Der Culture Club löst sich (leider!) auf

Fotowettbewerb, Ausstellungen, internationale Feierlichkeiten und natürlich viel Einsatz bei den Stadtteil-Festen – der „Culture Club Riedberg“ ist eigentlich aus unserem Kulturleben nicht mehr wegzudenken. Doch das Engagement ruhte offenbar auf zu wenigen Schultern. Bei der vergangenen Mitgliederversammlung wurde beschlossen, dass sich der Verein zum Jahresende auflöst. Das gab man heute in einer Mitteilung an die Mitglieder bekannt. „Ich denke, die Idee war für diesen Stadtteil einfach noch zu früh“, erklärte die Vorsitzende und Verlegerin Sandra Thoms gegenüber MAINRiedberg. Noch ist die Bevölkerungsstruktur hier so jung, hier leben so viele junge Familien, dass der Fokus auf den Kindern, eventuell noch auf Sport, aber noch nicht so sehr auf Kultur-Events liege, wie der Culture Club sie bot.

Der Verein „Kultur in der Aula“, der ein etwas anderes Programm verfolgt, ist aber weiterhin am Riedberg engagiert. Ebenso der Riedberger Sport- und Kulturverein (RSV).

Sandra Thoms hätte „gerne abgewartet“ und hatte um mehr Unterstützung gebeten. Diese konnte trotz der engen Zusammenarbeit im Culture-Club-Team keiner bieten. „Leider war und ist die Mitgliederdecke des Clubs sehr dünn und damit können wir dieses Engagement nicht langfristig leisten“, resümiert die Verlegerin. „Wir haben Kulturen bei Festen wie Diwali und Masleniza zusammengebracht, wir haben die Geschichte der Stadt und des Stadtteils durch Vorträge näher gebracht und wir haben Kinder und Senioren durch unterschiedliche Aktionen eingebunden.“ Die Kulturfreunde haben sich drei Jahre lang engagiert, um Riedberg „zu einem lebenswerten Stadtteil zu machen“.

Von Diwali-Fest bis Foto-Wettbewerb – die schönsten Events

Diwali, das hinduistische Lichterfest, wurde im Oktober erstmals von Riedbergern mit indischen Wurzeln im Jugendhaus gefeiert und alle Nachbarn waren eingeladen. So platzte das Jugendhaus fast aus seinen Nähten, denn zahlreiche indische Familien in farbenprächtigen Saris hatten die Einladung gern angenommen, genauso wie viele Riedberger mit anderen kulturellen Wurzeln.

Ein großer Erfolg: das indische Lichterfest „Diwali“ im Jugendhaus Foto: Ksenia Beizerova

Auch kurz vor der Fastenzeit wurde noch mal richtig gefeiert  – das russische Fest „Masleniza“. Eine Woche dauert die „Butterwoche“. Es wird gegessen, hauptsächlich Blinies, also Pfannkuchen, mit herzhafter und süßer Füllung, und zusammen getrunken. Die Kinder basteln Strohpuppen, die am Ende der Woche verbrannt werden. Am Riedberg lud der Culture Club am 25. Februar zu diesem Fest. Ende 2017 hatte man unter dem Motto „Der Riedberg – Mein Ort“ aufgerufen, Fotos vom persönlichen Lieblingsplatz im Stadtteil oder aus der schönsten Perspektive zu machen und den 1. Riedberger Fotowettbewerb organisiert.

Unter dem Motto „Der Riedberg – mein Ort“ veranstaltete der Culture Club den ersten Fotowettbewerb im Stadtteil

Am Samstag findet ein Picknick für internationale Studenten statt

Noch in dieser Woche, am 16. Juni ab 17 Uhr, findet ein Picknick für internationale Stipendiaten des DAADs sowie die Graduierten von der „GRADE Goethe Research Academy“ der Universität Frankfurt statt, das  in Kooperation mit dem „Culture Club Riedberg“ sowie der „IG Riedberg“ erst möglich wurde. „Wir feiern auf der schönen IG Riedberg-Wiese gegenüber der Reitanlage „Kautenhof“, erklärt Organisatorin Monika Nowicka. „Herzlich eingeladen sind auch alle aus der Nachbarschaft!“

Auf diese Weise können sich Studenten und Nachbarn kennen lernen und nette Kontakte knüpfen. Die Idee des Picknicks ist, dass jeder ein typisches Essen aus dem eigenem Land oder eine andere Leckerei mitbringt, um diese mit den anderen zu teilen.

„Wenn jemand nochmals anpackt, werde ich helfen“

Der letzte Satz in einer Mitteilung an die Mitglieder heißt: „Die Clubmitgliedschaft endet somit automatisch Ende des Jahres, sollte nach Abwicklung des Clubs Geld übrig bleiben, geht dieses wie in der Satzung vorgesehen an den Verein Billabong.“ Im Gespräch folgt noch ein weiterer Satz von Sandra Thoms: Wenn jemand die Idee des Culture Club noch einmal aufgreifen will und anpackt, „will ich sehr gerne weiterhelfen“.

Informationen: Culture Club Riedberg und Monika Nowicka

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