Alle Artikel von Andreas Woitun

Fahrplan Riedberger Sommerfestival am 5. und 6. Juli

Sommerfestival

Freitag, den 05. Juli 2024

18:00 Uhr Eröffnung des Sommerfestivals
Sommerlounge mit Musik zum Chillen und Tanzen
18:00 Uhr EM-Spiel Deutschland – Spanien
Die EM-Spiele während des Festivals können auf den großen Monitoren im Aufenthaltszelt verfolgt werden.
20:00 Uhr Die Band dEFFtig übernimmt,
das sind 5 reifere Herren, die es auch im fortgeschrittenen Alter nicht lassen können, ihrer Leidenschaft, der deutschsprachigen Rockmusik, zu frönen.Gecovert werden dabei u.a. Titel von Herbert Grönemeier, H.R. Kunze, Wolf Maahn, Rio Reiser, Laith-al-Deen, Extrabreit, Udo Lindenberg, Toten Hosen, Edo Zanki, BAP und und …„Wir wollen Spaß haben mit unserem Publikum und mit der Musik, die wir lieben. Wir müssen kein Geld mehr damit verdienen, möchten aber auch keine Live-Band für „en Appel und en Ei“ sein.Deshalb finden viele unsere Auftritte in Frankfurt als Benefizkonzerte zu Gunsten der Frankfurter Tafel statt.“

Samstag, den 06. Juli 2024

14:00 Uhr Es beginnt der zweite Tag des Sommerfestivals
15:00 Uhr Taunus-Tanz!Schule aus Oberursel
Deutschlands einzige Tanzschule in einem ehemaligen Bahnhofsgebäude! Drei wunderschöne Tanzsäle über den Dächern von Oberursel.
Das Team im Tanz-Bahnhof Oberursel bietet Lebensfreude pur ab ca. drei Jahren bis ins hohe Seniorenalter. Über 100 Tanzkurse erwarten Sie vom Gesellschaftstanz über Kindertanz, HipHop, BreakDance, Line-Dance, Sh-Bam bis zu Salsa, Latinos, DiscoFox oder Bachata!
16:00 Uhr Auftritt des Riedberg-Chors mit einem 30-minütigem Programm.
Am Sonntag, den 07.07. um 17 Uhr findet ihr Sommerkonzert mit dem Titel »Here comes the Sun« in der Aula des Gymnasiums Riedberg statt.
Neben dem namensgebenden Beatles-Song kann sich das Publikum u.a. auf den Queen-Klassiker »Bohemian Rhapsody« freuen, bei dem sie eine Band musikalisch begleitet. Nach dem Konzert laden sie zu einem Umtrunk ein.
17:00 Uhr Scherbenhaufen
Eine Rockband aus Frankfurt
19:00 Uhr The Funk and the Curious
Funk und Soul aus der Feinkostabteilung: The Funk and the Curious ist eine 8-köpfige Soulband aus dem Main-Taunus-Kreis. Sie erwartet feinste Soul- und Funk-Musik, mit allem, was dazu gehört: von Stevie Wonder über Otis Redding und Al Green bis hin zu neuen Klängen von Elektro Deluxe, den Monophonics, aber auch eigene stimmungsvolle Stücke.
Von tanzbaren Funk-Tunes bis zur Soulballade haben die 8 Musiker alles im Gepäck. Präsentiert wird das Ganze im passenden Rahmen: Drums, Bass, Gitarre, Soul-Orgel und Piano, unsere dreiköpfige Horn-Section und eine hervorragende Sängerin schaffen den Rahmen für einen Abend mit Tanz, Stimmung und Emotion.
21:30 Uhr The Paper Sailors
Ihr Markenzeichen, ein gefaltetes Papierboot – gründete sich im Sommer 2016. Beim Vermischen von Indie-Folk mit Elementen aus Blues und Classic-Rock kreierte die Band den unverwechselbaren und faszinierenden Vintage-Sound, durch den sie sich heute auszeichnen.
The Paper Sailors, das sind Martin Persch am Gesang, Jens Kühnle am Bass, Andre Steiner am Schlagzeug und Philipp Wetzel an der Gitarre.

 

Und außerdem gibt es:

  • Wasserspiele
  • Trampolin
  • Karussell
  • Tombola
  • Abwechslungsreiches Familienprogramm
  • Attraktionen für Jung und Alt
  • Leckeres vom Grill
  • Burger
  • Bier vom Fass
  • Cocktails
  • Eine Weinbar
  • Internationale Spezialitäten
  • Handkäs-Shop
  • Eisverkauf der Fachschaft Physik der Goethe Universität

Viele lokale Vereine sind bei der Ausrichtung des Festes mit viel ehrenamtlicher Arbeit engagiert, wie zum Beispiel:

Folgende Firmen sind ebenfalls engagiert:

  • ThermoMix Vertretung Dilyana Moster
  • Crepes Suzette
  • Royal Coaching
  • Handkäs´ Shop
  • Gümüs Feinkostparadies

Sonstige Beteiligte

  • Ailinas Tombola

Veranstalter ist die IG Riedberg.

Es werden noch Helfer für die Durchführung benötigt. Unter dem Link Helferliste 2024 findet ihr, wie schon im letzten Jahr, eine Helferliste in die ihr euch direkt eintragen könnt. Wer helfen möchte, kann auch gerne eine eMail schicken an kontakt@ig-riedberg.de.

 

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Die »Senioren Zeitschrift« bekommt einen neuen Namen

Screenshot Archiv Senioren Zeitschrift

Seit dem Herbst 1974 erscheint die »Senioren Zeitschrift» vierteljährlich zu Anfang eines jeden Quartals. Inzwischen in einer Auflage von 41.000 (gedruckten) Exemplaren.

