Riedberg wird reif fürs Museum!

Hätten Sie gedacht, dass der Riedberg schon reif fürs Museum ist? Diese Frage ist kein Werbe-Gag, sondern hat einen höchst seriösen Hintergrund: Das Historische Museum Frankfurt (HMF) setzt für das neue Ausstellungskonzept verstärkt auf Partizipation und befragt derzeit Bürger aller Stadtteile, sammelt typische Geräusche, Fotos und Videos inklusive. 600 Frankfurter haben schon mitgemacht. In der aktuellen Top-Ten-Liste der Stadtteile rangiert Riedberg/Kalbach sogar auf einem tollen fünften Rang. MainRiedberg erklärt im Anschluss an diesen Artikel, wie auch Sie mitmachen können!

Welche Farbe hat Eschersheim? Was ist typisch für Seckbach? Was ist das größte Problem in der Innenstadt?  Susanne Gesser und das „Frankfurt Jetzt!“-Team des Historischen Museums Frankfurt (HMF) wollen es wissen. Den ganzen Sommer über touren sie mit einem speziell für diesen Zweck angefertigten Lastenfahrrad durch die Stadtteile und stellen Fragen wie diese. Beantworten kann man sie bei Straßen- und Stadtteilfesten oder im Internet.

Über 600 Fragebögen aus allen Ecken Frankfurts hat das Team bislang gesammelt. Die Antworten dienen als Bauplan für das 70 Quadratmeter große Frankfurt-Modell, das der niederländische Künstler Hermann Helle in den kommenden Monaten für die Dauerausstellung „Frankfurt Jetzt!“ anfertigen wird. Ab 2017 kann man es im Neubau des Historischen Museums sehen. Das Modell wird nicht bloß Modell sein, sondern auch eine digitale Ebene bekommen. Heißt: Es wird eine Art großes Tablet geben, auf dem sich die Besucher Fotos anschauen können, eine Hörmuschel mit typischen Geräuschen aus den Stadtteilen, eine Video- und eine Fotobox. Im kommenden Jahr sammelt das HMF die Beiträge dafür ein, bei, klar, den Menschen aus den Quartieren.

Orte, die den Alltag prägen

„Mit ‚Mein Frankfurt-Modell‘ wollen wir verdeutlichen, dass Frankfurt nicht nur aus dem gebauten, sondern auch aus dem erlebten Raum besteht. Römer, Dom und Fernsehturm kennt jeder“, sagt Susanne Gesser. „Aber sie reichen uns nicht.“ Neben den bekannten Wahrzeichen wird es in Mini-Frankfurt vieles zu entdecken geben – vielleicht den Abenteuerspielplatz im Riederwald, vielleicht das Müllheizkraftwerk in Heddernheim. Was genau, entscheiden die Antworten der Teilnehmer und Hermann Helle, der Künstler. Doch bereits jetzt lässt sich sagen: Es sind nicht nur die Vorzeigeplätze, die eine Stadt charakterisieren. Es sind vor allem auch die Orte, die den Alltag prägen.

Mit „Frankfurt Jetzt“ kreiert das HMF eine Ausstellung von Frankfurtern für Frankfurter. „Als entschieden wurde, dass das alte Museum abgerissen wird, wir alles ausräumen und anschließend wieder neu aufbauen werden, war klar: Der Neubau gibt uns die Gelegenheit, unsere gesamte Ausrichtung zu überdenken“, erzählt Susanne Gesser. Für sie als Kuratorin sei es eine Chance, die man nur einmal im Leben bekommt.

Ein Stadtmuseum für alle

„Wir wollen ein Haus für alle Frankfurter sein, egal wie alt, egal aus welchem Umfeld. Genauso aber auch ein Museum für Städtereisende und für Überseetouristen, die in kürzester Zeit etwas über Frankfurt erfahren wollen. Deswegen entwickeln wir unterschiedliche Formate für unterschiedliche Interessen und Besuchszeiten.“

Susanne Gesser, die in Hanau-Steinheim wohnt, hat durch diese Arbeit in den Quartieren ein viel detaillierteres Bild von Frankfurt bekommen. Es formt sich mehr und mehr. „Ich kenne Struktur und Örtlichkeiten der Stadt viel besser als früher. Frankfurt scheint aus vielen kleinen Dörfern zu bestehen, ist gleichzeitig eine kleine Metropole und lebt von den Gegensätzen. Es ist eine so lebendige Stadt. Dürfte ich nicht hier arbeiten, ich müsste herziehen.“

Anja Prechel

Quelle: Presse- & Informationsamt Stadt Frankfurt

 

Auch SIE können MITMACHEN!!!

Daten der Sommertour und den Online-Fragebogen von „Mein Frankfurt-Modell“ findet man unter https://mein-frankfurt-modell.de/

 

Die TOP TEN der Frankfurter Stadtteile lauten derzeit (Stand: 12.08.2015)

  1. Sachsenhausen (78 Checks)
  2. Oberrad (48 Checks)
  3. Eschersheim (47 Checks)
  4. Niederursel (34 Checks)
  5. Kalbach-Riedberg (32 Checks)
  6. Nied (32 Checks)
  7. Höchst (28 Checks)
  8. Harheim (28 Checks)
  9. Nordend (26 Checks)
  10. Bornheim (25 Checks)

 

(Bildquelle/ Informationen: Presse und Informationsamt der Stadt Frankfurt/ pia)

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