Eine dritte Grundschule rückt näher

Schule, Schüler, Bücher, Tafel

Diese Aussage mag vielleicht im Bildungsdezernat keine große Freude auslösen, aber zahlreichen Eltern hier am Riedberg könnte ein erster Stein vom Herzen plumpsen. Am Freitag Abend, bei der monatlichen Ortsbeiratssitzung, ging es nicht nur um einen Eilantrag von FDP und Grünen für eine dritte Grundschule – Ortsvorsteherin Carolin Friedrich erklärte auch: Die verantwortlichen Stellen der Stadt seien sich der Problematik bewusst und arbeiten mit Hochdruck an einem Ausbau der Grundschulkapazitäten. Und man sei nicht sonderlich glücklich darüber, dass die dritte-Grundschul-Frage vorzeitig durchgesickert sei.

Fest steht auch: Dezernentin Sylvia Weber wird „am 15. Juni in den Ortsbeirat kommen, um eine Gesamtlösung für die Kita- und Schulsituation vorzustellen“. Das hat Jetta Lüdecke, Sprecherin des Dezernats für Integration und Bildung, bestätigt. Nicht ausgeschlossen ist, dass auch weitere involvierte Experten, etwa auch vom Dezernat für Bau und Immobilien, anwesend sind und für Fragen zur Verfügung stehen. Die Sitzungen des Ortsbeirates sind öffentlich.

„Na, da gehen wir hin“, erklärte Barbara Günther, Elternbeiratsvorsitzende der Marie-Curie-Schule auf MAINRiedberg-Anfrage. Die Elternvertreter hatten seit mehr als einem Jahr dargelegt, dass die 2014 eröffnete Einrichtung „aus allen Nähten platzt“. Trotz bereits genehmigter vier neuer Pavillons. Denn die Schule ist für rund 400 Kinder erbaut und hat bereits ab Sommer mehr als 600 Schüler. Die Ganztagsbetreuung sei unter solchen Bedingungen aus pädagogischer Sicht nicht mehr vertretbar und „meiner Meinung nach nicht mehr möglich“ – wenn nicht schnell Lösungen gefunden werden. Aber auch daran wird gearbeitet.

Schülerzahlen übertreffen immer wieder bisherige Prognosen

Hinzu kommt: Die Zahlen übertreffen immer wieder alle bisherigen Prognosen. Die erste Grundschule hat bereits jetzt keine Kapazitäten mehr und das wird sich in den nächsten Jahren nicht ändern. Die Zahlen von Kindern, die theoretisch im Einzugsbereich der zweiten Grundschule wohnen, explodieren förmlich. Für rund 100 Erstklässler pro Jahr war sie geplant, 2021 wären es laut bisheriger Statistiken 203 (!) Abc-Schützen. Ein weiterer Aspekt: Das Bau-Quartier Westflügel rund um die Schule ist noch lange nicht fertig und der Riedberg ist gerade bei jungen Familien beliebt.

Die Marie-Curie-Schule wird im Herbst um vier Pavillons erweitert – doch auch das wird den Bedarf nicht decken

Die Elternvertreter der Marie-Curie-Schule hatten bereits eine Unterschriften-Aktion für eine dritte Grundschule gestartet und über weitere Aktionen gesprochen. Jetzt wisse man die neuen Planungen des Bildungsdezernates sehr zu schätzen und wolle die Unterschriften-Aktion „im Tenor etwas abändern“, aber weiterführen. Barbara Günther: „Wir wollen weiter dranbleiben und signalisieren: Wir lassen nicht ab!“

Ortsbeirat wird in Planungen einbezogen

Der Eilantrag bezüglich dritter Grundschule wurde am vergangenen Freitag übrigens nicht mehr in die aktuelle Tagesordnung aufgenommen, gemeinsam mit zwei weiteren Tischvorlagen. Eine Zwei-Drittel-Mehrheit dafür fehlte – womöglich auch vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen.

In einer Stellungnahme für den Ortsbeirat unseres Stadtteils hat die Stadt nochmals betont: „Der Magistrat arbeitet an dem Thema und wird den Ortsbeirat 12, sobald ein tragfähiger Lösungsansatz gefunden ist, einbeziehen.“

Fotos: Archiv (drubig-Foto)/ MAINRiedberg

 

 

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