Die Informationsschrift wird herausgegeben vom Dezernat für Soziales und Gesundheit und liegt kostenlos an über 500 Ausgabestellen im gesamten Stadtgebiet aus, etwa in den Bürgerämtern, Sozialrathäusern, Stadtbüchereien, in Apotheken, Arztpraxen und natürlich im Rathaus für Senioren in der Hansaallee 150.

Damit feiert die Zeitschrift nun ihr 50-jähriges Dienstjubiläum. Seit 2003 gibt es sie auch in digitaler Form zum Herunterladen oder zum Online-Lesen. Auch ein Abonnement ist möglich: Für 12 Euro Jahresbeitrag kommt die gedruckte Ausgabe direkt in den heimischen Briefkasten. Seit 2007 gibt es die Magazin-Ausgaben als Hör-CD für Menschen mit Seheinschränkungen.

Initiiert hat die „Senioren Zeitschrift“ die bundesweit eine der ältesten Seniorenzeitschriften ist, der damalige Sozialdezernent Martin Berg. Bereits zuvor gab die Stadt Frankfurt die Informationsbroschüre »Wir in unserer Stadt« heraus. Wegen der langen Produktionszeiten waren einige der hier veröffentlichten Informationen jedoch zum Erscheinungstermin nicht mehr aktuell. Dem sollte die quartalsweise erscheinende Publikation begegnen.

Ziel des vom Sozialdezernat getragenen Konzepts war von Beginn an die Weitergabe nützlicher Informationen zu städtischen Unterstützungsangeboten für die Älteren, um deren Lebenssituation zu verbessern und möglichst lange ihre soziale Teilhabe zu ermöglichen.

Darüber hinaus sollten in der Publikation unterhaltsame, kulturelle und gesellschaftliche Themen aufgegriffen werden. Texte zur Frankfurter Historie und Frankfurter Schauplätzen hatten und haben ebenfalls ihren Platz im Heft. Außerdem informiert die Redaktion auf der Homepage regelmäßig über Aktuelles zwischen den Erscheinungsterminen.

Namensänderung

Jetzt ändert die kostenlose Informationsschrift ihren Namen von „Senioren Zeitschrift – Informationen der Stadt Frankfurt“ in „Stadt Frankfurt im Blick – Informationen für Älterwerdende“ (SFiB). Damit soll ab der Ausgabe 03/2024 die Zielgruppe erweitert und noch stärker auf das vielfältige Themenspektrum der Verwaltungspublikation verwiesen werden.

Umfragen haben gezeigt, dass sich nicht alle in der Altersgruppe 55plus als Senior verstehen. So haben diese Menschen bislang auch nicht nach der Publikation gegriffen, wenn sie sie gesehen haben – obwohl auch für sie und nicht nur für Hochaltrige die Inhalte äußerst interessant sind, das konnten sie beim Durchblättern feststellen.

Gleichzeitig richtet der neue Titel explizit den Fokus auf die Stadt Frankfurt und ihre unterschiedlichen Verwaltungsbereiche sowie deren hilfreiche und unterstützende Angebote und Informationen, die die Bewohner Frankfurts hier erhalten.

Darüber hinaus steckt bereits im Titel der Verweis auf den Facettenreichtum und die Vielfalt innerhalb der Mainmetropole und der Menschen, die hier leben. Denn sie sind es, die in jeder Ausgabe immer wieder aufs Neue für spannende Geschichten und interessante Einblicke sorgen.


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Wer trägt zukünftig die Kosten durch Naturkatastrophen?

Gewitterwolke mit Blitz

Die Kosten durch Naturkatastrophen, hier vor allem für Hochwasser haben sich in den letzten Jahren gehäuft:

  • 2002: Elbe-Flut – Kosten etwa 2 Milliarden Euro.
  • 2013: Kosten für erneute Elbe-Flut wird auf 12 Milliarden Euro geschätzt.
  • 2021: Für die Versicherungswirtschaft war das Hochwasser im Ahrtal mit einem Gesamtschaden von 9 Milliarden Euro die bislang folgenschwerste Naturkatastrophe in Deutschland. Insgesamt sind Schäden von 40 Milliarden Euro entstanden.
  • 2024: Hochwasser in Bayern – Versicherter Schaden wird auf 2 Milliarden Euro geschätzt. Und das Jahr ist noch nicht vorüber.

Das, was früher mal ein Jahrhunderthochwasser war, tritt nun alle paar Jahre auf. Da immer mehr gebaut wurde, steigen auch die damit verbundenen Schäden an Immobilien und Infrastrukturen (Straßen, Schienen, Brücken, …) ebenfalls weiter an.

Bisheriger Versicherungsumfang

  • Die Gebäudeversicherung zahlt für Sturm und Hagelschäden.
  • Elementarpolicen sind ein Zusatzbaustein zur Gebäudeversicherung für weitere Naturgefahren inklusive Überschwemmungen.
  • Grundwasser, das durch den Abfluss im Waschkeller nach oben ins Wohnhaus strömt, zählt üblicherweise als Baumangel, ähnlich einem undichten Dach – und die Versicherung zahlt nicht.
  • Nur ein Teil der Häuser ist gegen Überschwemmungen versichert. In Bayern liegt die Quote bei rund 47 %, in Baden-Württemberg bei 94 %.
  • Öffentliche Infrastrukturen wie Straßen und Brücken sind in aller Regel nicht versichert.
  • Die Wassermassen führen auch zu deutlichen Ernteausfällen.

Finanzielle Hilfeleistungen

Bisher übernahmen nach Flutkatastrophen regelmäßig Bund und Länder die Rolle eines inoffiziellen Versicherers und zahlten Milliardenhilfen. Die regelmäßige Inanspruchnahme dieser Hilfetöpfe führte jedoch dazu, dass darin kein Geld mehr enthalten ist. Sollten die Töpfe wieder gefüllt werden, müssen staatliche Leistungen gekürzt oder Steuern angehoben werden. Daher fordern die Länder eine Pflichtversicherung.

