Geschlechterverhältnissen im Beruf ab“, betont Stadtrat Schneider.
Besonders deutlich waren die Geschlechterunterschiede bei der Wahrnehmung von Leitungspositionen. Nicht einmal jede vierte Aufsichts- (24,6 Prozent) oder Führungsposition (23,6 Prozent) war mit einer Frau besetzt.
Ebenso wie bundesweit waren Frauen auch in Frankfurt am Main häufiger als Männer geringfügig oder in Teilzeit beschäftigt. Der Anteil der 27.858 Minijobberinnen an allen ausschließlich geringfügig Beschäftigten in Frankfurt lag 2017 bei 60,1 Prozent. Schneider ergänzt: „Insbesondere arbeiten Frauen deutlich häufiger in Teilzeit als Männer.“ 69,9 Prozent aller Teilzeitbeschäftigten in Frankfurt waren 2017 weiblich. Unter den Vollzeitbeschäftigten hingegen sind Frauen weiterhin stark unterrepräsentiert. Von den insgesamt 421.762 Personen mit einer Vollzeitbeschäftigung in der Stadt war nur etwas mehr als jede Dritte eine Frau.
Wird im Laufe eines Erwerbslebens ein geringeres Gesamteinkommen erwirtschaftet, führt dies zu einem niedrigeren Rentenniveau. Das wird auch in Frankfurt sichtbar. 2017 erhielten Rentnerinnen in Frankfurt im Durchschnitt 790 Euro und damit 28,5 Prozent weniger Rente wegen Alters als männliche Rentenbezieher (1105 Euro).
„frankfurt statistik aktuell“ 04/2019 steht unter http://www.frankfurt.de/statistik_aktuell als kostenloser PDF-Download zur Verfügung.
Informationen: Stadt Frankfurt
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