Es fehlen Kita-Plätze
für über Dreijährige

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Im Stadtteil gibt es zu wenige Betreuungsplätze für über Dreijährige. Auf diese problematische Situation machten Mütter und die Leiterin einer Krabbelstube bei der vergangenen Ortsbeiratssitzung aufmerksam. Eine Mutter, Sandra Witteck, meldete sich stellvertretend in der Bürgerfragestunde zu Wort. Sie sprach von einer „extremen Anspannung“ und der Tatsache: „Ich habe für mein Kind keinen Platz, obwohl ich ab Herbst wieder arbeiten will. Wie soll ich das machen?“ Zahlreichen anderen Eltern geht es ähnlich, trotz 13 Kitas alleine am Riedberg und des Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz. Im Frankfurter Bildungsdezernat bestätigt man diesen „Engpass“ und betont ausdrücklich: „Wir prüfen unter Hochdruck Alternativen.“

Zurück zur Ortsbeiratssitzung. Als sich Sandra Witteck wieder gesetzt hatte, schilderte der Stadtverordnete Robert Lange, Vorsitzender des Ortsbeirates 10, „ähnliche Probleme“ in Bonames, Eckenheim, Preungesheim und Frankfurter Berg. Selbst wenn also Eltern vom Riedberg oder aus Kalbach ihre Kinder nur wenige Kilometer entfernt anmelden möchten, dürfte das mehr als schwierig werden.

Zudem bezeichnen die Mütter das neue und zentrale Frankfurter Kita-Anmeldesystem, das „Kindernet Frankfurt“, als „intransparent“. So sind derzeit nur Erstanmeldungen an den Kitas möglich. Was dazu führt, dass sich Mütter und Väter – wie bislang – bei möglichst zahlreichen Einrichtungen anmelden und vorstellig werden. Dementsprechend lang sind auch die Wartelisten.

„Wir prüfen unter Hochdruck Alternativen“

Im Dezernat für Integration und Bildung erklärt Jetta Lüdecke, Leiterin des Dezernatsbüros, gegenüber MAINRiedberg: „Momentan zeichnet sich womöglich tatsächlich ein Engpass ab: Zwischen 2015 und 2016 verzeichneten wir stadtweit einen Zuwachs um 378 Kinder. Davon gab es allein auf dem Riedberg einen Zuwachs um circa 100 Kindergartenkinder.“ Das hat die „ohnehin hoch angesetzte Prognose nochmal übertroffen“.

Zum einen ist nun der nächste Kita-Neubau in Planung, beziehungsweise in Bau. Im Westflügel werden ab 2018 63 neue Kindergartenplätze entstehen. Die Expertin vom Bildungsdezernat fügt hinzu: „Zum anderen ist uns klar, dass diese Maßnahme allein für die Umsetzung des Rechtsanspruchs nicht ausreichen wird. Wir sind demzufolge derzeit unter Hochdruck dabei, zusätzliche Alternativen zu prüfen.“

Wenn sich eine neue Entwicklung oder eine Lösung abzeichnet, wird MAINRiedberg darüber berichten.


Diese Mütter machten bei der Ortsbeiratssitzung auf die „extrem anspannende“ Situation aufmerksam. Sandra Witteck (rechts) meldete sich stellvertretend zu Wort

(Text: cd/ Fotos: berezko/cd)

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