Kein Pavillon für Jugendliche

Am Riedberg gibt es zu wenige Orte für Jugendliche – das sieht inzwischen auch der Ortsbeirat so und hat im November zu einem Runden Tisch eingeladen. Ein Ergebnis: Die Jugendlichen vermissen Rückzugsmöglichkeiten. Deshalb diskutierte man über einen überdachten „Pavillon“, der im oder in der Nähe des Kätcheslachparks aufgebaut werden könnte und den alle Stadtteilbewohner nutzen könnten. 15.000 Euro sollten für dieses „niederschwellige Freizeitangebot“ im Haushalt eingestellt werden. Der Magistrat hat die Möglichkeiten einer Umsetzung geprüft und nun abgelehnt. Die Begründung: kein geeigneter Standort, zu nah an der Wohnbebauung und zu teuer in der Unterhaltung.

Die Erklärung im Detail: Im eher städtischen Abschnitt des Kätcheslachparks zwischen dem Grünzug Topographischer Weg und dem Grünzug Römische Straße sind mögliche Standorte zu nah an der vorhandenen Wohnbebauung oder auf Grund der Regenwassermulden nicht geeignet. „Erfahrungsgemäß führt die Aufstellung eines solchen Unterstands in der Nähe der Bebauung durch die regelmäßige abendliche und nächtliche Nutzung zu Beschwerden der Anwohnerinnen und Anwohner“, heißt es in der Stellungnahme der Stadt. 

Der Bereich Richtung Wiesen und Kätcheslachweiher indes unterliegt flächendeckend der Landschaftsschutzverordnung. Damit ist die Aufstellung eines Pavillons auch hier nicht möglich.

Hinzu kommt, dass neben der Schwierigkeit einen geeigneten Standort für einen Pavillon zu finden, Unterstände mit wetterfesten Tischen und Stühlen relativ kostenintensiv in der Unterhaltung sind. Neben der häufigeren Entsorgung von Müll werden Pavillons „leider öfters durch Vandalismus beschädigt und müssen aufwändig repariert werden“. Dafür stehen dem zuständigen Amt keine Unterhaltungsmittel zur Verfügung.

Jugendpolitischer Sprecher fordert Ortstermin mit Vertretern der Stadt

Die Stellungnahme der Stadt sorgte bei zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern, aber zum Teil auch bei Lokalpolitikern für Unverständnis. „Wir sind betroffen über die mehr als enttäuschende Aussage der Stadt Frankfurt. Es kann nicht schon wieder an den Jugendlichen vorbei entschieden werden. Die Zahl der Jugendlichen im Stadtteil wächst von Jahr zu Jahr und die Stadt schaut einfach zu“, erklärte ein sichtlich enttäuschter Sven Moulden, jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Ortsbeirat, die auch den Pavillon-Antrag initiiert hatte. Moulden fordert jetzt einen Ortstermin mit Vertretern der Stadt, den Ortsbeiratsmitgliedern sowie allen interessierten Jugendlichen, um eine gerechte Lösung für alle zu entwickeln.

Foto: MAINRiedberg

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