Nach dem Überfall: Das
rät jetzt die Polizei

Augen auf im Verkehr

Es ist Tag zwei nach dem Überfall auf zwei 13 und 14 Jahre alte Mädchen am Riedberg. Sie waren am Ostersonntag spätabends auf dem Heimweg, als ihnen in der Käthe-Kruse-Straße am Bonifatiuspark zwei mit Sturmhauben maskierte Räuber folgten, sie bedrohten und Handy, Bargeld und eine Handtasche raubten. Eine Nachfrage bei der Polizei ergab, dass es noch keine weiteren Erkenntnisse dazu gibt. Die Untersuchungen laufen. Die Polizei ist aber verstärkt mit zivilen und uniformierten Beamten im Stadtteil unterwegs.

Polizeisprecher André Sturmeit verweist im Gespräch mit MAINRiedberg zuerst auf die beiden Mädchen und äußerst die Hoffnung, dass sie den Vorfall verarbeiten können. Möglicherweise auch mit psychologischer Hilfe, die es bei den Beratungsstellen von Opferschutzorganisationen wie dem Weißer Ring gibt. Sturmeit spricht von einem Überfall, der „in dieser Art und Weise Gott sei Dank noch nicht am Riedberg passiert ist“, der allerdings alle Altersklassen treffen könne.

Bitte kein „Heldentum“!

Die Mädchen haben berichtet, wie sie von zwei Jugendlichen im Alter zwischen etwa 15 und 18 Jahren bedroht wurden. Mit einem Messer, durch das eines der Mädchen bei einem Handgemenge Schnittverletzungen erlitt, und mit einer Waffe. Dabei, so der Polizei-Experte, sei es unerheblich, ob es sich um eine echte oder um eine Schreckschusswaffe handelt. Denn aus unmittelbarer Nähe kann auch Letztere erhebliche Verletzungen verursachen. „Bitte kein Heldentum!“, appelliert André Sturmeit. In Verzweiflung versuchten sich Opfer nicht selten zu wehren – doch davon sei dringend abzuraten. Geld und Handy könne man ersetzen, „die Gesundheit aber ist doch viel wichtiger“.

Wichtig sei auch, dass sich Betroffene schnell an die Polizei wenden und die 110 wählen. Denn umso früher kann man eingreifen und eventuell den oder die Täter noch dingfest machen oder anhand eines gestohlenen Handys orten. Der Polizeisprecher: „Uns hilft es ungemein, wenn die Leute frühzeitig anrufen und möglichst genaue Personenbeschreibungen geben können.“

Dann folgen noch ein paar nachdenkliche Sätze zu dem Thema, dass „heutzutage viele einen Knopf im Ohr haben und das Handy offen vor sich hertragen und somit auch nicht bemerken, wenn sich jemand nähert“. Diebe suchen sich gezielt solche Menschen aus. Deshalb rät die Frankfurter Polizei, „mit offenen Augen durch die Stadt zu gehen“. Auch hier am Riedberg.

So schützt die Polizei den Riedberg

Im Sommer wird im Mertonviertel der zweitgrößte Polizeistandort Frankfurts entstehen. Zwei Polizeireviere und die Polizeidirektion Nord werden dort zusammengelegt. Dann dauert der Anfahrtsweg maximal Minuten. Doch bereits jetzt gilt laut André Sturmeit der Grundsatz: „Wehret den Anfängen!“ Ab sofort sind verstärkt uniformierte und zivile Polizisten am Riedberg. Auch, um die Lage genau zu beobachten.

Durch mehr Präsenz konnte vor wenigen Jahren eine Einbruchsserie im Stadtteil gestoppt werden. Generell bittet die Polizei, bei verdächtigen Wahrnehmungen die Notrufnummer 110 zu wählen. „Denn auch das kann hilfreich sein und dafür sind wir da!“


In der Käthe-Kruse-Straße am Bonifatiuspark geschah am Ostersonntag nachts der Überfall

(Fotos: Waler/ cd)

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