Schulplätze: Das sind die Sorgen der Eltern

Das Problem ist bekannt: Laut Staatlichem Schulamt fehlen 270 Schulplätze an weiterführenden Schulen im Frankfurter Norden. Die Unsicherheit ist groß, die Schulwahl rückt immer näher. Stadt, Schulamt und Vertreter der entsprechenden Ausschüsse und Ortsbeiräte suchten und suchen noch nach Lösungen. Deshalb wenden sich die Elternbeiratsvorsitzenden der beiden Grundschulen am Riedberg mit einem Brief an alle Eltern, um einen Überblick über die aktuellsten Informationen zum Übertritt zu geben.

Barbara Günther, Bettina Grießhammer, Michaela Guccione und Dr. Corinna Ruef bitten in diesem Brief die Eltern aber auch, „aktiv“ ihre Stimme zu nutzen und das Schuldezernat zu kontaktieren – mit realistischen Forderungen: Mit der Bitte, dass Kinder, die keinen Platz an der Wunschschule bekommen, zumindest einer Schule zugeordnet werden. Dann könnte man Fahrgemeinschaften bilden. Ein anderer Punkt wäre die Einrichtung von Schulbussen zum neuen Gymnasium Westhausen. Und der Wunsch, dass die zum Schuljahr 2017/ 2018 geplante Gesamtschule (IGS) am Riedberg mit Oberstufe geplant wird. Derzeit ist das nicht vorgesehen.

Doch zurück zu den Maßnahmen, mit denen die Stadt das Schulproblem in den Griff bekommen möchte:

– Einerseits wird viel Werbung für alle Schulen und alle Schulformen gemacht, anderseits soll das provisorische Gymnasium Nord in Westhausen in diesem Sommer mit 180 Plätzen starten. Als möglicher finaler Standort werden Bonames und Im Hilgenfeld/ Frankfurter Berg genannt. Allerdings: Westhausen ist vom Riedberg per RMV erst in 34 bis 40 Minuten zu erreichen und laut Ortspolitikern stehen selbst hinter dem Provisorium noch dicke Fragezeichen.

– Die Ernst-Reuter-Schule (IGS) am Nordwestzentrum wird verstärkt Kinder mit Gymnasialempfehlung aufnehmen, damit die Klassen mit einer Drittelbelegung besetzt werden können.

– Der Ortsbeirat setzt sich für eine Erweiterung des Gymnasialzweigs an der Otto-Hahn-Schule (Nieder-Eschbach) ein. Die Schulleitung würde das gerne umsetzen. Jetzt muss das Bildungsdezernat entscheiden.

Riedberger Gymnasium nimmt im Sommer wieder 180 Fünftklässler auf

Natürlich nimmt auch das Gymnasium Riedberg im Sommer wieder 180 Fünftklässler auf – doch der Andrang wird erfahrungsgemäß weit größer sein. Auch deshalb raten die Elternbeiräte der Grundschulen, im Wahl-Formular unbedingt Erst- und Zweitwunsch einzutragen und die Tage der offenen Türe an vielen Schulen (siehe www.steb-ffm.de) zu nutzen, um sich selbst ein Bild zu machen. Die Anmeldeformulare müssen bis 5. März an den Grundschulen abgegeben werden. Kinder, die keinen Platz an einer Wunschschule erhalten, werden in einer „Verteilerkonferenz“ einer Schule mit noch freien Plätzen zugewiesen. Zu- und Absagen werden von den Schulen Ende Mai verschickt.

Die Schulproblematik war am Freitag auch Thema im Ortsbeirat. Die SPD wollte beim Magistrat offiziell anfragen, warum das Provisorium im entfernten Westhausen errichtet wird, ob der einst diskutierte und vermeintlich endgültige Standort Am Eschbachtal/ Harheimer Weg (Bonames) noch aktuell ist und wann denn mit der Genehmigung durch das Kultusministerium zu rechnen ist. Schließlich soll das neue Gymnasium schon im Sommer eröffnen. Der Schulantrag fand aber keine Mehrheit.

In der Bürgerfragestunde vor der Sitzung hatte eine Mutter vom Riedberg versucht, auf die Sorgen der Eltern aufmerksam zu machen. Die Elternbeiräte der Grundschulen hoffen jetzt, dass sie mit ihrem Brief umfassend informieren – und mehr Gehör finden.

(Text/ Repro: cd)

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