Wenn Bioabfall in der Restmüll- statt in der Biotonne landet, geht Rohstoff für Kompost und die Erzeugung von Biogas verloren. Die Fehlwürfe haben aber auch finanzielle Folgen. Denn die Verbrennung des Restmülls ist deutlich teurer als die Kompostierung. Wie viel, das haben Fachleute im Umweltamt jetzt ermittelt. Demnach geben die Frankfurter jährlich mehr als elf Millionen Euro mehr für die Abfallentsorgung aus als nötig.
Grundlage für die Berechnung sind eigene Untersuchungen und eine aktuelle Analyse des Umweltbundesamtes. Demnach bestehen etwa 40 Prozent des Abfalls in der Restmülltonne aus Bioabfall, der damit dem Recycling entzogen und teuer verbrannt wird. Hierzu zählen insbesondere Garten- und Küchenabfälle, aber auch verpackte abgelaufene Lebensmittel. Die müssten ausgepackt und über die Biotonne sowie die gelbe Tonne für Verpackungsabfälle entsorgt werden.
Durch die falsche Entsorgung werden diese Abfälle dem Stoffkreislauf entzogen. Statt in der Biokompostanlage im Osthafen, wo aus Bioabfall wertvoller Kompost und Biogas gewonnen wird, landen sie im Müllheizkraftwerk in der Heddernheimer Landstraße und werden verbrannt. Kurz: Bioabfall im Restmüll ist Verschwendung von Rohstoffen, die obendrein die Entsorgung verteuert.
Dies alles ist Grund genug für das Umweltamt, den Aufruf der bundesweiten „Aktion Biotonne Deutschland“ zu unterstützen. Das Netzwerk aus Umweltministerien, Kommunen, Abfallbetrieben und Umweltverbänden hat die Kampagne „Das Biotonnenversprechen“ gestartet. Und auch dort hat man gerechnet: „Wenn alle Haushalte in Deutschland pro Woche zusätzlich zwei Kilo kompostierbare Küchenabfälle getrennt sammeln, sind das wöchentlich knapp 100.000 Tonnen Rohstoffe zur Erzeugung von erneuerbarer Energie und Kompost.“
Wer sein Versprechen auf der Homepage der Kampagne http://www.aktion-biotonne-deutschland.de abgibt, kann attraktive Preise gewinnen, unter anderem eine dreitägige Reise zum UNESCO-Welterbe Neusiedler See. Das Versprechen lautet: „Auch ich werfe meine Bioabfälle in die Biotonne – für mehr Klima- und Umweltschutz“. Mit einem Klick auf der Website auf den Button „Ich bin dabei“ wird das Versprechen eingereicht und ein Bioabfall-Barometer zeigt, wie viele Biotonnen-Versprechen im Verlauf der Kampagne abgegeben wurden. Die Kampagne läuft bis Ende 2020.
Informationen: Stadt Frankfurt
Foto: FES