Eltern erleichtert: Kita Sonnenwind und Horte bleiben!

Kita Sonnenwind

Wer jetzt nochmal zurückblicken möchte und nach der Online-Petition gegen die Schließung der beliebten Kita Sonnenwind sucht, stößt auf die drei Worte: „Es ist vollbracht.“ So beginnt die letzte Aktualisierung, verfasst am vergangenen Wochenende. Es ist ein kurzer Satz, der vielleicht am besten die Erleichterung zahlreicher Eltern am Riedberg widerspiegelt. Denn zur Ortsbeiratssitzung am Freitagabend kam die Frankfurter Bildungsdezernentin Sylvia Weber mit guten Nachrichten, sozusagen vorweihnachtlichen Geschenken im Gepäck. Erstens: Die Kita Sonnenwind bleibt und bekommt einen Neubau, nur wenige hundert Meter vom bisherigen Standort entfernt. Zweitens: Auch die Hortplätze in den umliegenden Einrichtungen „Schatzinsel“ und „Weltraum“ bleiben erhalten.

Raunen und Erstaunen im Publikum. Ersteres hatte man schon erwartet, nachdem sich Baudezernent Jan Schneider vor wenigen Wochen bereits zu den Neubau-Plänen geäußert hatte. Das Ja zum Erhalt der Hortplätze kam dann aber doch ziemlich überraschend. Letztlich hat man damit all das erreicht, wofür Eltern per Petition und mehr als 900 Unterstützern in den vergangenen Monaten gekämpft haben.

Nach den ursprünglichen Plänen der Stadt sollte die Kita Sonnenwind, eine der ältesten und beliebtesten Einrichtungen im Stadtteil, dem erhöhten Raumbedarf und der Nachmittagsbetreuung der benachbarten Grundschule Riedberg 1 weichen. Mehr Kitaplätze sollten in den Einrichtungen ringsum geschaffen werden und die Hortplätze dort im Gegenzug aufgegeben werden. Die Idee ist aber „nicht auf besondere Gegenliebe gestoßen“, wie Bildungsdezernentin Weber bemerkte.

Umzug in den Neubau in zwei bis drei Jahren

Weber betonte, dass man „sehr viel Zeit, Mühe und Energie“ in die neue Lösung gesteckt habe, und skizziert zugleich, wie es nun weitergehen soll: Neu gebaut wird auf einem Grundstück am Fuß des Riedbergs, an der Ecke Zur Kalbacher Höhe / Zum Bonifatiusbrunnen, schräg gegenüber vom Lidl-Markt. Eigentlich war es in Erbpacht an einen Investor vergeben, der das Grundstück nicht rechtzeitig bebaute. Die Stadt konnte es somit zurückerwerben. „Ein Glück“, sagt Bildungsdezernentin Weber. Denn so ist möglich, die neue Kita Sonnenwind 4-zügig zu bauen, so dass 20 zusätzliche Plätze im Vergleich zur momentan 3-zügigen Einrichtung entstehen. In rund zweieinhalb bis drei Jahren soll der Neubau stehen. Die Caritas wird auch die neue Kita Sonnenwind betreiben, das Gebäude baut die Stadt.

Aber wie geht’s jetzt unmittelbar weiter? „Alles bleibt, wie es ist, und wenn das Ding fertig ist, ziehen alle um und dann ist’s gut“, erklärte Weber, der Anspannung und Erleichterung anzumerken waren. Es folgte ein großes Dankeschön von Eltern, aber auch von Marion Filges-Dingel, der Leiterin der Kita Sonnenwind, die sagte: „Wir sind erleichtert und wahnsinnig froh.“ Christina Herzbach vom Elternbeirat der Einrichtung dankte auch noch einmal allen, „die mitgekämpft, mitgearbeitet und uns unterstützt haben“.

Mitarbeiter der Stadt wurden „persönlich angegangen“

Die Dezernentin wiederum dankte „für das Engagement der Eltern“. Es gab aber auch nachdenkliche Worte am Freitag. Als Sylvia Weber erklärte, dass in den vergangenen Monaten mit der Angelegenheit betraute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt „aggressiv angegangen“ wurden, offenbar von Eltern aus unserem Stadtteil. Sie bat künftig um „sachliche Kritik, gerne mit Leidenschaft“, und stellte klar: „Ich finde es schade, wenn Menschen, die sich Mühe geben, auch persönlich angegangen werden.“

Der Riedberg braucht noch eine 13. Kita

Deutlich wurde auch, dass selbst Neubau und Erweiterung der Kita Sonnenwind nicht ausreichend Betreuungsplätze bieten, da die Kinderzahlen in Frankfurts jüngstem Stadtteil immer noch überproportional steigen. Es wird also noch eine 13. Kindertagesstätte am Riedberg benötigt. Die Suche nach einem geeigneten Grundstück hat bereits begonnen.

Foto: Archiv

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