Frankfurt setzt auf „Grüne Zimmer“ – Innovative Maßnahmen für ein besseres Stadtklima

Mobile Zimmer der Stadt Frankfurt

Die Stadt Frankfurt hat mit den mobilen „Grünen Zimmern“ ein innovatives Konzept zur Verbesserung des Stadtklimas eingeführt. Trotz anhaltender Kritik an den hohen Kosten und dem fragwürdigen Nutzen dieser Maßnahme hält die Stadt an ihrem Vorhaben fest.

Was sind die „Grünen Zimmer“?

Die mobilen „Grünen Zimmer“ sind bepflanzte Wände, die als temporäre Oasen in stark versiegelten Stadtgebieten aufgestellt werden. Diese Wände sind 2 Meter hoch, 6 Meter lang und bieten auf beiden Seiten Sitzgelegenheiten. Sie sind mit einer Vielzahl von Pflanzen, darunter Kräutern und blühenden Pflanzen, bepflanzt und sollen nicht nur das Mikroklima verbessern, sondern auch als Rückzugsorte für die Bürger dienen.

Die Idee hinter den „Grünen Zimmern“ ist es, städtische Hitzeinseln zu bekämpfen, Luftschadstoffe zu filtern und Lärm zu reduzieren. Laut Klimadezernentin Tina Zapf-Rodríguez (Grüne) bieten diese mobilen Lösungen Kühlung und Schatten und tragen zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt bei.

Doch nicht jeder Platz in der Stadt kann ein Grünes Zimmer aufnehmen. Das Gewicht des Zimmers von bis zu 10 Tonnen erfordert eine genaue Überprüfung des Untergrunds.

Kritische Stimmen

Trotz der positiven Ansätze gibt es erhebliche Kritik an den „Grünen Zimmern“. Die Kosten von 67.600 Euro pro Stück und die jährlichen Pflegekosten von 2.100 Euro für die bereits aufgestellten 17 Zimmer sorgen für Unmut. Kritiker, darunter die Linksfraktion im Römer, werfen der Stadt vor, Steuergelder für „Alibi-Maßnahmen“ auszugeben, die keinen nachhaltigen Nutzen bringen. Die klimapolitische Sprecherin Daniela Mehler-Würzbach fordert eine echte Begrünung und Entsiegelung der Stadt, anstatt Geld in solche temporären Lösungen zu investieren.

Positive Auswirkungen auf das Stadtbild

Trotz der Kritik zeigen erste Erfolge, dass die „Grünen Zimmer“ tatsächlich einen positiven Einfluss auf das Stadtklima haben können. In der Therese-Herger-Anlage im Stadtteil Nied wurden kürzlich zwei neue Exemplare aufgestellt. Diese Maßnahmen sollen das Kleinstklima in stark versiegelten Bereichen verbessern und den Bürgern einen angenehmen Aufenthaltsort bieten.

Die Stadt plant, insgesamt 23 mobile „Grüne Zimmer“ aufzustellen, was eine Steigerung von 6 Einheiten im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die ersten Exemplare wurden bereits 2016 eingeführt und haben sich als attraktive Lösungen in der Stadt etabliert.

Technische Details und Pflege

Die „Grünen Zimmer“ verfügen über ein integriertes Bewässerungssystem, das durch Solarenergie betrieben wird. Ein Wassertank im Unterbau muss regelmäßig nachgefüllt werden. Die Pflanzenwände sind so konzipiert, dass sie alle 4 bis 5 Jahre einer grundlegenden Überarbeitung bedürfen.

Die Stadt Frankfurt hat zudem einen Klimafonds ins Leben gerufen, um private Haus- und Grundstückseigentümer zur Begrünung ihrer Flächen zu motivieren. Dies zeigt, dass die Stadt nicht nur auf temporäre Lösungen setzt, sondern auch langfristige Strategien zur Verbesserung des Stadtklimas verfolgt.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Die mobilen „Grünen Zimmer“ sind ein Schritt in die richtige Richtung, um das Stadtklima in Frankfurt zu verbessern. Trotz der Kritik an den Kosten und der Wirksamkeit dieser Maßnahme ist es wichtig, dass die Stadt weiterhin an innovativen Lösungen arbeitet, um die Lebensqualität ihrer Bürger zu erhöhen. Die „Grünen Zimmer“ könnten ein erster Schritt sein, um das Bewusstsein für städtische Begrünung zu schärfen und langfristige Veränderungen in der Stadtplanung zu fördern.

Frankfurt zeigt, dass auch in urbanen Räumen Platz für Natur und Nachhaltigkeit geschaffen werden kann – eine wichtige Botschaft in Zeiten des Klimawandels.

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