Auf den Spuren
der Vergangenheit

Vor wenigen Monaten waren sieben Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Riedberg auf den Spuren der ältesten noch sichtbaren Erinnerungen der Menschheit in Europa, den Höhlen von Lascaux. Die Reise nach Frankreich war Teil des EU-geförderten Erasmus+ Projekts „Memory: A Passport to the Future“, bei dem Jugendliche aus Marmande (Frankreich), Syrakus (Italien), Valladolid (Spanien) und Frankfurt die biologischen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Bedingungen von Gedächtnis und Erinnerung auf unserem Kontinent erforschen. Mitte Februar fand das nächste Treffen in Syrakus auf Sizilien statt. Nun stand das kulturelle Erbe der europäischen Länder im Vordergrund.

Interviews mit Zeitzeugen in Hessen

Bereits im Vorfeld erarbeiteten die Siebt- und Achtklässler im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft Präsentationen zu sozialen Umgangsformen in Deutschland und kulturellen Besonderheiten unserer hessischen Region. Diese konnten, nach gegenseitiger Präsentation, mit den Ergebnissen der anderen europäischen Schülergruppen verglichen werden. Außerdem hatten die Schüler als Vorbereitung des Treffens Interviews mit Zeitzeugen geführt, um die Auswirkungen der Kriegserfahrungen älterer Generationen auf das kollektive Gedächtnis Europas verstehen zu können.

Neben der intensiven Projektarbeit konnte die internationale Schülergruppe das kulturelle Erbe Siziliens auf mehreren Ausflügen und Museumsbesuchen entdecken und sich darüber austauschen.

Auf dem Programm standen unter anderem ein Besuch des Papyrusmuseums in Syrakus, wo die Schüler in einem Workshop selbst Papyruspapier herstellen und somit die Wurzeln der Schriftkultur in Europa begreifen konnten. Weiterhin besuchten sie die antiken Stätten der Griechen und Römer, wie das griechische Theater und das römische Amphitheater sowie Rekonstruktionen der Erfindungen des in Syrakus geborenen Archimedes.

Besonders beeindruckend war auch der Besuch bekannter Barockstädte wie Noto, Modica und Ragusa, mit der Erkenntnis, dass manche Architekturstile ganz Europa prägten. Die Herstellungen von typisch sizilianischer Schokolade und eine ausgiebige Verkostung war nicht nur eine willkommene Stärkung, sondern erwies sich auch als gemeinsame Vorliebe europäischer Jugendlicher.

Nach einer vielfältigen Woche und frühlingshaften Temperaturen fiel es den Beteiligten schwer, auf der Abschiedsfeier bei Musik und einem reichhaltigen Buffet mit sizilianischen Spezialitäten „Arrivederci“ zu sagen.

Schüler planen „Museum des 21. Jahrhunderts“

Zurück in Frankfurt wird die Arbeitsgemeinschaft die Vorbereitungen für das letzte Projekttreffen, das im Mai in Valladolid stattfinden wird, beginnen. Diesmal wird die Frage im Vordergrund stehen, inwiefern die gemeinsamen Erinnerungen an die Vergangenheit und die Gegenwart unsere Zukunft in Europa prägen. In Valladolid wollen die Schülergruppen dann ein „Museum des 21. Jahrhunderts“ erstellen, das zeigt, an welche Ereignisse und Errungenschaften unserer Zeit sich die zukünftigen Generationen erinnern werden.

Foto: Die internationale Schülergruppe vor der Barockkirche San Giorgio in Ragusa/ Sizilien

(Informationen & Foto: Christian Buss/ Gymnasium Riedberg)

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