Am Freitag will das Klimakabinett unter Vorsitz von Kanzlerin Angela Merkel ein Maßnahmenpaket vorlegen, damit Deutschland nationale und internationale Klimaziele bis 2030 einhalten kann. Am 23. September wird in New York der nächste UN-Klimagipfel stattfinden. Es ist also sicher kein Zufall, dass die Klimaschützer von “Fridays for Future” und von anderen Umweltverbänden für genau nächsten Freitag zu einem großen weltweiten Klimastreik aufrufen. In Frankfurt soll eine der größten Veranstaltungen bundesweit stattfinden und man ruft mit dem Slogan “Ganz Frankfurt streikt – und Du?” zum Mitmachen auf.
“Beim Weltklimastreik sollen möglichst viele Menschen weltweit auf den Straßen ein deutliches Zeichen für eine ambitionierte Klimapolitik mit sofortigen und effektiven Klimaschutzmaßnahmen setzen”, heißt es in einer Erklärung der Klimaschützer. Sie wollen weiter Druck auf die Politik machen, denn “das Zeitfenster, um die drohende Klimakrise noch abzuwenden, ist klein”. Durch das derzeit einsetzende Tauen der Permafrostböden und die Zerstörung der Wälder durch zu große Trockenheit befindet sich die Welt – siebzig Jahre früher als ursprünglich berechnet – an einem gefährlichen Kipppunkt des Klimas.
Wie gefährlich sind “Kipppunkte”?
Bei weiterer Untätigkeit kann es jedoch mit dem Erreichen von Kipppunkten auch zu einer drastischen Verschlechterung des Klimas kommen. Das Umweltbundesamt hat in einem Hintergrundpapier aus dem Jahr 2008 das Phänomen der Kipppunkte wie folgt beschrieben: “Es ist jedoch auch möglich, dass besonders starke und sogar abrupte Klimaänderungen einsetzen.” Zu diesen Veränderungen gehören: abrupte Klimaänderungen, unumkehrbare Prozesse und langfristige, starke Klimaänderungen.
Renommierte Wissenschaftler stellten sich daher an die Seite der streikenden Schüler*innen, etwa in einer Bundespressekonferenz im März dieses Jahres. Die Experten bekräftigten, dass ein sofortiger umfassender Klimaschutz nicht nur ökologisch erforderlich ist, sondern auch technisch machbar und eine wirtschaftliche Chance für den deutschen Wirtschaftsstandort. Auch viele Verbände, Gewerkschaften, Unternehmen und Kirchengemeinden haben inzwischen die Tragweite des derzeitigen Klimageschehens erkannt und sich daher für eine Teilnahme an der Demonstration ausgesprochen, die zwar als Streik bezeichnet wird, aber kein Streik im arbeitsrechtlichen Sinne ist.
Der Zeitplan – und Aktivitäten am Riedberg
Ab 9 Uhr ist ein “Klimabildungsfestival” am Mainkai vom Eisernen Steg flussaufwärts mit vielen Lernstationen, wie etwa Wasser, Mobilität, Energie, Recycling und Konsum für Schülerinnen und Schüler geplant. Ab 11.30 Uhr von dort ein Sternmarsch zur Fridays for Future-Demonstration an der Alten Oper. Einige Kirchengemeinden in Frankfurt halten am Weltklimastreiktag 5-vor-12-Andachten mit Glockengeläut ab.
In der evangelischen Riedberg-Gemeinde in der Riedbergallee findet nach dem Streik um 18 Uhr eine Andacht zur Bewahrung der Schöpfung statt.
In Frankfurt beginnt die Demonstration um 12 Uhr an der Alten Oper.
Foto oben: Unsplash.com