Darum streike ich heute für unser Klima!

Heute soll der „größte Klimatag der Geschichte“ werden. In 1.200 Städten in 92 Ländern auf fünf Kontinenten wollen Jugendliche für einen wirksamen Klimaschutz demonstrieren. Vorbild ist die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Inzwischen werden wöchentlich Aktionen unter dem Motto „Fridays for Future“ veranstaltet, am heutigen Freitag aber soll der Protest noch stärker und eindrucksvoller werden. In Frankfurt erwarten die Organisatoren mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler, die ab Mittag von der Bockenheimer Warte in die Innenstadt und weiter zum Römer ziehen. Die Schulämter hatten die Schulen aufgefordert, versäumten Unterricht es als „unentschuldigtes Fehlen“ zu bewerten. MAINRiedberg berichtet Gianluca Guccione (17), Schüler am Gymnasium Riedberg, warum er dennoch demonstriert – und Gesellschaft und Politik aufrütteln will:

„Die Welt wird die Klimakrise überleben, aber wir Menschen nicht!“

„Ich denke, zuallererst ist es wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass man Umweltschutz nicht für die Umwelt tut, sondern für die Menschen. Ganz allein für die Menschen. Die Umwelt hat schon zig Vulkanausbrüche und die Dinosaurier überlebt, sie wird auch die Klimakrise überleben. Aber wir Menschen nicht. Deshalb denke ich, dass es wichtig ist, dass der Klimawandel unbestreitbar ist und alle Menschen auf dieser Erde trifft.

Das Ausmaß der Krise wird einfach viel zu wenig thematisiert. Vor allem stört uns, dass so wenig gemacht wird realpolitisch. Was mir persönlich sehr wichtig ist, dass hinter diesen „Fridays for Future“ auch konkrete Vorschläge und Handlungsmöglichkeiten stehen. Wir fordern die Verkehrswende bis 2035. Das heißt, dass wir bis 2035 auf einen vollkommen nachhaltigen Verkehr umsteigen, ohne die Umwelt weiter zu verpesten. Vor allem fordern wir auch Kohleausstieg bis 2030. Weitere Forderungen findet man auf der Internetseite von www.fridaysforfuture.de.

Zuletzt zur Frage, ob es in der Schulzeit sein muss. Natürlich muss es in der Schulzeit sein, weil man sonst nicht über uns berichtet. Ein zweiter Punkt ist: Wenn jeden Freitag tausende Menschen auf die Straße gehen und nicht in die Schule gehen, dann kann die Politik nicht nichts tun. Dieses Druckmittel ist unglaublich wichtig und deshalb ist die Bewegung so stark. Sie ist so stark, dass wir heute in über 90 Ländern über 1200 Demos haben. Auch Schüler unserer Schule werden sich beteiligen, über 100 bis 200 Stück. Vielleicht sind es sogar mehr. Es ist so unglaublich wichtig, auf die Straße gehen, und ich fordere alle Menschen auf, dem gleichzutun.“

Gianluca Guccione, Schüler des Gymnasium Riedberg, heute vor der Abfahrt zur Klima-Demo Richtung Innenstadt Foto: privat

Protokoll: MAINRiedberg

Fotos: privat

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