Geschäfte fürchten
um ihre Kunden

Seit Ende April wird die Eschersheimer Landstraße auf 1,3 Kilometern Länge umgebaut. Zwischen Hügelstraße und Weißer Stein wird sie in jeder Fahrtrichtung einspurig. Präzise gesagt: Die wichtigste Verbindungsstraße vom Norden in die Innenstadt ist zu unterschiedlichen Zeiten teilweise oder voll gesperrt – und die Geschäfte fürchten um ihre Kunden. Die Frankfurter Neue Presse (FNP) berichtete gestern von Leere an den Tankstellen, Liefer-Schwierigkeiten und 20 bis 30 Prozent weniger Kundschaft vom Restaurant bis zur Apotheke sowie der Sorge um starke Umsatzrückgänge. Die Großbaustelle macht aber auch erfinderisch: Unternehmer wie die Firma Kannemann Zeichenbedarf GmbH veröffentlichen auf ihrer Webseite Informationen und Umfahrungspläne, um die Kunden nicht zu verlieren. Auch vom Riedberg. Denn hinzu kommt, dass auch die U-Bahnen zeitweise nicht fahren, da die Gleise der Strecke erneuert werden.

„Wir sind immer noch erreichbar!“

„Wir sind weiterhin erreichbar, wenn auch vielleicht nicht so wie gewohnt“, betont Oliver Kannemann, der aufgrund von Büro- und Schulbedarf viel Kundschaft aus unserem Stadtteil hat. Er appelliert sogar: „Wenn sich Kunden nicht sicher sind, ob Sie uns anfahren können, so bitten wir sie, uns kurz anzurufen.“ Dann könne man den Weg beschreiben, der an diesem Tag befahrbar ist.


Die Großbaustelle macht erfinderisch: Mit Skizzen und Umfahrungsplänen versuchen Geschäftsleute wie die Firma Kannemann Zeichenbedarf Kunden zu informieren

Kritik an Informationspolitik der Stadt

Unüberhörbar ist aber auch die Kritik an der Informationspolitik der Stadt. Einerseits hätten sie die Informationen zur Großbaustelle zu kurzfristig erhalten, so die Geschäftsleute. Andererseits bekommen sie weitere Infos „meist nur auf Nachfrage“.

Der Abschnitt zwischen Haeberlinstraße und „Am Schwalbenschwanz“ ist wegen der Verlegung einer Gasleitung bis 15. Juli voll gesperrt. Bei der Grunderneuerung der Eschersheimer Landstraße werden die Bürgersteige verbreitert, Bäume gepflanzt, auch Fahrradstreifen kommen hinzu. Die Kosten belaufen sich auf 4,4 Millionen Euro. Die Bauarbeiten sollen noch bis Ende 2018 dauern.

(Foto: Söllner / Repro: Kannemann)

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