Es dauerte einen Augenblick, bis das Erstaunen über die unerwartete Nachricht großer Erleichterung und Freude wich. Baudezernent Jan Schneider war eigentlich wegen eines anderen Themas kurzfristig zur Ortsbeiratssitzung am Freitag gekommen und teilte, auf Nachfrage von Eltern, fast nebenbei Folgendes mit: Es gibt ein Grundstück für den Neubau einer der ältesten und beliebtesten Kindertagesstätten im Stadtteil. Das Bauvorhaben wird bereits unter dem Arbeitstitel „neue Kita Sonnenwind“ intern vorangetrieben. Der Kindergarten neben der Grundschule 1 muss demnach nicht geschlossen werden und dem erweiterten Raumbedarf der Nachmittagsbetreuung für die wachsende Zahl von Schülerinnen und Schüler weichen. Das große Ziel, wofür sich Eltern in einer Petition mit mehr als 900 Unterstützern eingesetzt hatten, ist jetzt greifbar nah.
Neubau am Fuß des Riedbergs
Es handelt sich um ein Grundstück an der Ecke Zur Kalbacher Höhe / Zum Bonifatiusbrunnen, schräg gegenüber vom Lidl-Markt. Eigentlich war dieses Grundstück einem Investor für den Bau von Wohnungen in Erbpacht zugesagt, die Stadt hat es aber zurückgeholt. Die Eignung des Grundstücks wurde bereits geprüft und bestätigt. Es wird sogar möglich sein, die Einrichtung 4-zügig zu bauen, so dass 20 zusätzliche Plätze im Vergleich zur momentan 3-zügigen Kita Sonnenwind entstehen. In rund zweieinhalb Jahren nach offizieller Auftragserteilung könnte hier eine neue Kita Sonnenwind und somit eine 13. Kindertagesstätte im jüngsten Stadtteil Frankfurts eröffnet werden.
Eltern fällt ein Stein vom Herzen
Den anwesenden Eltern fiel am Freitag „ein großer Stein vom Herzen“. Hieß es bisher doch, alle Grundstücke auf dem Riedberg seien vergeben. Christina Herzbach vom Elternbeirat der Kita Sonnenwind dankte noch in der Ortsbeiratssitzung dem Baudezernenten für seinen Einsatz und gestern gegenüber MAINRiedberg auch für die starke Unterstützung im Stadtteil: „Das ist eine großartige Nachricht, bedeutet es doch, dass dem Erhalt der Kita entgegen den ursprünglichen Plänen des Stadtschulamtes nichts mehr im Wege steht.“
Ulrike Gauderer, Mutter eines Kindergartenkindes, fügte mit Blick auf die „mutige Entscheidung“, ein bereits versprochenes Wohngrundstück zurückzuziehen, um Platz für den Kita-Neubau zu schaffen, hinzu: „Man kann nicht immer nur Wohnungen bauen, ohne an die Infrastrukturfolgeeinrichtungen wie zum Beispiel Kitas zu denken.“
Bildungsdezernentin wird über die künftigen Pläne informieren
Gegen die ursprünglichen Pläne des Bildungsdezernats, den Kindergarten Sonnenwind sowie die Horte der Kitas Schatzinsel und Weltraum im Gegenzug zur erweiterten Nachmittagsbetreuung an der Grundschule 1 zu schließen, hatten die Eltern aller betroffenen Einrichtungen lautstark protestiert.
Über die Umsetzung der neuen Entwicklungen und zur Zukunft der Horte wird Bildungsdezernentin Sylvia Weber in der Ortsbeiratssitzung des Ortsbeirats 12 am 29. November berichten.
Foto: MAINRiedberg