Hautnah dabei beim ZDF-Dreh

Für einen Novembermorgen ist es ungewöhnlich warm. Die Sonne scheint. Stephan Luca sitzt im blauen Bademantel vor einem Haus am Himmerich. In der Manteltasche ist ein Zettel mit Stichworten, den er später, kurz vorm nächsten Dreh im Dachgeschoss, hervorkramen wird. Jetzt hat er noch Zeit für ein kurzes Gespräch. Der Schauspiel-Star bekennt, dass er mehr ein Freund von Wohngebieten „mit einer gewissen Patina“ ist, den Riedberg aber immer mehr zu schätzen lernt. In der Fortsetzung der ZDF-Komödie „Ein Reihenhaus steht selten allein“ wimmelt es nur so von Nachbarn mit fiesen Marotten. Hauptdarsteller Luca hingegen erlebt „Freundlichkeit und Zuspruch“ der Menschen hier. Selbst das Zusammenspiel mit der Großbaustelle nebenan funktioniert. Zwei Kinder aus der Nachbarschaft spielen am Set mit. Mit anderen Nachbarn grüßt man sich inzwischen „freundlich über die Hecke“.

Die Story in Kürze: Der Riedberg ist im Film in den fiktiven Ort „Grünberg“ umbenannt. Ein Jahr ist vergangen, seitdem Jan mit Anne und den beiden Kindern Lisa und Lukas hierhergezogen ist. Anne profitiert als Scheidungsanwältin beruflich sehr vom neuen Wohnort, während Jans Karriere als Werbegrafiker steil bergab geht. Da taucht plötzlich seine Ex-Liebe Maren auf, mit wunderbaren Neuigkeiten: Sie arbeitet bei einem Verlag, der Jans Comic über die Siedlung groß herausbringen möchte. Im Comic zieht er die lieben Nachbarn ordentlich durch den Kakao. Es gibt böses Blut plus reichlich (Beziehungs-)Ärger. Und dann versammelt eine Weltkriegsbombe, die bei Bauarbeiten gefunden wird, alle Nachbarn notgedrungen in einem Zelt…

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Dieser Comic von Familienvater und Grafiker Jan Börner gefällt manchen Nachbarn überhaupt nicht… Foto: Christian Lüdeke/ U5 Filmproduktion

Julia Richter spielt Gattin Anne und Ex-„Berlin, Berlin“-Star Felicitas Woll Jans verführerische alte Liebe. Am Filmset sind die beiden bei der MAINRiedberg-Stippvisite nicht zu sehen. Dafür kommt einer der skurrilen „Nachbarn“ der Börners auf Producerin Katrin Haase von der U5 Filmproduktion zu. Im Kampfanzug. Der Schauspieler hat einen Becher Kaffee in der Hand und möchte nur freundlich um Infos zum nächsten Einsatz bitten. Dann krault er noch den Hund der Film-Familie, der neben seiner Tiertrainerin wacht. Kromfohrländer-Mischling „Fips“, der in Wirklichkeit „Cuxdu“ heißt, kann Frisbees fangen, große Schlitten ziehen, bleibt selbst beim Stand Up Paddling ruhig. Bei den Dreharbeiten gehorcht er aufs Wort.

Weil Fips alias Cuxdu lieber in der Herbstsonne bleibt und gerade ohnehin Drehpause ist, führt Producerin Katrin Haase durchs Haus – das die Familie, die hier wohnt, wohl kaum wiedererkennen würde. Fast drei Wochen baute die Filmcrew im Vorfeld um, legte weißes Eichen-Laminat auf den Boden, lässt Stellwände wie Mauern erscheinen und dekoriert das Ganze mit „Familienbildern“, Comiczeichnungen, einer Prise Hippie-Wohnen und Design-Style. „Natürlich werden wir alles wieder in den Ursprungszustand zurückversetzen. Das ist ja nur Kulisse“, erklärt die Producerin. Dann geht der Blick hinter diese Kulissen weiter, zum Kantinenwagen an der Altenhöferallee, in dem Christian Tenz und Johannes Hörschelmann vom Frankfurter Caterer delikat und ausgewogen für tolles Essen und Klassenfahrt-Atmosphäre sorgen. Was es heute gibt? „Königsberger Klopse mit Rotkohl und Salzkartoffeln“, ruft Johannes, während er nach seinem Lieblingsmesser sucht. Als Nachspeise erwartet die Crew Pflaumen-Crumble. An Vegetarier ist selbstverständlich auch gedacht.

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Sorgen für leckeres Essen am Filmset plus beste Stimmung: Christian Tenz und Johannes Hörschelmann

Zur Filmproduktion gehören auch die Wohnwagen, die derzeit am Kätcheslachpark geparkt sind. Hier gibt es für Schauspieler die Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Oder sich wieder aufzuwärmen, wenn’s kälter wird. Ein Wagen mit Requisiten, vom Outfit der Schauspieler, bis zu Schuhen und einer Waschmaschine darf nicht fehlen. Auch das weiße Zelt ist bereits aufgebaut, wo der große Showdown stattfindet. Wo alle, sich nicht gerade freundlich gesinnten Nachbarn nach dem Fund der Weltkriegs-Bombe festsitzen.

Als der erste Teil der Reihenhaus-Komödie sendefertig war, luden die „echten“ Hausherren am Himmerich zu einer Preview-Gala. Roter Teppich inklusive. Nachbarn erzählen immer noch begeistert davon…

C. Detsch

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Lesen Sie das Interview mit TV-Star Stephan Luca in einem weiteren MAINRiedberg-Bericht!

(Fotos: Christian Lüdeke/ U5 Filmproduktion GmbH / Detsch (1)

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