Während Satellitendaten einen alarmierenden Waldverlust von 8,5 % in Deutschland seit 2017 belegen, setzt Frankfurt ein lokales Zeichen gegen die Klimakrise: Am 25. Oktober startete eine große Pflanzaktion im Stadtwald – und jeder Frankfurter konnte mithelfen.
Deutschlands Wälder schwinden – auch Frankfurt spürt den Druck
Laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gingen bundesweit 900.000 Hektar Wald verloren, vor allem in Regionen wie dem Harz oder Sachsen. Zwar ist der Frankfurter Stadtwald nicht im gleichen Ausmaß betroffen, doch Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodriguez (Grüne) warnte: „Unser Stadtwald kämpft. Hitze, Trockenheit und Schädlinge setzen ihm zu. Wenn wir nicht handeln, leidet die Lebensqualität künftiger Generationen.“
Frankfurts Antwort: Bürger pflanzten Traubeneichen und Esskastanien
Zum 25. Oktober 2025 rief die Stadt zur gemeinsamen Aufforstung nahe der Bushaltestelle Schwanheimer Wald auf. Vor allem klimaresistente Arten wie Traubeneichen und Esskastanien wurden gepflanzt. Frankfurter Bürger konnten mitmachen nach vorheriger kostenloser Anmeldung. Maximal 10 Setzlinge pro Person konnten in die Erde gesetzt werden, um möglichst vielen Bürgern eine Teilnahme zu ermöglichen.
Auch im letzten Jahr eine erfolgreiche Aktion
Letztes Jahr beteiligten sich 400 Freiwillige und pflanzten Tausende Bäume. „Jeder Baum zählt“, betonte Tina Baumann, Leiterin der Stadtforst-Abteilung. „Mit Spenden können wir die Jungpflanzen jahrelang pflegen, bis sie stabil sind.“
Warum der Stadtwald überlebenswichtig ist
Der Frankfurter Stadtwald ist nicht nur Erholungsort, sondern auch:
- Klimaanlage der Stadt: Bäume kühlen bei Hitze und binden CO₂.
- Artenvielfalt-Hotspot: Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
- Schutz vor Extremwetter: Wälder mindern Starkregen und Erosion.
„Nur was man kennt, schützt man auch“, so Zapf-Rodriguez. Die Pflanzaktion sollte daher nicht nur Bäume, sondern auch den Bezug zur Natur stärken.
So können Sie helfen – auch ohne Spaten
Wer am 25. Oktober keine Zeit hatte, kann den Stadtwald trotzdem durch Spenden unterstützen:
Überweisung an die IBAN DE34 5005 02010000 0002 08 mit Verwendungszweck 103854289000-6704724.22.07.01.09A9-Stadtwald.
Frankfurt als Vorbild?
Die Pflanzaktion ist Teil einer größeren Strategie. „Langfristig brauchen wir mehr solcher Initiativen – und eine bundesweite Waldwende“, sagt Zapf-Rodriguez. Mit jeder gepflanzten Eiche wächst die Hoffnung, dass Frankfurt zeigt: Gemeinsam kann die Klimakrise gebremst werden.
Informieren: Details zur Aktion auf stadtwaldhaus-frankfurt.de.
Weitersagen: Teilen Sie den Aufruf in sozialen Netzwerken.
Hintergrund: Warum der Wald deutschlandweit schrumpft
Die DLR-Daten zeigen: Seit 2021 hat sich der Waldverlust fast verdoppelt. Gründe sind:
- Klimastress: Dürren schwächen Bäume, Schädlinge wie der Borkenkäfer breiten sich aus.
- Extremwetter: Stürme und Brände zerstören Flächen.
- Flächennutzung: Rodungen für Infrastruktur oder Landwirtschaft.
Für Frankfurt bedeutet das: Lokales Engagement ist kein Luxus, sondern Überlebenshilfe.