Bestseller-Autor liest am Riedberg

Wolfgang Hohlbein zählt mit rund 43 Millionen verkauften Büchern zu den erfolgreichsten Autoren in Deutschland. Er hat Bestseller wie „Märchenmond“ oder „Der Hexer“ geschrieben – und kommt am 4. März mit seinem neuesten Thriller zu uns an den Riedberg! Hohlbein wird am Freitag um 20 Uhr im Jugendhaus Riedberg im Friedrich-Bergius-Weg aus seinem 2015 erschienenen Krimi „Mörderhotel“ lesen. Karten können bequem beim Reisebüro Sonnenklar am Riedbergplatz gekauft werden. Die Tickets für die Lesung kosten im Vorverkauf 5 Euro, an der Abendkasse dann 7 Euro. Die Tickets können aber auch online vorbestellt werden unter http://main-riedberg.de/riedbergkultur/

Doch was inspirierte den Kult-Autor zu seinem neuesten Thriller? Was bewegt, was fasziniert ihn? Lesen Sie jetzt ein Interview, das die Riedberger Verlegerin Sandra Thoms kürzlich mit Wolfgang Hohlbein führen konnte:

3 Fragen an Wolfgang Hohlbein

Sie sind vor allem als Fantasy-Autor bekannt geworden, mit „Mörderhotel“ allerdings haben Sie einen Krimi geschrieben. Warum schreibt ein sechsfacher Familienvater, Heavy-Metal-Fan und Zinnsoldaten-Sammler einen Horror-Krimi?

Ich muss vorausschicken, dass mich die Geschichte des ausgehenden 19. Jahrhunderts fasziniert. Schon meine Hexer-Reihe habe ich in dieser Zeit angesiedelt. Und das nicht zuletzt deshalb, weil es damals schon Technik gab, aber in einer teilweise völlig anderen, fremden Art, als wir sie uns heute vorstellen können. Das Gleiche gilt auch für gewisse gesellschaftliche Konventionen. In gewisser Weise ist uns diese Zeit fremder als das Mittelalter, von dem wir zumindest glauben, es uns ganz gut vorstellen zu können. Ich empfinde unter diesem Gesichtspunkt die Zeit vor 1900 als ein fantastisches Umfeld.

Das Mörderhotel spielt im Jahr 1893. Damals hat Chicago eine Weltausstellung ausgerichtet. Wenn die dafür eigens errichtete Ausstellungsstadt mit all ihren unglaublichen Gebäuden nicht kurz nach der Weltausstellung abgebrannt wäre, hätte sie das Zeug gehabt, als achtes Weltwunder in die Geschichte einzugehen. Dass sich ausgerechnet zu dieser Zeit ein gewisser Mudgett ein Mörderhotel mit Gaskammern, Todesrutschen und einem Folterkeller in Chicago bauen ließ, das er dann auf unglaublich grausige Art auch kräftig nutzte: Das ist bizarrer als das Grundsetting manches lupenreinen Horrorromans. Als ich bei meinen Recherchen über dieses Zeitalter auf eine Dokumentation der BBC gestoßen bin, habe ich die Story um das Mörderhotel erst einmal gar nicht geglaubt, weil ich sie so fantastisch, bizarr und auch schrecklich fand, dass ich sie zuerst für eine Fake-Doku hielt. Das macht die BBC ja manchmal. Als ich dann tiefer in die Geschichte eingestiegen bin, habe ich zwar begriffen, dass das alles Hand und Fuß hat. Auf der anderen Seite konnte ich es aber auch nicht nachvollziehen, so völlig abgedreht kamen mir die Geschehnisse im und rund um das Mörderhotel vor. Und so ein Gefühl habe ich immer noch, wenn ich die Geschichte lese. Ich fürchte, es sind noch viel schlimmere Sachen passiert, die man nur noch nicht weiß.
Wie auch immer: Ich habe ja schon mit einigem Erfolg mehrere historische Romane geschrieben, und so sehe ich im Mörderhotel große Schnittmenge mit meiner bisherigen Arbeit: zum einen, weil es ein historischer Stoff ist, und zum anderen, weil der Roman mit einer kräftigen Prise Horrorfeeling gewürzt ist.

Sie schreiben nun schon seit mehreren Jahrzehnten und haben schon unzählige Lesungen gehalten und gibt es eine Lesung, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Mir sind viele Lesungen in Erinnerung geblieben. Aber eine sticht daraus hervor: Die Lesung an Weihnachten in einem Heim für kranke Kinder, die meine Frau und ich zu einer kleinen Bescherung erweitert haben. Wir fühlten uns selbst durch die strahlenden Kinderaugen reich beschenkt.

Apropos Fantasy: Haben Sie selbst auch „durchgeknallte“ Wünsche?

Man stellt sich einen Fantasy-Autor vielleicht als jemanden vor, der etwas weiter entfernt von der Realität ist als andere. Aber zumindest in meinem Fall trifft das überhaupt nicht zu. Im alltäglichen Leben bin ich ein eher nüchterner Mensch. Abgesehen von meiner Schreibbegeisterung treiben mich deshalb auch ganz ähnliche Dinge an wie die meisten Menschen.

Bis auf den ersten Punkt nicht ganz ernstgemeint würde ich mir also wünschen: Frieden auf Erden, immerwährende Glückseligkeit und Unsterblichkeit – und Eierkuchen 😉

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Heavy Metal im Herzen, Kreativität im Blut: Bestsellerautor Wolfgang Hohlbein

(Interview: Sandra Thoms/ Fotos: Lübbe/ Wolfgang Hohlbein)

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