Während der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) ab Januar 2026 seine Tarife im Schnitt um 4,75 % anhebt, gibt es für Frankfurter gute Nachrichten: Die Preise für Kinderfahrkarten, Einzeltickets und Kurzstrecken bleiben bis auf Weiteres unverändert. Die Stadt Frankfurt gleicht die Differenz zu den RMV-Tarifen aus – ein Schritt, der Familien und Gelegenheitsnutzern entgegenkommen soll.
Was ändert sich – und was nicht?
- Kinderfahrkarten kosten weiterhin 1,55 € (Einzelticket), 1 € (Kurzstrecke) und 3 € (Tageskarte).
- Erwachsene zahlen 2026 vorerst noch 3,80 € für Einzeltickets und 2,35 € für Kurzstrecken. (Für 1 Jahr befristet)
- RMV-weit steigen dagegen die Preise für andere Tickets wie Monatskarten oder Zusatzangebote.
Warum steigen die Preise überhaupt?
Hintergrund sind gestiegene Kosten für Energie (+ 50% seit 2020), Löhne und Gleisnutzung. „Die Alternative wären Streichungen von Bus- und Bahnverbindungen – das konnten wir bisher vermeiden“, erklärt RMV-Geschäftsführer Knut Ringat. Gleichzeitig kündigt der RMV eine Tarifreform ab 2027 an, die sich am Deutschlandticket orientieren soll.
Frankfurt geht Sonderweg
Die Stadt übernimmt die Mehrkosten für die stabilen Preise, um den ÖPNV attraktiv zu halten. Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) betont: „Bus und Bahn müssen bezahlbar bleiben, gerade für Familien. Stabile Preise sind ein Anreiz, öfter umzusteigen.“ Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert ergänzt: „Langfristig brauchen wir aber Lösungen, die die ganze Region im Blick haben.“
Diese Tickets fallen weg
- 9-Uhr-Monats-/Jahreskarten (nachlassende Nachfrage durch Deutschlandticket)
- 65-Plus-Monatskarte
- Eingeschränkte Jobticket-Variante (nur zwischen Wohn- und Arbeitsort)
Deutschlandticket bleibt Schlüssel
Trotz der geplanten Erhöhung auf 63 € ab 2026 sieht der RMV das Deutschlandticket als Erfolgsmodell: Über 640.000 Abonnements zählte der Verbund im ersten Halbjahr 2025. Ringat ist optimistisch: „63 Euro sind immer noch ein hochattraktiver Preis – vor allem für Pendler.“
Ausblick: Tarifreform und Infrastruktur
Der RMV plant eine Vereinfachung des Tarifsystems unterhalb des Deutschlandticket-Niveaus. Parallel sollen Investitionen in die Schieneninfrastruktur die Pünktlichkeit verbessern. „Eine starke Schiene bringt mehr Fahrgäste“, so Ringat.
Weitere Infos: RMV-Tarifänderungen im Detail: www.rmv.de