Dezernat für Klima, Umwelt und Frauen lud zum Dialog ins Haus am Dom ein
Die Wasserversorgung der Stadt Frankfurt stand im Mittelpunkt des „Dialogs Wasserversorgung“, zu dem das Dezernat für Klima, Umwelt und Frauen ins Haus am Dom geladen hatte. „Die kommenden Jahrzehnte werden geprägt sein von Wandel – klimatisch, demographisch und gesellschaftlich“, sagte Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez. „Es liegt an uns allen, diesen Wandel nachhaltig zu gestalten. Die Ressource Wasser ist dabei ein ganz besonders sensibles, emotionales und heiß diskutiertes Thema.“
Teilnehmer tauschen sich aus
Ziel der nicht öffentlichen Veranstaltung war es, eine Plattform für den Austausch über den aktuellen Stand und die Zukunft der Wasserversorgung der Stadt Frankfurt sowie deren Auswirkungen auf die Gewinnungsgebiete zu etablieren. Zur Auftaktveranstaltung waren Vertreter des Landes Hessen, der Wasserversorger Hessenwasser, Oberhessische Versorgungsbetriebe AG (OVAG), der Wasserverband Kinzig und der Stadt Frankfurt sowie mehrerer Interessenverbände geladen – darunter der Bund für Umwelt und Naturschutz Frankfurt (BUND), Greenpeace Frankfurt, die Interessengemeinschaft zum Schutz des Wasserhaushalts im Vogelsberg, der Naturschutzbund Frankfurt (NABU) und die Schutzgemeinschaft Vogelsberg.
Vortragsprogramm
Auf dem Programm standen Vorträge des Landes Hessen, von Hessenwasser und der Stadt Frankfurt. Im Anschluss stellten die anwesenden Interessenverbände ihre Positionen in Form von Impulsvorträgen vor. Durch eine externe Moderation wurden die vorgetragenen Kernthesen festgehalten und anschließend diskutiert.
Regionale Interessen
Wie komplex das Thema Wasserversorgung ist, wurde – wie bereits in der Vergangenheit – schnell deutlich. So bestärkten die Interessenverbände aus den Gewinnungsgebieten ihre Forderungen nach einer Erhöhung der lokalen Wasserförderung und einer Reduzierung der Wasserlieferung aus dem Umland nach Frankfurt.
Sparen statt Verschwenden
Auch die Forderung nach einer besseren Ausschöpfung von Einsparpotenzialen beispielsweise durch die Nutzung von Betriebs- bzw. Brauchwasser oder der Reduzierung von Wasserverlusten im Netz wurde vorgetragen. Zudem forderten die Verbände verbindliche Ziele und einen Zeitplan zur Umsetzung von Maßnahmen. Neben diesen Forderungen brachten die Teilnehmer auch konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit und zur Umsetzung von niedrigschwelligen Einsparmaßnahmen ein. Auch der Schutz des Trinkwassers im Stadtgebiet soll gegenüber anderen Interessen gestärkt werden.
Fortschritte der vergangenen Jahre
Hessenwasser verwies auf enorme Fortschritte der vergangenen Jahre, darunter die Wiederinbetriebnahme des Wasserwerks Hattersheim und den Neubau des Wasserwerks Allmendfeld. Zudem sei die Weiterentwicklung der Mainwasserinfiltration, bei der Grundwasser nachhaltig und klimaresilient gefördert wird, bereits in Planung.
Wasserkonzept in Bearbeitung
Das Umweltamt Frankfurt betonte, dass die Fortführung des Wasserkonzeptes mit konkreter Ausgestaltung vieler der angesprochenen Themen bereits in Vorbereitung sei. Bereits heute gibt es vielversprechende Projekte, wie die vermehrte Nutzung von Betriebswasser durch das Grünflächenamt.
Erreichung eines einheitlichen Kenntnisstands
Im Mittelpunkt des Treffens stand weniger die Diskussion einzelner Maßnahmen als vielmehr die Schaffung eines einheitlichen Kenntnisstands, der Benennung der jeweiligen Positionen und der Förderung des gegenseitigen Verständnisses. Auch gemeinsame Schnittmengen wollte man ausloten.
Mehr Anstrengung von Nöten
Einig waren sich die Teilnehmer darüber, dass die Anstrengungen, die Ressource Wasser nachhaltig und schonend zu bewirtschaften, gesteigert werden müssen. Unabdingbar für eine erfolgreiche Umsetzung der Themen ist die Einbindung weiterer beteiligter Stellen der Stadt Frankfurt. Bei der Fortführung des Dialogs soll der Beteiligtenkreis daher erweitert werden.