Am Wochenende haben alle gemeinsam Bäume und Sträucher gepflanzt und Gabionenmauern mit Steinen befüllt. Die wurden vorher natürlich eigenhändig eingemauert. Zugegeben: Seit dem Einzug 2016 hat die Gestaltung von Grün und Garten rund um den auffälligen Geschossbau im Norden des Riedbergs etwas gedauert. Was für die großen und kleinen Bewohner in der Richard-Breitenfeld-Straße 31 aber zählt, ist ihr neues Zuhause. Denn in dem Wohngenossenschafts-Projekt haben neun Familien mit Kindern eine Bleibe gefunden. Eine weitere Vier-Zimmer-Wohnung ist derzeit frei, wie der Vorstand der Frankfurter Wohngeno eG mitteilt.
Teilen ist das neue Besitzen… So schrieb kürzlich die renommierte Wochenzeitung „Die Zeit“ zum Thema Wohnungsbaugenossenschaften. Unmittelbar nebenan haben der Beamten-Wohnungs-Verein und die Wohngruppe „Gewagt“ ein Projekt mit 14 Wohnungen verwirklicht. Beteiligung der Bewohner, Barrierefreiheit, Car-Sharing, Fahrradwerkstatt und Gemeinschaftsraum inklusive. Auch in der noch jungen Wohngeno ist man stolz darauf, am Riedberg „Vorstellungen von gemeinschaftlichem und bezahlbarem Wohnen durch moderne, nachhaltige und funktionale Architektur“ umsetzen zu können.
„Wohnen mit Kindern“ nennt sich das Projekt. Passend dazu befindet sich eine Kinderkrippe im Erdgeschoss. Der Entwurf des Frankfurter Architekturbüros bb22 hat in der Nachbarschaft viel Neugierde ausgelöst und wird schon „Villa Kunterbunt“ genannt. Von außen fällt die bunte Holzfassade auf, innen wurden neue architektonische Lösungen gefunden. So gibt es keinen Standardgrundriss. Alle Zimmer liegen abseits der Straße, hin zum Innenhof. Die breiten Flure werden als Zimmer vor den Zimmern und damit zum Spielen genutzt. Die Wohnung, die gerade frei ist, hat 85 Quadratmeter plus Kellerabteil. Die Kostenmiete liegt bei 11 Euro pro Quadratmeter, dazu müssen Genossenschaftsanteile erworben werden. Anne Lamberjohann vom Wohngeno-Vorstand hofft, dass „wir bald mit Interessenten einen Termin mit der ganzen Gruppe vereinbaren können“. Schließlich wird alles gemeinsam besprochen. Und gemeinsam gearbeitet.
Weitere Informationen unter www.wohngeno.de
(Foto: Wohngeno)