Bei einmaligen Naturkatastrophen ist die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung hoch. Treten diese Ereignisse jedoch regelmäßig und gehäuft auf, versiegt die Hilfsbereitschaft.

Wer zahlt am Ende?

Folgende Varianten stehen derzeit in der Debatte:

  • Eine Versichertengemeinschaft. Entweder im Rahmen einer freiwilligen Versicherung deren Kosten sich nach den individuellen Risiken richten oder eine Pflichtversicherung für alle Immobilienbesitzer zu einem einheitlichen Satz.
  • Der Steuerzahler nach dem Solidaritätsprinzip: Wer mehr verdient, trägt auch eine höhere Last.
  • Jeder individuell. Wer keine Rücklagen gebildet hat und in einem Risikogebiet eine Immobilie besitzt, geht im Katastrophenfall pleite.

Zu erwarten ist, dass es ein Mischmodell werden wird. Die Diskussionen darüber werden jedoch noch einige Zeit benötigen. Von daher sollte erst mal jeder individuell schauen, wie er sich vor solchen Katastrophen schützen kann.

  • Immobilien in Überschwemmungsgebieten aufgeben.
  • Rücklagen bilden, Versicherungen abschließen, soweit möglich.
  • Bautechnische Vorsorge betreiben.
  • Sich aktiv im Klimaschutz engagieren.
  • Überschwemmungsgebiete schaffen.
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KNUT soll weiterhin fahren – Landeszuschüsse noch ungewiss

Knut

Der Aufsichtsrat beauftragte die Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft »traffiQ« zudem damit, das neue Konzept für das On Demand-Angebot »KNUT« im Frankfurter Norden umzusetzen, sofern die für den Weiterbetrieb notwendigen Landeszuschüsse bewilligt werden.

Danach soll »KNUT« ab dem kommenden Jahr täglich von 18:00 bis 06:00 Uhr verkehren, also in den Zeiten, in denen die größte Nachfrage nach diesem Angebot besteht. „Gleichzeitig soll er in den Nachtstunden die Linien 28 und 29 (zwischen 00:00 Uhr und 05:00 Uhr) sowie 39 und 63 (zwischen 01:00 und 04:00 Uhr) ersetzen, deren Busse zu diesen Zeiten durchschnittlich von weniger als einem Fahrgast genutzt werden. Fahrgäste können zukünftig mit umweltfreundlichen, kleinen Elektrobussen bequem bis fast vor die Haustür gefahren werden“, erläutert Tom Reinhold.

In der zurückliegenden Woche ließ Mobilitätsdezernent Siefert interessierten Mitgliedern der Ortsbeiräte im Frankfurter Norden das neue Konzept vorstellen. „Ich habe von dort das positive Votum mitgenommen, dass allen an einem Fortbestand von »KNUT« gelegen ist und dass das vorgeschlagene Konzept ein gangbarer Weg ist“, berichtet er.

„Deutlich mehr als 1.700 Menschen nutzen derzeit monatlich das komfortable Angebot »KNUT«“, stellt Siefert fest. „Wir wollen das von den Fahrgästen lieb gewonnene Pilotprojekt als Baustein der Mobilitätswende fortführen und hoffen sehr, dass das Land die notwendigen Zuschüsse bereitstellen wird.“


traffiQ
Lokale Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH ist die Lokale Nahverkehrsgesellschaft der Stadt Frankfurt am Main. Am 30.08.2001 beschloss die Stadtverordnetenversammlung die Gründung der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH. Sie wurde im Rahmen der geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen am 01.09.2001 aus der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VgF) ausgegründet, um die Funktionen als Aufgabenträger (traffiQ) und Verkehrsunternehmen (VgF und andere) zu trennen und bekam 2002 den Markennamen traffiQ.
Geschäftszweck sind unter anderem die Fahrplangestaltung, die Traktionsvorgaben und verkehrsplanerischen Details. traffiQ hat somit die Gesamtverantwortung für die Ausgestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs in Frankfurt am Main.

 

KNUT – Der Elektroshuttle für den Frankfurter Norden
Mit dem On-Demand-Angebot »KNUT« profitieren Fahrgäste im Frankfurter Norden von einem ganz flexiblen Nahverkehr. „On Demand“ heißt: Auf Nachfrage. Über eine App oder telefonisch kann »KNUT« gerufen werden. Anders als bei Bussen und Bahnen gibt es bei »KNUT« keinen Fahrplan. Man bestellt »KNUT«, wenn man fahren möchten und der Elektroshuttle ist in der Regel in weniger als 10 Minuten da. Wenn andere »KNUT«-Nutzer in die gleiche Richtung wollen, sammelt Knut sie auf dem Weg ein. Die drei Knut-Elektroshuttle – einer davon mit Rollstuhlrampe – sind täglich in Bonames, Harheim, Nieder-Erlenbach, Nieder-Eschbach, Kalbach-Riedberg, Frankfurter Berg und Berkersheim im Einsatz. Ein- und aussteigen kann man in den Stadtteilen fast überall an weit über 1.500 „virtuellen“ und vorhandenen Haltestellen – natürlich auch an den U-Bahn-Stationen Nieder-Eschbach, Bonames Mitte, Kalbach und Preungesheim sowie den S-Bahn-Stationen Berkersheim, Frankfurter Berg und Bad Vilbel.


