Stressfreier Pendelverkehr: Was sich für Kalbach ändern soll

Pendlerstöme Symbolbild

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Frankfurt wächst – und mit ihm der tägliche Pendelverkehr. Rund 463.000 Menschen fahren werktags in die Stadt, viele davon aus dem Umland. Die Mehrheit nutzt das Auto, was zu überfüllten Straßen und Parkplatznot führt. Um dem entgegenzuwirken, hat das Mobilitätsdezernat der Stadt Frankfurt ein neues Park-and-Ride-Konzept (P+R) vorgestellt. Es soll den Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn erleichtern – auch für die Menschen im Ortsbezirk Kalbach-Riedberg.

Warum P+R jetzt wichtiger wird

Mit dem Deutschlandticket ist der öffentliche Nahverkehr für viele attraktiver geworden. Doch wer außerhalb Frankfurts wohnt, muss oft erst mit dem Auto zur nächsten S-Bahn-Station fahren. Hier setzt das neue P+R-Konzept an: Es sieht rund 2.000 zusätzliche Stellplätze an strategisch günstigen Orten vor, damit Pendler ihr Auto bequem abstellen und auf den ÖPNV umsteigen können.

Kalbach als Schlüsselstandort

Für den Ortsbezirk Kalbach-Riedberg ist besonders ein Punkt des Konzepts von Bedeutung: Der Standort Kalbach wurde als möglicher Ausbauort für eine neue P+R-Anlage genannt. Zusammen mit den Standorten Taunusblick und Frankfurter Berg könnten hier insgesamt 836 neue Stellplätze entstehen. Kalbach liegt verkehrsgünstig und bietet gute Voraussetzungen für eine solche Anlage – allerdings sind noch umfangreiche Prüfungen nötig, etwa zur Umweltverträglichkeit und zur rechtlichen Machbarkeit.

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Park & Rideplatz Kalbach

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Park & Rideplatz Kalbach 50.183137, 8.657291

Die Nähe zur A661/A5 macht den Standort zusätzlich attraktiv. Sollte die Umsetzung gelingen, würde Kalbach-Riedberg vom besseren Zugang zum ÖPNV profitieren.

Was passiert als Nächstes?

Die Stadt plant den Ausbau in mehreren Phasen: kurzfristige Lösungen, mittelfristige Projekte und langfristige Infrastrukturmaßnahmen. Während die großen Anlagen wie in Kalbach noch geprüft werden, setzt Frankfurt bereits auf Übergangslösungen. So wurde etwa die Kooperation mit dem Hessen-Center als temporäre P+R-Anlage gestartet. Auch am Standort Gateway Gardens wird geprüft, ob P+R mit Veranstaltungsparken kombiniert werden kann – etwa für Stadionbesucher oder die geplante Multifunktionsarena.

Zusammenarbeit gefragt

Die Stadt Frankfurt betont, dass P+R nur im Schulterschluss mit dem Umland funktionieren kann. Kommunen, Verkehrsverbünde und das Land Hessen sind eingeladen, sich zu beteiligen. Ziel ist es, den sogenannten Umweltverbund – also die Kombination aus Bus, Bahn, Fahrrad und Fußverkehr – zu stärken und den Autoverkehr nicht weiter zu fördern.

Für Kalbach bedeutet das: Wenn sich die Pläne konkretisieren, könnte der Stadtteil zu einem wichtigen Knotenpunkt für Pendler aus dem Norden und Nordwesten Frankfurts werden. Das würde nicht nur die Lebensqualität vor Ort verbessern, sondern auch die gesamte Region entlasten.

Mehr als nur Parkplätze

Das Konzept berücksichtigt nicht nur die Anzahl der Stellplätze, sondern auch deren Qualität. Sicherheit, Sauberkeit und kurze Umsteigezeiten sind entscheidend, damit Pendler das Angebot auch nutzen. Die Stadt will dafür sorgen, dass die neuen Anlagen diesen Anforderungen gerecht werden.

Für Kalbach bietet das neue P+R-Konzept eine echte Chance: Weniger Verkehr, bessere Anbindung und mehr Lebensqualität. Noch sind viele Fragen offen, doch die Richtung stimmt. Wenn Stadt, Region und Land gemeinsam an einem Strang ziehen, könnte Kalbach bald ein Vorzeigeprojekt für stressfreies Pendeln werden.


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