185 Jahre Heddernheimer Fastnacht

Faschingstreiben

Ja, die Frankfurter – da überwiegend evangelisch geprägt – habens nicht so mit Faschingstreiben. Im katholischen Mainz oder in Köln geht es da ganz anders zur Sache. Aber so bunt, wie Frankfurt nun mal ist, gibt es auch hier eine Ausnahme.

Schon im 1. Jahrhundert nach Christus wurde ja auf Heddernheimer Gebiet die erste Römersiedlung namens „NIDA“ gründeten. Hier wurden Frühlingsfeste gefeiert und wahrscheinlich zogen auch bunt geschmückte Wagen und Menschen durch die Straßen.

Jahrhunderte später findet sich in dem Kassenbuch des damaligen Gemeinderechners, dass bereits im Jahre 1837 in Heddernheim Fastnacht gefeiert wurde, denn dort steht: „Zahlt für Tanzmusik an Fastnacht 3 Kreuzer“. Es gab also schon damals eine Art Vergnügungssteuer.

Mündlichen Überlieferungen zufolge ist die erste nennenswerte Fastnacht im Jahre 1839 gefeiert worden. Der Anlass zu diesem Umzug war die Schenkung und Entstehung einer sogenannten „Gemeinde Pumpe“ – heddemerisch „Gemaa Bumb“ genannt, durch den damaligen Gemeinderat. Bis dahin waren am Ort nur Ziehbrunnen in Gebrauch.

Im „Scharfen Eck“, damals noch eine kleine niedrige Gastwirtschaft am Eingang des Ortes, wurde die Gemeinde-Pumpe durch die Handwerksburschen fertiggestellt und dann am Fastnacht-Dienstag-Mittag im Triumph, begleitet von Musik und fröhlichen Maskierten, durch die Straßen Heddernheims gefahren und umjubelt vom närrischen Publikum. Es war ein Riesenspaß, ein neues Volksfest in Heddernheim, die Straßenfastnacht und der erste Fastnachtszug waren geboren.

Wer jetzt am Faschingsdienstag, den 13. Februar ab 14:31 Uhr den diesjährigen Faschingsumzug bewundern will, sollte sich mit folgenden Infos vertraut machen:

Gerade beim Toiletten-Plan empfiehlt es sich, ihn in gedruckter Form dabei zu haben. Und kommen Sie nicht auf die Idee, mit dem Auto anzureisen. Öffentlicher Personennahverkehr, Laufen, ggf. Fahrrad oder Ähnliches sind die wesentlich sinnvolleren Alternativen. Gerechnet wird mit mindestens 100.000 Besuchern.

In diesem Sinne: Alle Narren wissen’s schon: Klaa Paris hat Tradition! Insgesamt 111 Punkte umfasst der Zugplan in diesem Jahr. Am Ende heißt es dann:

Es is jetzt Schluss,
drum red kaan Stuss,
mir gehe noch aan trinke
un duhn dem Zuch nachwinke.

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