Vereine sammeln Unterschriften für eine (neue) Halle

Am Samstag ist hier eine große Party, die 18. Oldie-Night des FC Kalbach. Am Wochenende fand hier erst die Kinderbuchmesse statt, mit weit über 1000 Besuchern. Demnächst folgt ein Weihnachtsmarkt und Gruppen des Riedberger SV trainieren auch mehrmals pro Woche in der so genannten „Alten Turnhalle“ am Grubweg. Dass der Bau aus den 20er bis 60ern des vergangenen Jahrhunderts renovierungsbedürftig bis baufällig ist, Asbest inklusive, ist bekannt. Nachdem jetzt im Ortsbeirat denkbar knapp für den Abriss und gegen eine Renovierung gestimmt wurde, rückt das Ende der alten Halle immer näher. Zumal auch das Baudezernat diese Lösung zu favorisieren scheint. Was aber kommt dann? Jetzt schlagen vier große Vereine Alarm und sammeln Unterschriften unter dem Motto: „Kalbach-Riedberg braucht auch in Zukunft einen Versammlungsraum“.

Vereine betonen, dass „jede Unterschrift zählt“

„Wir haben Sorge, dass die Alte Turnhalle abgerissen wird und – aus welchen auch immer nachvollziehbaren Gründen – kein oder unzureichender Ersatz geschaffen wird“, erklärt Hans J. Troost Vorsitzender des Kinderverein Kalbach. Auch Gaby Nagel vom Riedberger SV, der mit seinem stetig wachsenden Angebot auf die Halle angewiesen ist, betont, dass „jede Unterschrift zählt“. Die Kerbeburschen und der FC Kalbach gehören ebenfalls zu den Initiatoren.

Bei der Kinderbuchmesse konnte man bereits mehr als 200 Unterschriften sammeln. Ab sofort liegen auch Listen in der Kinderbücherei Kalbach (Altes Rathaus in Kalbach), im Clubhaus des FC Kalbach (Am Hopfenbrunnen 51) und in der KITA Sonnenwind (Zum Stulen 1) aus. Außerdem im Rahmen von Veranstaltungen, wie zum Beispiel der Oldie Night morgen.

„Wir freuen uns über Angebote, unsere Unterschriftensammlung in Geschäften oder Einrichtungen auszulegen. Insbesondere am Riedberg, da der Riedberger SV keine eigenen Vereinsräume hat“, so Hans J. Troost. Das notwendige PDF könne man beim Kinderverein erhalten.

Baudezernent favorisiert Mehrzweckraum in einem Kita-Neubau

Baudezernent Jan Schneider (CDU), selbst aus Kalbach, hat bereits im September für eine neue Möglichkeit geworben: Für einen Mehrzweckraum im Rahmen eines Kita-Neubaus am Hasensprung am Rande von Kalbach. Das wäre ein „Riesen-Synergieeffekt“, nicht nur finanziell.

Da wären aber vermutlich nur Hallenschuhe erlaubt, die Größe des Raumes ist unklar und ein möglicher Fertigstellungszeitpunkt „steht sowieso noch in den Sternen“, wie Skeptiker vorbringen. Auch Ortspolitiker von SPD und Grünen sprechen von einer „schwer zu lösenden zeitlichen Konkurrenz in den frühen Nachmittagsstunden“. Viele Pkw-Anfahrten in dieser ruhigen Wohngegend könnten zusätzlich zum Problem werden. Manche fürchten außerdem, dass die Stadt damit liebäugeln könnte, das attraktive Turnhallen-Grundstück zu verkaufen. Denn es ist fraglich, ob die Variante Neubau am alten Grundstück mitten im Wohngebiet überhaupt genehmigungsfähig wäre.

Appell an die Entscheidungsträger

Ein wichtiger Treffpunkt wäre dann Geschichte. Dagegen wollen die oben genannten Vereine ab sofort Unterschriften sammeln. Der letzte Satz des Aufrufs ist ein Appell: „Sehr geehrte Entscheidungsträger, bitte berücksichtigen Sie diese Notwendigkeit in Ihrem Entscheidungsprozess und tragen dafür Sorge, dass den Anforderungen der Vereine und Gruppierungen im wachsenden Stadtteil Rechnung getragen wird.“

Fotos: Kinderverein Kalbach/ MAINRiedberg

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