Die Diakonie hilft bei Flucht und Vertreibung

Platz für Flüchtlingsunterkunft März 2023

Das Thema Flucht ist ein uraltes Thema. Bereits Moses musste im Alter von 40 Jahren aus Ägypten fliehen, weil er in seiner Wut einen Aufseher der Sklaven getötet hatte. Als er 80 Jahre alt wurde, wird er beauftragt, nach Ägypten zurückzukehren und seinem Volk bei der Flucht in das gelobte Land zu unterstützen.

Seit 2015 ist das Thema Flucht in Deutschland besonders in den Fokus von Politik und Öffentlichkeit gelangt (Flüchtlinge durch den Bürgerkrieg in Syrien). Fast 1 Million Menschen kamen damals als Geflüchtete nach Deutschland, einige Tausend davon nach Frankfurt.

Seit März 2022 kamen über 10.000 Menschen aus der Ukraine (Überfall der Russen) nach Frankfurt geflüchtet und mussten zunächst in Notunterkünften untergebracht werden.

Die evangelische Diakonie

Im Herbst 2015 wurde die Diakonie Frankfurt und Offenbach in der Notlage der Flüchtlinge aktiv. Sie übernahm zunächst eine Notunterkunft für Geflüchtete in einer Sporthalle am Martinszehnten in Kalbach.

Die geflüchteten Menschen mussten nicht nur eine Unterkunft bekommen, sondern auch die Versorgung mit den Gütern des täglichen Lebens (Essen, Trinken, Kleidung, Hygiene, …). Doch auch das Thema Integration und die Förderung der sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe waren wichtige Aspekte, um die man sich kümmern musste.

Die Arbeit wird nicht weniger

Inzwischen kümmert sich die Diakonie um insgesamt vier Unterkünfte. Tendenz steigend. Die Mitarbeitenden der Diakonie begleiten die Menschen bei der Bewältigung des Alltags. Sie ermöglichen Zugänge zu Sprachkursen und unterstützen bei der Wohnungs- und Arbeitssuche.

Was soll erreicht werden?

In enger Kooperation mit Vereinen, Beratungs-, Kultur- und Bildungsinstitutionen sowie Behörden sollen Entwicklungspotenziale für Kinder und Erwachsene ermöglicht werden, damit Integration gelingt. Das Erlernen der deutschen Sprache, das Aufnehmen beruflicher Angebote und die erfolgreiche Teilnahme an schulischen Angeboten stehen dabei im Vordergrund. Freizeit- und Kulturangebote ergänzen das Angebot.

Kernproblem Wohnen

Aufgrund des angespannten Wohnungsmarkts ist davon auszugehen, dass die bisherigen Übergangsunterkünfte auf absehbare Zeit bestehen bleiben und noch weitere hinzukommen.

Bisher betriebene Einsatzorte

  • Flüchtlingsunterkunft „Am Poloplatz“ in Niederrad (seit 2019)
    Dort leben rund 220 Menschen
  • Flüchtlingsunterkunft „Sportfeld Edwards“ in Berkersheim (seit 2019)
    Dort leben rund 170 Menschen. Nach einer Aufstockung sind es inzwischen 270 Menschen.
  • Flüchtlingsunterkunft „Zum Eiskeller“ in Goldstein (seit 2018)
    (Haus mit Wohnungen für 11 Familien)
  • Kirchlicher Flüchtlingsdienst am Flughafen
    Der kirchliche Flüchtlingsdienst am Flughafen bietet Flüchtlingen Seelsorge und Beratung.

Unterstützung am Riedberg

Die Diakonie Frankfurt und Offenbach wird auch die Unterkunft in der Hans-Leistikow-Straße (am nördlichen Ende der Römischen Straße) für Geflüchtete betreiben. Hier werden 27 Apartments für bis zu 133 Menschen, hauptsächlich Familien, errichtet. Die Fertigstellung ist für Mai oder Juni 2024 geplant.

Zusammenarbeit mit ehrenamtlich engagierten Bürgern

Frankfurter Bürger bieten in den Unterkünften unter anderem Sprachförderung an. Sie betreuen die Kinder bei den Hausaufgaben oder unterstützen individuell eine Familie. So leisten sie einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Begleitet werden sie dabei von der Ehrenamtskoordination der Diakonie.


Weiterführende Links

Teile diesen Beitrag mit Freunden