Stichwahl ist am 11. März

Der vor der Wahl als Favorit gehandelte amtierende Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) konnte gestern mit 86.823 Stimmen die meisten WählerInnen für sich gewinnen. Er erzielte damit einen Stimmenanteil von 46,0 Prozent. Seine aussichtsreichste Herausforderin, die Christdemokratin Dr. Bernadette Weyland, erreichte den zweiten Platz mit einem Anteil von 25,4 Prozent. Beide treten nun bei der Stichwahl am 11. März 2018 gegeneinander an. Mit deutlichem Abstand kam die frühere Frankfurter Integrationsdezernentin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg von den GRÜNEN mit 9,3 Prozent auf Platz drei, dicht gefolgt von Janine Wissler (Linke/ 8,8 Prozent). Auf 5,9 Prozent kam Volker Stein, FDP-Mitglied, aber unabhängiger Kandidat sowie mit Abstand die weiteren sieben Kandidaten.

Wahlbeteiligung nur bei knapp 38 Prozent

Von den 505.275 Wahlberechtigten machten 189.916 von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Die Wahlbeteiligung lag folglich bei 37,6 Prozent. Damit ging am Wahlsonntag ein ähnlich hoher Anteil der WählerInnen zur Urne, wie bei der letzten OB-Wahl. Allerdings gab es deutlich mehr Briefwähler. Profitieren konnte hiervon vor allem die CDU-Kandidatin, die fast ein Drittel ihrer Stimmen aus der Briefwahl generierte.

Ehemalige Nichtwählerinnen und -wähler trugen rund 6,9 Prozent zum Wahlergebnis von Bernadette Weyland bei. Dem amtierenden Oberbürgermeister Feldmann brachten Wählerinnen und Wähler, die bei der Stadtverordnetenwahl 2016 SPD gewählt hatten, zwar den Großteil der für ihn abgegebenen Stimmen ein. Er konnte aber am stärksten von allen Kandidatinnen und Kandidaten vom Zulauf ehemaliger Wählerinnen und Wähler anderer Parteien profitieren, besonders von den Grünen.

Peter Feldmann hatte als Schwerpunkt-Themen den Bau bezahlbarer Wohnungen, Mietstopp in kommunalen Unterkünften, die Senkung der Tarife im öffentlichen Nahverkehr, eine Ausweitung des Nachtflugverbotes und eine Absage an den Rechtspopulismus. Christdemokratin Weyland hatte die Themen Sicherheit, die Verbesserung „der katastrophalen Schul-Situation“ und mehr Kita-Plätze in den Mittelpunkt gestellt. Frankfurt solle mit einer ausgeweiteten Videoüberwachung sicherer gemacht werden, insbesondere der Brennpunkt Bahnhofsviertel.

Wie hat der Riedberg gewählt?

In unserem Stadtteil wurde überdurchschnittlich CDU gewählt – allerdings sind in der amtlichen Statistik die Ergebnisse von Kalbach und Riedberg insgesamt zusammengeführt. In Zahlen heißt das: OB Feldmann bekam 44 Prozent, CDU-Kandidatin Weyland 32,8 Prozent und damit den fünftbesten Wert aller 44 Frankfurter Stadtteile. Die Grünen-Kandidatin bekam knapp weniger als im Stadt-Durchschnitt, Linken-Kandidatin Wissler bekam in unserem Stadtteil nur 5 Prozent.

Ein Blick lohnt sich auch auf das, was das Amt für Statistik „kleinräumige Ergebnisse“ nennt. Sprich: Die einzelnen Wahlbezirke, insbesondere am Riedberg. In einem Wahllokal der Grundschule Riedberg liegen Weyland und Feldmann mit 34,5 beziehungsweise 39,7 Prozent fast gleichauf, während der amtierende OB an Gymnasium Riedberg und der Marie-Curie-Schule schon wieder mindestens zehn Prozent Vorsprung hat.

An der Marie-Curie-Schule bekamen die Grünen überdurchschnittlich viele Stimmen, deutlich mehr als 10 Prozent, während an der Grundschule Riedberg der unabhängige Kandidat und FDP-Mitglied Volker Stein deutlich mehr Wähler als im Stadt-Durchschnitt hatte. In einem Wahlbezirk am Gymnasium Riedberg bekam übrigens der gebürtige Chinese und Unternehmer Ming Yang doppelt so viele Stimmen wie im übrigen Frankfurt. Vermutlich nicht zuletzt, weil hier eine große asiatische Community wohnt – und mit zu unserem vielfältigen und spannenden Stadtteil beiträgt.

Die Stichwahl zwischen Bernadette Weyland (CDU) und Peter Feldmann (SPD) finden in zwei Wochen statt. Die Wahlscheine behalten auch für die Stichwahl am 11. März die Gültigkeit.

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Informationen: Bürgeramt Statistik und Wahlen/ Stadt Frankfurt 

Fotos: Homepage der CDU-Kandidatin/ Stadt Frankfurt

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