Hier werden Schutzmasken genäht

Ab Montag gilt in Hessen Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen. Wobei es wahrscheinlich nicht immer so einfach sein wird, die neue Corona-Verordnung einzuhalten – weil Mundschutz Mangelware ist. Während im Internet allmählich wieder bezahlbare Masken zur Verfügung stehen, werden auch selbst genähte Masken immer beliebter. Und wer nicht so geschickt im Umgang mit Stoff und Nähmaschine ist, kann sie inzwischen auch am Riedberg kaufen. Seit der Wiedereröffnung der kleineren Geschäfte am Montag bietet auch KAY Textilreinigung in der Otto-Schott-Straße dort hergestellte Masken an.

„Wir haben schon während der Schließung begonnen, in unseren Filialen über 2000 Masken für verschiedenste Kunden herzustellen“, berichtet Schneiderin Nadja, die neben den sonstigen Näharbeiten und Änderungen nun täglich bis zu 100 Masken näht. Aus bunten, teile auch aus einfarbigen Stoffen, etwa in Dunkelblau und Schwarz. Alle sind waschbar bis 60 Grad und kosten zehn Euro pro Stück. Genäht werde auch auf Vorbestellung, wie Nadjas Kollegin mitteilt, während sie eine passende Maske fürs Foto auswählt.

Auch diese 90-jährige Lady näht für Freunde und Bekannte

Fleißig genäht wird auch im Familienzentrum Billabong, unter anderem für die Senioren im Casa-Reha-Heim Bettinahof am Riedberg. Generell ist aber der Run auf die Masken so groß, dass „wir momentan gar nicht mehr hinterherkommen“, wie Judith McCrory vom Billabong-Vorstand mitteilt.

Dann gibt es noch eine 90-jährige Lady, die manchen mit ihrem Handarbeits-Stand am Riedberger Weihnachtsmarkt 2019 in Erinnerung sein dürfte. Wir haben  vergangene Woche versucht, Gudrun Stehl zu erreichen, wegen einer Umfrage zu den Corona-Beschränkungen für das nächste MAINRiedberg-Magazin. Sie ging rasch ans Telefon und sagte voller Tatendrang: „Ich bin 90 Jahre alt und werde hoffentlich auch das überstehen.“ Aber die Situation belaste sie, gerade weil sie so gerne liebe Menschen wie Sohn und Enkel um sich habe, und jetzt meist alleine in ihrer Wohnung bleiben müsse. Dann folgt der Satz: „Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich habe keine Langeweile. Ich habe mir gerade wieder eine große Ladung Bücher gekauft und nähe Schutzmasken für Freunde und Bekannte.“ Die ersten Schutzmasken sind natürlich schon längst weg…

Gudrun Stehl (90) verkaufte am Riedberger Weihnachtsmarkt ihre Handarbeiten – jetzt näht sie Schutzmasken für Familie und Freunde

Fotos: MAINRiedberg

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