Die Römer am Riedberg

Der Riedberg entstand auf der grünen Wiese – das stimmt so nicht. Knapp 2.000 Jahre zuvor lebten hier auch schon die Römer. Keine zehn Kilometer entfernt verlief im Taunus der Obergermanisch-Raetische Limes, einer der wichtigsten Grenzanlagen der Römer. Der Limes erstreckte sich über etwa 550 Kilometer zwischen Rhein und Donau. Auf der anderen Seite siedelten die Germanen. Man darf sich die Grenze aber nicht als militärisches Sperrgebiet vorstellen, es war eher eine überwachte Wirtschaftsgrenze – und für Menschen und natürlich Waren durchlässig. Mitte des 3. Jahrhunderts verlor der Limes seine Bedeutung, nachdem er mehrmals von den germanischen Alemannen und Chatten überrannt wurde. Es war ein Vorklang auf die rund ein Jahrhundert später einsetzende Völkerwanderung und den stetigen Untergang des Römischen Reiches in den nächsten Jahrhunderten. Seit 2005 ist der Obergermanisch-Raetische Limes Weltkulturerbe der Unesco.

Nida, eine große römische Garnisonstadt, lag im heutigen Heddernheim. Sie war Hauptort der Civitas Taunensium, dem rechtsrheinischen Teil der Provinz Germania superior, und umfasste das heutige Rhein-Main-Gebiet, den Taunus und die Wetterau. Nida wurde ebenfalls in der Zeit des Limesfalls aufgegeben. Viele wichtige römische Straßen führten dorthin oder kreuzten sich dort. Der Park „Römische Straße“, der Ende des Jahres auf dem Riedberg entstehen soll, entspricht etwa der Trasse der Heerstraße zwischen Nida und dem Saalburg-Kastell. Auch die Marie-Curie-Straße und die Max-von-Laue-Straße folgen alten römischen Straßen, am Bonifatiusbrunnen stand einst mindestens ein römischer Gutshof. Es ist anzunehmen, dass es noch viel mehr waren. In der Wetterau waren des damals mindestens 350.

In Kooperation mit dem Gymnasium Riedberg und dem Römerkastell Saalburg findet am 25. Juni um 18 Uhr der zweite historische Vortrag des Culture Club Riedberg statt: Dr. Carsten Amrhein, Direktor des Römerkastell Saalburg, berichtet in der Aula des Gymnasium Riedberg, wie die Römer damals hier in der Provinz und an der Außengrenze lebten und wie römisch der Riedberg war. Die Saalburg befindet sich unmittelbar an der B 456 zwischen Bad Homburg und Wehrheim im Taunuskreis. Es ist ein Freilichtmuseum und gilt als das besterforschte und am vollständigsten rekonstruierte Kastell des Obergermanisch-Raetischen Limes. Zu seiner Hochzeit waren hier etwa 500 Soldaten stationiert. Darüber hinaus ist die Saalburg ein international renommiertes Forschungsinstitut der provinzialrömischen Archäologie. Wissenschaftliche Kolloquien finden hier statt, die vor Ort betriebene wissenschaftliche Arbeit wird in Fachpublikationen veröffentlicht, außerdem befindet sich die Geschäftsstelle der Deutschen Limeskommission in den Museumsgebäuden. Für Groß und Klein ist ein Besuch der Saalburg immer ein Erlebnis – und wer will, kann auch die römische Küche kosten.

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Vortrag zu den Römern am Riedberg

Wann: 25. Mai um 18 Uhr, Aula des Gymnasiums Riedberg

Eintritt: 4 Euro; Jugendliche, Schüler, Lehrer und Mitglieder des Culture Club Riedberg bezahlen nichts

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Text: Fabian Obergföll

Plakat: Culture Club Riedberg/ www.cultureclubriedberg.de

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