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Naturlotsen in Frankfurts Schutzgebieten

Alter Flughafen Kalbach-Bonames

Auf dem Stadtgebiet von Frankfurt gibt es nur wenige Flecken, wo sich die Natur in Ruhe entwickeln kann. In den nördlichen Stadtteilen beispielsweise sind es nur:

  • der Nordpark (Bonames)
  • der Alte Flugplatz Kalbach-Bonames
  • das Naturschutzgebiet Riedwiesen im Mertonviertel
  • das Naturschutzgebiet Harheimer Ried
  • die Sinai-Wildnis im Dornbusch und
  • das Sossenheimer Unterfeld

Im südlichen Raum von Frankfurt gibt es dazu noch:

  • den Monte Scherbelino
  • den Fechenheimer Mainbogen
  • den Heiligenstock
  • die Schwanheimer Düne
  • den Berger Hang

Die steigende Bürgerzahl in Frankfurt und Umgebung, sowie das geänderte Freizeitverhalten, ausgelöst durch die Zeit der Corona-Pandemie, haben dazu geführt, dass sich immer mehr Menschen für diese wenigen Naturreservate interessieren.

Vielen Zeitgenossen fehlt jedoch das nötige Gespür bzw. das notwendige Wissen für den richtigen Umgang mit diesen naturbelassenen Flächen. Um diesem Konflikt zu begegnen, haben die Stadt Frankfurt und der Regionalpark Rhein-Main eine erfolgreiche Kooperation gestartet. Es wurden 40 Freiwillige ausgewählt, die einen intensiven Lehrgang zum zertifizierten Natur- und Landschaftsführer (NaLo) absolviert haben.

Mit Führungen, Feldeinsätzen oder kreativen Mitmachangeboten stehen sie den Besuchern des GrünGürtels als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung. Sie engagieren sich für die Belange des Umwelt- und Naturschutzes und ermuntern durch zielgerichtete Ansprache die Besucher zum rücksichtsvollen Verhalten.

Das beginnt bei Themen, wie Müllvermeidung, kein offenes Feuer in diesen Gebieten, keine Grillpartys, keine Beschädigung oder Mitnahme von Pflanzen, …

In dem 70-stündigen Lehrgang haben die Naturlotsen auch viel über biologische Zusammenhänge gelernt. So können sie den Besuchern Führungen, Ausflüge und Mitmachaktionen anbieten und auf diese Weise ihr Wissen weitergeben.

Alter Flughafen Kalbach-Bonames

Derzeit sind die Naturlotsen vor allem auf dem »Alten Flugplatz«, im Nordpark Bonames oder im Fechenheimer Mainbogen eingesetzt. In Zukunft sollen immer mehr Gebiete dazukommen, kündigt die Stadt Frankfurt an, zum Beispiel die Schwanheimer Düne oder das Sossenheimer Unterfeld.

Auf dem »Alten Flugplatz Kalbach-Bonames« bieten die Naturlotsen derzeit jeden Sonntag ab 15 Uhr eine Führung oder Mitmach-Aktion zu wechselnden naturkundlichen Themen an.

Das Ausbildungskonzept wurde in Zusammenarbeit des Naturparks Taunus, des Regionalparks RheinMain, dem Verein Umweltlernen und der Stadt Frankfurt erarbeitet. Da dieses Konzept auch außerhalb von Frankfurt auf Interesse stößt, wird der Leitfaden auch anderen Kommunen vorgestellt. Ziel ist, die Rhein-Main-Region zu unterstützen, selbst Naturlotsen auszubilden.


Konzept

  • https://frankfurt.de/-/media/frankfurtde/frankfurt-themen/umwelt-und-gruen/orte/pdf/gruenguertel/nalo-leitfaden.ashx
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Die Liebe zum Beruf

Teenager mit Schulbüchern

Die Tage erschien der »Nationale Bildungsbericht« mit der Überschrift: Bildungssystem am Limit, die Zahl der Schulabbrecher steigt. Obwohl mehr Geld und mehr Personal investiert werden, es mehr Schulen gibt, ist man mit dem Ergebnis noch lange nicht zufrieden. Viel zu viele junge Menschen verlassen die Schule ohne Abschluss.

Solche Berichte erscheinen in regelmäßigen Abständen und die Botschaft, die sie enthalten, wird auch nicht besser. „Herkunft und Bildung der Eltern sind maßgeblich für den Bildungserfolg ihrer Kinder“. So war das schon vor 20, 30, 40 und mehr Jahren. Geändert hat sich zwischenzeitlich leider nicht viel.

In den Medien wird gerne darauf hingewiesen, dass nach einer erfolglosen Schulphase die Kinder in wenig angesehenen Berufen landen. Jetzt hat jeder nun so seine eigenen Vorstellungen davon, was wenig angesehene Berufe sind. Gerne denkt man dann an Reinigungsberufe, Gastronomie oder den Pflegebereich.

Aber warum eigentlich? Weil diese Berufe oft schlechter bezahlt werden, als Berufe, für die man ein Hochschulstudium benötigt? Oder weil das Berufe sind, wo man sich die Finger schmutzig macht? Oder weil diese Berufe wie in einem indischen Kastensystem in der Wertschätzung eher am unteren Ende der Skala rangieren?

Dabei wird zu gerne vergessen, wie wichtig gerade diese Berufe für unser persönliches Wohlbefinden sind. Ob es in den Verwaltungsberufen einen Angestellten mehr oder weniger gibt, das kann uns ziemlich egal sein. Die Digitalisierung kann das kompensieren.

Aber wenn nicht genügend Pflegekräfte da sind, wenn es an Bedienungen, Köchen und Betreibern von Gastronomieeinrichtungen fehlt, dann sind wir sehr persönlich und sehr unmittelbar und nachhaltig betroffen.

Wie wichtig eine gut funktionierende Müllentsorgung ist, merken wir oft montags, wenn die Stadt von unseren Wochenendaktivitäten vermüllt worden ist und einen richtig schmuddeligen, müffelnden Eindruck macht.

