Brillenbärin Cashu hat am 14. Januar in ihrer Wurfbox Nachwuchs zur Welt gebracht und die Kleinen in ihren ersten Lebenswochen dort versorgt. Lange Zeit verriet nur ein Fiepen aus der Box, dass die Jungtiere wohlauf sind. Jetzt hat die Wartezeit ein Ende: Manu und seine Schwester Suyana sind nun auf der großen Freianlage im Ukumari-Land zu sehen.
Seit einigen Tagen macht Brillenbärin Cashu deutlich, dass sie bereit ist, mit ihren beiden Jungtieren nach draußen zu gehen. Sie hält sich vermehrt am Trenngitter zur Außenanlage auf. Die Jungtiere, die Anfang April die schützende Wurfbox verlassen haben, erkunden mittlerweile immer aktiver und kecker die Innenanlage.
„Als ich im Januar die Nachricht vom Zoo bekam, dass unsere Brillenbärin Cashu erneut Nachwuchs bekommen hat, habe ich mich sehr gefreut. Wie viele Frankfurterinnen und Frankfurter habe ich die Daumen gedrückt, dass sich die Kleinen gut entwickeln. Jetzt ist es endlich soweit und wir können die Bärin mit ihren beiden Jungen auf der Außenanlage beobachten. Der Zoo Frankfurt leistet mit der Nachzucht der Brillenbären, aber auch vielen anderen Tierarten, einen wertvollen und wichtigen Beitrag zum Artenschutz“, sagt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.
Brillenbären bringen in der Regel ein bis zwei, in seltenen Fällen auch vier Jungtiere zur Welt. Zu Beginn sind sie blind. Erst nach etwa vier Wochen öffnen sie die Augen und verlassen mit etwa zwölf Wochen zum ersten Mal die schützende Höhle.
„In den ersten Wochen lassen wir die Mutter und ihren Nachwuchs in der Regel völlig in Ruhe, damit sich eine stabile Mutter-Kind-Bindung entwickeln kann. Bei Brillenbärin Cashu wussten wir außerdem, dass sie eine erfahrene Mutter ist“, erläutert Zoodirektor Miguel Casares.
Die 15-jährige Cashu hat schon zum dritten Mal Nachwuchs bekommen. Ihr erstes Jungtier bekam sie im Jahr 2007 im Zoo von Zürich. Am 25. Dezember 2013 brachte sie in Frankfurt die Zwillinge Tupa und Sonco zur Welt. Der Vater dieser Jungtiere ist ein Brillenbär, mit dem CASHU im Zoo von Zürich zusammen lebte – sie war also bereits tragend, als sie 2013 nach Frankfurt kam. Vater des aktuellen Nachwuchses ist der ebenfalls 15 Jahre alte Nobody, der wie Cashu 2013 im Zoo einzog.
Bei den beiden jungen Bären handelt es sich um ein männliches und ein weibliches Jungtier. Das Tierpfleger-Team im Revier Ukumari-Land hat dem Männchen den Namen Manu gegeben, Pate stand dabei der Manu-Nationalpark in Peru, in dem Brillenbären leben. Das kleine Weibchen, das man leicht an seiner markanten, brillenartigen Gesichtszeichnung erkennen kann, hat seinen Namen von der Zoologische Gesellschaft Frankfurt ZGF bekommen. Suyana ist ein Quechua-Frauenname und bedeutet „Hoffnung“.
Die ZGF unterstützt seit 1976 Projekte zum Natur- und Artenschutz in Peru, eins davon ist dem Schutz des Brillenbären gewidmet. Die Bären leben in den hohen Anden und sind nicht jedermanns Freund. Immer wieder kommt es zu Konflikten mit Bauern, wenn die Bären deren Maisfelder plündern. Die ZGF versucht aufzuklären, Akzeptanz zu schaffen und die Menschen für die Bären zu begeistern. Vielerorts ist aus dem Brillenbär bereits ein Symbol für die Region geworden, auf das die Menschen nun stolz sind.
Brillenbären (Tremarctos ornatus), auch Andenbären genannt, werden von der Weltnaturschutzunion (IUCN) auf der Roten Liste der bedrohten Tiere als gefährdet eingestuft.
Infos und Öffnungszeiten Zoo Frankfurt unter www.zoo-frankfurt.de
Text: Presse.Info Stadt Frankfurt
Foto: Stadt Frankfurt/ Tim Ullmann