Das 9-Euro-Ticket gibt es beim RMV im Juni

Schulkinder vor dem Bus

Foto: RMV, Jan Haas

Das 9-Euro-Ticket soll die ÖPNV-Nutzer deutschlandweit entlasten. Es wird als Teil des Energie-Entlastungspakets des Bundes bei den Nutzern des ÖPNV für ein wenig finanzielle Entlastung sorgen. Allerdings ist das Sonderangebot auf drei Monate beschränkt. Wer das Ticket also während des gesamten Zeitraums nutzen möchte, muss dafür 27 Euro bezahlen.

In insgesamt 60 Verkehrsverbänden in ganz Deutschland wird dieses Ticket käuflich zu erwerben und gültig sein. Der RMV will das Ticket über möglichst viele Vertriebswege anbieten, auch an Fahrkartenautomaten. Deren Programmierung sei in der kurzen Zeit allerdings herausfordernd. Der Vorverkauf beginnt voraussichtlich am 20.05.2022.

Zusammen mit anderen Verkehrsunternehmen sind wesentliche Eckpunkte festgelegt worden. Hierzu gehören:

  • Das Ticket ist personenbezogen.
  • Alle Zeitkarteninhaber sollen von der Aktion profitierten.
  • Das Ticket soll deutschlandweit gelten.
  • Die Gültigkeit des Tickets endet automatisch jeweils am Ende des Monats.
  • Kinder unter 6 Jahren fahren kostenlos. Kinder ab 6 Jahren zahlen wie alle Nutzer des Sonder-Tickets 9 Euro pro Kalendermonat. Es gibt bei diesem Angebot kein extra Kinderticket.
  • Von einer zeitlichen Beschränkung (09:00 – 18:00 Uhr) wurde abgesehen.
  • Mit dem 9-Euro-Ticket können alle Nahverkehrsmittel genutzt werden, die die jeweiligen Unternehmen in den Tarifgebieten betreiben. Dazu gehören S-Bahnen, Regionalzüge, U-Bahnen, Busse und spezifische Verkehrsmittel wie in Hamburg die Linienfähren im Hafengebiet. Dabei spielt es keine Rolle, welches Unternehmen Anbieter der Verkehrsmittel ist.
  • Wichtig ist, dass es sich bei den Verkehrsmitteln um Nahverkehrsmittel handelt. ICE, IC- und EC-Züge, Fernzüge privater Anbieter (Flixtrain), Züge ausländischer Unternehmen (zum Beispiel Thalys) oder Nachtzüge sind vom 9-Euro-Ticket ausgenommen.
  • Nutzer eines Jobtickets profitieren wie alle anderen ÖPNV-Nutzer ebenso von dem vergünstigten 9-Euro-Ticket. Denn dieses gilt nicht nur für Neukunden, sondern auch für Bestandskunden und dazu zählen neben den Abonnenten regulärer Monatsfahrkarten auch Nutzer von Jobtickets, Monatsfahrscheinen für Azubis und Inhaber von Semestertickets. (Zeitkartenabonnenten sollen eine Gutschrift oder eine Erstattung für die Differenz zwischen Abopreis und dem 9-Euro-Ticket erhalten)

Die publicity-wirksame Aktion des Bundes erzeugt bei den regionalen Verkehrsverbünden einen erheblichen Umsetzungsaufwand, der noch dazu in kürzester Zeit zu leisten war. Beispielsweise musste das 9-Euro-Ticket in die Vertriebskanäle eingepflegt werden. Auch verursachte das 9-Euro-Ticket Abrechnungskorrekturen bei den (Abo-)Bestandskunden. Die Verkehrsbranche war von den Plänen der Regierungskoalition in Berlin diesbezüglich überrascht worden.

Mit folgenden Umsetzungsproblemen sollten Sie auf jeden Fall rechnen:

  • Aufgrund der erhöhten Nachfrage kann es auf einigen besonders beliebten Strecken zu Engpässen kommen.
  • Gerade in den Sommermonaten wird die normalerweise geringere Nutzungsquote im ÖPNV dazu genutzt, vorhandene Strecken zu sanieren.
  • Bei den erheblichen Updates der bestehenden Verkaufsprogramme kann es zu Anlaufschwierigkeiten kommen. Ausreichende Zeit zum Testen war jedenfalls nicht vorhanden.
  • Im RMV ist die Mitnahme von Fahrrädern meistens gestattet. In anderen Verkehrsverbünden müssen ggf. Extratickets gelöst werden.

ÖPNV = Öffentlicher Personennahverkehr


Weiterführende Informationen

  • https://www.rmv.de/c/de/informationen-zum-rmv/der-rmv/rmv-aktuell/9-euro-ticket
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