Und das mit der schlechten Bezahlung ist auch oft ein klassischer Irrtum. Als ich Anfang der 80er-Jahre meine Lehre in einer Bankfiliale begann, konnte ich einen Blick auf die Gehälter verschiedener Berufsgruppen werfen.

Man glaubt gar nicht, mit welchen Gehältern zum Beispiel Menschen aus dem Reinigungsgewerbe oder aus der Gastronomie nach Hause gehen. Hier hat das Gehalt oft den Charakter von Schmerzensgeld für die Drecksarbeit, die hier geleistet wird. Aber selbst, wenn die Bezahlung nicht so gut ist, wie in den ärztlichen Berufen oder in den Berufen, wo überwiegend Angestellte tätig sind, so ist eben Geld doch nicht alles.

Ein gutes Betriebsklima, ein positives Verhältnis zu der täglichen Arbeit, die man leistet und die Anerkennung der Kunden, die man gerade gepflegt oder bedient hat, oder deren Dreck man soeben beseitigt hat, sind viel wert.

Entscheidend ist letztendlich die persönliche Identifizierung mit seinem Beruf und die Liebe zu der Arbeit, die man verrichtet. Eine der vielen Aufgaben, die unser Schulsystem leisten sollte, ist die vielfältigen Talente, die in unseren Kindern stecken, zu entdecken und zu fördern.

Nicht das Abitur sollte das Ziel unseres Bildungssystems sein, sondern dass jedes Kind für sich entdeckt, welche Fähigkeiten es hat und welche Tätigkeiten ihm Spaß machen, oder auf welche Berufe es neugierig ist. Dann ist schon viel geleistet. Der Rest wird sich finden …

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Bei uns kicken die Roboter!

Die „Bembelbots" beim Fußballturnier, zu sehen bei der Night of Science der Goethe-Universität.

Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS)

Im Rahmen der Night of Science an der Goethe-Universität am Freitag, den 21. Juni treten Roboter gegeneinander an – eines von vielen Events von FIAS und der Goethe-Universität.

Wenn die deutsche Nationalmannschaft sich am kommenden Freitag auf das letzte Vorrundenspiel vorbereitet, kicken am FIAS die Roboter. Während der Night of Science am Campus Riedberg können Interessierte die „Bembelbots“ beim Roboterfußballturnier anfeuern. Vom Dachgarten gibt es zudem den schönsten Blick über Frankfurt und eine Mitmach-Ausstellung zur FIAS-Forschung.

Die Bembelbots“, das Roboterfußballteam der Goethe-Universität, bereitet sich am FIAS auf die Weltmeisterschaft vor. Im Juli treten sie in Eindhoven beim »RoboCup« an, bei dem 50 Mannschaften mit selbst programmierten humanoiden Robotern um den Titel kämpfen. Während der Night of Science kann das Publikum das Vorbereitungstraining beobachten. In 10-minütigen Spielen beweisen die Roboter ihr Fußballtalent. „Software zu schreiben, die den Roboter Fußball spielen lässt, ist nicht einfach – schon grundlegende Bewegungen wie das Aufstehen sind kompliziert zu programmieren!“, erklären die Frankfurter Informatik-Studierenden. Die Roboter müssen dabei die FIFA-Regeln befolgen, die von menschlichen Schiedsrichtern kontrolliert und durchgesetzt werden.

Wer sich von den kickenden Robotern im FIAS-Erdgeschoss lösen kann, genießt im vierten Obergeschoss mit Dachgarten den schönsten Blick über Frankfurt. Dort können in einer Mitmach-Ausstellung junge wie erfahrene Interessierte jede Menge über die Forschung am FIAS erfahren und selbst ausprobieren. An dem interdisziplinären Institut forschen über 130 Menschen aus 23 Ländern an komplexen naturwissenschaftlichen Zukunftsthemen. Mit „Künstlicher Intelligenz“ und „lernenden Systemen“ simulieren und berechnen sie unsere Welt – von kleinsten Proteinen in der Zelle bis hin zu den Sternen im Weltall. Ihre Simulationen und Theorien legen die Grundlage zur Bewältigung der Herausforderungen unserer Zeit.

Auch bei den Vorträgen sind FIAS-Forschende zu hören. Sie schildern ihre Faszination für die Wissenschaft: Luciano Rezzolla berichtet über „Die unwiderstehliche Anziehung der Schwerkraft“ (Hörsaal 2, 18:30 Uhr), Ivan Kisel erklärt „KI-Techniken für die Analyse von Schwerionen-Kollisionen“ (H4, 00:45 Uhr) und Sebastian Thallmair stellt „Lichtschalter in Medikamenten“ vor (Biologicum 2, 22:15 Uhr).

Die Night of Science mit einem vielseitigen Programm aus spannenden Vorträgen, Führungen und Mitmachaktionen findet seit 2006 an der Goethe-Universität statt. Ausführliche Informationen, das vollständige Programm und einen Lageplan gibt es auf der Website https://nightofscience.de/. Für die Verpflegung sorgen Grill-, Waffel- und Kuchenstände sowie Getränketheken und Foodtrucks.


Das FIAS (Frankfurt Institute for Advanced Studies)
ist eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung in Frankfurt am Main. Hier entwickeln international ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Theorien zu komplexen naturwissenschaftlichen Zukunftsthemen in den Bereichen theoretische Naturwissenschaften, Computerwissenschaften und KI-Systeme sowie Lebens- und Neurowissenschaften. Über die Grenzen der Disziplinen hinweg erforschen sie mit Hilfe mathematischer Algorithmen und Simulationen die komplexen selbstorganisierenden Systeme der Natur. Das FIAS ist eine gemeinnützige Stiftung zwischen der Goethe-Universität und privaten Stiftern und Sponsoren. https://fias.institute/

Kontakt
Patricia Vogel
Organisation Night of Science am FIAS Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS)
Tel.: +49 69 798 47688
eMail: pvogel@fias.uni-frankfurt.de

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Atomphysiker Reinhard Dörner von der Goethe-Universität erhält ERC-Preis

Prof. Dr. Reinhard Dörner, Goethe-Universität.

