Wie Riedberger den großen Klima-Streik erlebten

Es ist ein Blick zurück zum Klima-Streik, den auch zahlreiche Riedberger nicht so schnell vergessen werden. Während am Freitag in Berlin das Klimakabinett unter Vorsitz von Kanzlerin Angela Merkel ein Maßnahmenpaket vorstellte, gingen bundesweit mehr als eine Million Menschen auf die Straße. Allein in Frankfurt waren es laut Veranstalter FridaysforFuture mehr als 25.000. Schülerinnen und Schüler aus unserem Stadtteil demonstrierten mit, nicht selten mit Erlaubnis ihrer Eltern. „Es waren aber auch sehr viele jüngere Kinder mit ihren Eltern, so wie wir“, berichtet MAINRiedberg-Mitarbeiterin Ann Wente-Jaeger. Mamas und Papas mit Kinderwagen. Ältere Menschen. Leute frisch von der Arbeit noch im Anzug. Streikteilnehmer im Alter „vom Baby bis zu 80 Jahren“, sagt Ann, die deutlich machen will, dass die Streikbewegung inzwischen alle Bevölkerungsgruppen erreicht hat.

Parteien, Organisationen und Verbände, unter anderem Grüne, SPD, Linke, Greenpeace, Verdi und NABU riefen zum Klimastreik auf, der erst mit einem Sternmarsch Richtung Alte Oper, dann um 12 Uhr mit einer großen Kundgebung am Opernplatz startete. Wissenschaftler, inzwischen mit dem Hashtag #Scientists for Future, haben sich angeschlossen. Das Schaupiel hatte eigens ein Solidaritäts-Statement auf ihrem Videoscreen. Es gab nachdenkliche, fordernde, teilweise auch lustige und kreative Aktionen. Von den drei „Klima-Affen“ auf dem Foto oben bis zu einem Plakat mit dem Schriftzug: „Mama, was ist ein Schneemann?“ 

Auch zahlreiche Schülerinnen und Schüler sowie Familien vom Riedberg nahmen am Freitag beim Klimastreik in der Frankfurter Innenstadt teil

Friedliche Besetzung der Paulskirche

Nach der Eröffnungsveranstaltung ging es mehr als eineinhalb Stunden von der Alten Oper rund um die Taunusanlage, zur Konstablerwache und Richtung Zeil, Stauungen rund um die gesperrten Straßen inklusive. Teilnehmer sprechen von einer sehr ruhigen und entspannten Demonstration. Ohne Randale, ohne große Streitgespräche oder Konfrontationen. Aufkleber auf SUVs „waren da schon die Spitze des Eisbergs“. Auch eine Gruppe von Demonstrierenden, die zeitweise die symbolträchtige Frankfurter Paulskirche besetzt hatte, hatte kurz nach 17 Uhr das Gebäude friedlich verlassen.

Eine exemplarische Frage, so Ann Wente-Jaeger, kam von ihrem achtjährigen Sohn. Der frage nämlich: „Gibt es eigentlich mehr Leute, die wollen, dass das Klima sind nicht ändert, oder mehr Leute, die wollen, dass das Klima sich ändert?“ Ihre Antwort war, dass eigentlich niemand will, dass das Klima sich ändert, nur dass die meisten Menschen vermutlich zu bequem seien, etwas dafür zu tun. Aber warum Letzteres der Fall ist, „konnte ich meinem Kind dann wirklich nicht mehr erklären“.

Die Demonstrationen am Freitag hatten auch noch einen weiteren Hintergrund: Aktuell findet der UN-Klimagipfel in New York statt. 

Fotos: Ann Wente-Jaeger

 

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