Ein Vogelnest für 99 Kinder

Die kleine Besucherin wusste sofort, was ihr am besten gefällt. Das bunte, halb durchsichtige Iglu im Eingangsbereich. Hier spielte Mayla (2) Verstecken, mindestens eine halbe Stunde lang. Während die Erwachsenen, von Oberbürgermeister Peter Feldmann bis zu Kita-Leitung Diana Flucke-Leber, plus Erzieher, Architekten, Vertreter der Stadt und Lokalpolitiker im großen Raum nebenan waren und teilweise Grußworte sprachen. Heute um 9.30 Uhr wurde eine weitere Kita am Riedberg feierlich eröffnet, das Kinderzentrum Ernst-Balser-Straße im Westflügel. Für 99 Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt, von denen die meisten bereits seit Herbst 2018 die provisorische Einrichtung am Kalbacher Stadtpfad besuchten.

Zwischenlösungen, tolle Neubauten, innovative Konzepte – und dann doch wieder die Erkenntnis, dass das Platzangebot in unserem weiter wachsenden Stadtteil vermutlich immer noch nicht reicht. Auch das kam heute zur Sprache. Doch vorher stand die neue Einrichtung im Mittelpunkt, mit Räumen zum Spielen und Entdecken für die Kleinen. Mit Atelier, Bauraum, Rollenspielraum, Bewegungsraum und Forscherraum für die größeren Kids und einem Außengelände mit Spielgeräten für alle. OB Feldmann spricht von einem „Schatz“, die Kita-Leiterin von einem „wunderschönen Kinderzentrum“ und der Geschäftsführer des zuständigen Architektur-Büros BAUFRÖSCHE aus Kassel von einem „Vogelnest“, dem der gesamte Bau, übrigens ein Passivhaus, nachempfunden ist. Einem Nest zum Ankommen und Wohlfühlen. Die schützenden Stäbe am Balkon rund um das Obergeschoss sollen dies verdeutlichen, auch wenn sich die Konstruktion beim Bau als etwas kniffliger und zeitaufwändiger erwies als geplant.

Ein „Vogelnest“ zum Wohlfühlen

„Unsere schöne Stadt Frankfurt wächst, die Geburtenrate steigt glücklicherweise deutlich, viele Familien kommen nach Frankfurt – zum Arbeiten und zum Leben.“ Mit diesen Worten eröffnete der Oberbürgermeister das neue Kinderzentrum. Gerade auf dem Riedberg sei der Bedarf an Betreuungsplätzen sehr hoch. Aus diesem Grund startete die Kita vor einem Jahr vorzeitig in einer Pavillonanlage in Kalbach, wo in der Vergangenheit schon Kinder der dortigen Grundschule untergebracht waren. In einer „etwas in die Jahre gekommenen Anlage“, die zwischenzeitlich leer stand und mit viel Aufwand in kürzester Zeit für die neue Verwendung vorbereitet wurde, wie die Kita-Leiterin bemerkte. 

Oberbürgermeister Feldmann bedankte sich, denn: „Dieser vorgezogene Start wurde durch das Zusammenwirken aller beteiligten Institutionen wie Stadtschulamt, Kita Frankfurt und Dezernat für Bildung und Integration ermöglicht. Ich danke allen, die daran mitgewirkt und den betroffenen Familien diese Entlastung ermöglicht haben.“

36 neue Plätze für unter Dreijährige

Im Juli 2019 fand der große Umzug an den Riedberg statt. Für die Kindergartenkinder hieß das auch ein bisschen Abschiednehmen. Denn ein Teil ihrer Kinderfreunde, nämlich die Mädchen und Jungen aus Kalbach, blieben noch dort. Im Neubau in der Ernst-Balser-Straße indes konnten neben den Kindergartenplätzen 36 neue Plätze für unter Dreijährige geschaffen werden. Dadurch werde die Stadt auch dem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz weiter gerecht, so der OB.

Mit großem Engagement gestalten die pädagogischen Fachkräfte den Prozess des Neuaufbaus. Hierzu gehören die Eingewöhnungen der neuen Kinder, die Entwicklung der Erziehungspartnerschaft mit den Eltern, die Konzeptentwicklung sowie die Angebotsplanung.

Starke kleine Frankfurterinnen und Frankfurter – das sollen die Kinder auch dank der neuen Einrichtung werden, wie Peter Feldmann hofft. Und dort viele Freundschaften schließen. Manfred Lenhart von „Baufrösche“-Architekten wiederum hatte vier große Glasbehälter dabei, passenderweise voll gefüllt mit grünen Frosch-Gummibärchen. Natürlich nur für die Kinder.

Fotos: Rainer Rüffer/ Stadt Frankfurt und MAINRiedberg

Zur Einweihung des Kinderzentrums Ernst-Balser-Straße am Riedberg kam auch OB Peter Feldmann. Gabriele Bischoff (Kita Frankurt), Kita-Riedberg-Leiterin Diana Flucke-Leber sowie Ortsvorsteherin Carolin Friedrich sprachen ebenfalls Grußworte Foto: Rainer Rüffer
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