Europäischer Forschungsrat fördert Forschungsprojekt zu Elektronenwellen

Für die Entwicklung einer neuen Forschungsapparatur, mit der sich Elektronenwellen vermessen lassen, erhält Professor Dr. Reinhard Dörner vom Europäischen Forschungsrat (European Research Council) einen »ERC Advanced Grant« in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro. Zusammen mit seinem Team will Professor Dörner herausfinden, was auf quantenmechanischer Ebene bei der Freisetzung von Elektronen aus Atomen geschieht, der sogenannten Photoionisation.

Universitätspräsident Prof. Enrico Schleiff gratulierte dem Preisträger: „Professor Dörner ist ein ausgezeichneter Wissenschaftler, der seit vielen Jahren die Entwicklung der Atomphysik im internationalen Raum mitprägt.

Schon als Doktorand war er Ende der 1980er-Jahre an der Entwicklung des COLTRIMS-Reaktionsmikroskops in Frankfurt beteiligt, das heute in einzigartigen Experimenten genutzt wird, um quantenphysikalische Effekte in Molekülen und Atomen mit bisher unerreichter Genauigkeit zu vermessen.

Mit seiner grundlagenorientierten Forschung trägt er entscheidend zum Verständnis der quantenphysikalischen Naturgesetze bei, die genauso für viel größere Systeme relevant sind, zum Beispiel für Quantencomputer oder Quantenmaterialien.

Er ist auch weit über die Forschung der Wissenschaft verpflichtet. So lebt er unter anderem als Studiendekan des Fachbereichs das Selbstverständnis, dass exzellente Forschung und innovative Lehre zwei Seiten einer Medaille sind. Dass sich Professor Dörner im äußerst wettbewerbsintensiven Auswahlverfahren der »ERC Grants« durchsetzen konnte, ist hoch verdient.“

Professor Dörner wird in seinem ERC-Projekt „Timing-Free Phase: Phase, Zeit und Korrelationen in freien Elektronenwellenpaketen“ Elektronen untersuchen, die über den photoelektrischen Effekt durch intensives Licht aus Atomen herausgeschlagen werden.

Elektronen verhalten sich nicht nur wie Teilchen, sondern gleichzeitig auch wie Wellen. Während die Höhe der Wellenberge solcher Elektronen, die sogenannte Amplitude, gut gemessen werden kann, ließ sich bisher die zeitliche Abfolge der Wellenberge oder der sogenannten Phase – wo befinden sich die Wellenberge zu einem Zeitpunkt – bislang nicht bestimmen.

Kürzlich ist es Professor Dörner und seinem Team erstmals gelungen, diese Phase von Elektronenwellen sichtbar zu machen. Teil des Versuchsaufbaus war das Frankfurter COLTRIMS-Reaktionsmikroskop.

Im ERC-Projekt will er nun auf Basis dieses Experiments ein Gerät bauen – ein sogenanntes Lichtfeld-Interferometer – mit dem in Kombination mit dem COLTRIMS-Reaktionsmikroskop die Elektronenwellen noch genauer untersuchen. Ziel ist es unter anderem zu beobachten, wie Elektronen sich in kürzester Zeit von Quantenteilchen in normale Teilchen verwandeln und der von Einstein so genannten „spukhaften“ Verschränkung zwischen verschiedenen Teilchen auf die Spur zu kommen.


Prof. Dr. Reinhard Dörner,
Jahrgang 1961, forscht und lehrt seit 2002 als Professor für experimentelle Atomphysik am Institut für Kernphysik der Goethe-Universität, dessen stellvertretender Direktor er ist.
An der Goethe-Universität engagiert er sich zudem als Studiendekan. Für seine Beiträge zur Entwicklung der COLTRIMS-Messmethode verlieh ihm die Deutsche Physikalische Gesellschaft 2015 den Robert-Wichard-Pohl-Preis, 2016 wurde er mit dem Helmholtz-Preis des Helmholtz-Fonds geehrt.
Dörner forscht in der Atom- und Molekülphysik und interessiert sich besonders für die Vielteilchendynamik. Zusammen mit seinem Team führt er Experimente in Frankfurt sowie an den hellsten Röntgenlichtquellen weltweit von Hamburg und Berlin bis Paris, Grenoble, Berkeley oder im schwedischen Lund durch.
Im Zentrum seiner Arbeiten steht die Atom- und Molekülphysik in starken Laserfeldern und Röntgenlicht mittels kinematisch vollständiger Experimente mit COLTRIMS-Reaktionsmikroskopen.

Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC)
ist eine von der Europäischen Kommission eingerichtete Institution zur Finanzierung grundlagenorientierter Forschung. Er besteht seit 2007 unter mehreren EU-Rahmenprogrammen für Forschung und Innovation. An seiner Spitze steht der Scientific Council, ein Gremium internationaler Spitzenwissenschaftler, der für die strategische Ausrichtung des ERC verantwortlich ist.
Mit den ERC Advanced Grants fördert der ERC bahnbrechende Forschungsvorhaben von erfahrenen Wissenschaftlern. Für die Projekte erhalten sie bis zu 2,5 Millionen Euro über einen Zeitraum von bis zu 5 Jahren. https://erc.europa.eu/funding/advanced-grants

Hintergrund: Quanteneffekte bei Elektronenwellen sichtbar gemacht (2024)

https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/forscherinnen-der-goethe-universitaet-machen-quanten-effekte-bei-elektronenwellen-sichtbar/

Weitere Informationen
Prof. Dr. Reinhard Dörner
Institut für Kernphysik
Goethe-Universität Frankfurt

Tel: +49 (0)69 798-47003

eMail: doerner@atom.uni-frankfurt.de
Web: http://www.atom.uni-frankfurt.de/

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Kultur in der Aula: Dietrich Faber – das Multitalent

Dietrich Faber mit seiner Bühnenshow „Positiv!“

Dietrich Faber ist schon seit 30 Jahren im Geschäft. Zusammen mit einem Partner trat er als das Duo »FaberhaftGuth« auf und erntete erste Preise. Später folgten dann Bühnenveranstaltungen und Buchromane.

Insgesamt sind bereits 6 Bände im Rowohlt Verlag erschienen und wurden auf Anhieb Bestseller. Seine wichtigste Figur in seinen Romanen ist der Hauptkommissar Henning Bröhmann.

Seit letztem Jahr steht er nun mit einem neuen Programm auf verschiedenen Bühnen. Unter dem Programmtitel „Positiv!“ verkörpert er die unterschiedlichsten Personen, die die Bühne stürmen und voller Kraft und Energie das Publikum begeistern. Seine Figuren behandeln die unterschiedlichsten Themen unserer Gegenwart und versuchen auf diese Weise den allgegenwärtigen Dauernörglern und Berufs-Meckerern etwas entgegenzusetzen.

Dietrich Faber arbeitet mit Slapstick-Einlagen und tiefgründigen Momenten und schreckt auch vor dem täglichen Unsinn nicht zurück. In seinem umfangreichen Repertoire finden sich auch Rollen, die dem Publikum aus vergangenen Vorstellungen schon bekannt sind, wie der selbsternannte Superstar Manni-Kreutzer und der Ganz-Alleinunterhalter Orgel-Willi, der nicht aus der Ruhe zu bringen ist.

Auch in der aktuellen Faber-Show wird es also wieder drunter und drüber gehen, bevor es sich am Ende wieder gut zusammenfügt. Auch ein satirischer Blick auf die unterschiedlichen Formen von Männlichkeit gehört dazu.

So kommt das erzählerische und musikalische Talent Dietrich Fabers hervorragend zur Geltung, wenn er rasant Rollen und Stimmen wechselt. Dabei ist er nicht nur witzig, sondern er zeigt in seinen Bühnenszenen auch ein authentisches Bild des Zustands unserer Gesellschaft.


Dietrich Faber wurde 1969 in Gießen geboren und wuchs auch in dieser Region auf. Zwischen 1991 und 1996 studierte er verschiedene Fachrichtungen und erlernte dabei professionelles Sprechen, Singen und Schauspielern.

Seit 1996 arbeitet er als hauptberuflicher Kabarettist. Seit 2003 schreibt er für verschiedene Zeitschriften und ist als Autor, Sprecher und Parodist im Rundfunk zu hören. Er ist inzwischen Botschafter der Region Oberhessen und Mittelhessen sowie Gewinner des Wetterauer Kulturpreises.

Der Auftritt von Dietrich Faber findet im Rahmen von »Kultur in der Aula« am
Samstag, den 22. Juni um 19:30 Uhr in der Grundschule Riedberg (Zur Kalbacher Höhe 15) statt.

Der Eintritt kostet 14 € (ermäßigt 12 €)
Im Vorverkauf: 12 € (ermäßigt 10 €)
Info & Vorverkauf: info@josua-gemeinde.net

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Persönlichen Kontakt wollen wir uns nicht mehr leisten

Blick auf Bankentürme in der City

Seit November 2023 ist die Filiale der Raiffeisenbank in der Hauptstraße von Kalbach nicht mehr verfügbar. Die Filiale der Sparkasse wurde schon 2017 geschlossen. Weitere Bankfilialen gibt es in dem Ort, der 1972 zu Frankfurt kam nicht mehr.

Erst durch die Besiedlung des Riedbergs und den Ausbau des Martinszehnten in den letzten 20 Jahren wurden eine Zweigstelle der Sparkasse und eine Zweigstelle einer Bank der Volks- und Raiffeisenbank-Gruppe neu eröffnet. Immerhin hat der Ortsteil Kalbach-Riedberg inzwischen 23.000 Einwohner. Eine Stadt wie Neu-Anspach hat dagegen nur 15.000 Einwohner.

Trotz Intervention des Ortsbeirats wurde die kaufmännische Entscheidung nicht revidiert. Auch kein anderes Kreditinstitut hatte Interesse, in die Marktlücke einzuspringen. Geldautomatensprengungen, Voranschreiten der Digitalisierung, Kosten für Personal, Räume und Technik führten dazu, diesem Trend weiter zu folgen.

Klare Aussagen: „Die Kundenfrequenz an allen betroffenen Standorten habe zuletzt nur noch zwei Kunden pro Stunde betragen – auch in Kalbach, wo die Filiale bereits seit einigen Monaten nur noch an einem Tag pro Woche geöffnet war.“ und „Die Zahl der Bargeldabhebungen habe derweil bei unter zehn pro Tag gelegen.“

Zu den ersten Opfern der abnehmenden Kundennähe gehören all die Menschen, die im geschäftlichen Alltag Unterstützung benötigen:

Um nur einige betroffene Gruppen exemplarisch aufzuführen:

  • Senioren, die mit Smartphones nichts anfangen können oder dieser Technik nicht vertrauen
  • Menschen mit Gehbehinderung, die nur kurze Strecken zurücklegen können und das können auch junge Menschen sein, die einen Unfall gehabt haben.
  • Menschen mit Einschränkungen beim Sehen, beim Bedienen von Geräten, mit Angst vor moderner EDV-Technik, …
  • Menschen, die sich aus finanziellen Gründen weder Smartphones noch Mobilfunkverträge mit Datenvolumen leisten können
  • Menschen mit Demenz, Parkinson und ähnlichen Krankheitsbildern

Zu Recht wird darauf verwiesen, dass Bargeldabhebungen auch in manchen Einzelhandelsgeschäften möglich sind. Dabei wird aber oft vergessen, dass das vor allem Discounter sind, die ihre Filialen außerhalb der städtischen Ballungsgebiete angesiedelt haben, sodass oft ein Auto notwendig ist, um sie zu erreichen. Ein weiteres Problem ist, dass dieses System nur funktioniert, solange noch genügend Kunden ihre täglichen Einkäufe bar bezahlen.

Fragen Sie doch mal nach, wenn der Betrieb morgens eröffnet hat, ob Sie 200 Euro abheben können. Der Kassierer mit der neu bestückten Kasse wird bedauernd mit der Schulter zucken. Außerdem ist bei 200 Euro Schluss. Für größere Abhebungen müssen Sie entweder noch bei einem anderen Einzelhandelsgeschäft einkaufen oder doch wieder zum Geldausgabeautomaten rennen.

Noch ist die Bargeldabhebung bei Erreichen eines Mindestumsatzes kostenlos. Müssen die Geschäfte jedoch Geld zukaufen, um die fehlenden Barzahlungen zu ersetzen, damit ihre Kunden abheben können, ist es mit der Gebührenfreiheit sicherlich auch bald vorbei. Keine schönen Aussichten.

Die Zahl der Bankfilialen in Deutschland ist inzwischen unter 20.000 gesunken. Im letzten Jahr wurden immerhin 4,6 % der Filialen gestrichen. Wenn das so weitergeht, wird sich die Zahl der Filialen in den nächsten 10 bis 15 Jahren noch einmal halbieren. (Reine Automaten-Standorte wurden in der Statistik nicht berücksichtigt)

Um nicht zu viele Kunden zu verlieren, versuchen Banken, abseits von festen Standorten ihre Präsenz in der Fläche aufrechtzuerhalten: beispielsweise durch Videoberatung, Beratungscenter mit längeren Öffnungszeiten auch am Samstag, mit Sparkassen-Bussen oder geteilten Filialen über Institutsgrenzen hinweg. Für Geschäftsleute, Vereine und andere Kunden, die auf eine gute Bargeldversorgung und auch auf Bargeld-Abnahme angewiesen sind, nicht immer eine Lösung.

Klassische Geschäftsfelder wie Goldverkauf, Sortenverkauf, Schließfächer wurden vor Jahren schon aufgegeben oder reduziert. Wer noch ein Schließfach ergattert hat, reicht es in der Familie weiter, wenn er es nicht mehr benötigt.

Spannend ist auch immer die Frage, wie Menschen geholfen werden kann, die in finanziellen und technischen Schwierigkeiten stecken.

Auch hier ein paar Beispiele als Anregung:

  • Opfer von Kriminalität (Enkeltrick, falsche Polizeibeamte, angebliche Staatsanwaltschaft, …)
  • Technische Ausfälle (Internet, Haustechnik, Router, PC-Absturz, Handy verloren, Kreditkarten gestohlen, …)
  • Plötzliche Erkrankungen, Unfälle, Krankenhauseinweisungen, …

Sofern Familienangehörige entsprechende Vollmachten haben und zeitlich und räumlich einspringen können, kann das noch aufgefangen werden. Einsame oder vereinsamte Menschen werden dann von Geldversorgung und Bankdienstleistungen abgeschnitten.

Technische Pannen und Kosten

Wer mit physischen Belegen (Überweisungsformulare, Kontoauszüge, …) arbeitet, wird nicht nur mit höheren Gebühren zur Kasse gebeten, sondern hat auch noch Anfahrtskosten, sei es ein Ticket für den öffentlicher Personennahverkehr oder Spritkosten und Parkgebühren für den Pkw. Wenn dann noch Geräte ausfallen und der Weg zur Bank vergeblich war, addieren sich Frust und Ärger. Noch tragischer wird jedoch die Abschaffung von Kontoauszügen und Überweisungsbelegen empfunden.

Konsequenzen für Banken

Während die nachwachsende Generation zum überwiegenden Teil mit dem Smartphone „verheiratet“ ist, kennen sie weder Bankfilialen noch klassische Bankbelege. Auch Kontakte zu Kundenberatern sind ihnen oft fremd. Ihr Bezugspunkt zum Kreditinstitut ist dann nur noch die Leistungsfähigkeit der jeweiligen App. Dienstleistungen werden wie Rosinen ausgewählt. Die besten Konditionen werden zum Maß aller Dinge.

Direktbanken mit langer Erfahrung und ausgefeilter Technik haben hier die Nase vorn. Die ING-DiBa wurde 1965 als Bank für Sparanlagen und Vermögensbildung AG (BSV) in Frankfurt am Main unter maßgeblicher Beteiligung des damaligen Vorsitzenden der IG Bau-Steine-Erden, Georg Leber, gegründet. Heute ist sie von der holländischen ING assimiliert und mit 9 Millionen Kunden im Jahr 2022 die größte Direktbank Deutschlands und zählt zu den 10 größten Banken des Landes.

Für die übrig gebliebenen deutschen Großbanken eine immer stärkere Konkurrenz. Vor allem nachdem die Deutsche Bank gezeigt hat, dass ihre EDV-Kompetenz bei der Integration der Postbank doch sehr zu wünschen ließ, so dass das Bundesaufsichtsamt fürs Finanzwesen einen Sonderbeauftragten abstellen musste. Der Trend zeigt: Wer die Bindung zum Kunden verliert, verliert langfristig auch den Kunden. Eine teuflische Sackgasse!

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