Monat: April 2017

Pavillon-Anlage für
noch mehr Schüler

Es war der Start für eine nicht nur architektonisch schöne Schule. Die zweite Grundschule am Riedberg, inzwischen Marie-Curie-Schule benannt, wurde Ende 2014 offiziell eröffnet. Der Bau ist für rund 520 Kinder barrierefrei und im Passivhausstandard errichtet, kostete 39 Millionen Euro. In Zukunft wird allerdings mit mehr als 600 Kindern gerechnet und schon im kommenden Schuljahr stößt man an Kapazitätsgrenzen. Deshalb soll die Schule in der Graf-von-Stauffenberg-Allee eine Pavillon-Anlage erhalten, mit vier Zusatz-Räumen plus einer Option auf zwei weitere Klassenräume. Voraussichtlich aber erst zum Schuljahr 2018/19.

„Die Experten vom Bildungsdezernat sagten am Rande einer Besprechung, dass sie einen so rasanten Anstieg an Schülerzahlen noch nie erlebt hätten“, beschreibt die Elternbeiratsvorsitzende Barbara Günther die dramatische Situation. Die Zusage für die Pavillons steht, 80.000 Euro Planungsmittel der Stadt liegen bereit. Die Ausschreibung muss wie bei anderen öffentlichen Aufträgen allerdings europaweit erfolgen, was eine schnellere Realisierung fast unmöglich macht.

150 neue Schüler bereits im Herbst

Doch der Riedberg wächst weiter. Aktuell lernen hier 322 Mädchen und Jungen. Zum Herbst hat man bisher mit 140 neuen Schülern gerechnet. Inzwischen sind es 150. Tendenz steigend, da im Westflügel immer mehr Wohneinheiten fertig werden. Mit der Folge, dass zwei Fachräume für Werken im Erdgeschoss in zwei Klassenräume umfunktioniert werden. Das stößt auch bei Lehrern auf geteiltes Echo, da erstens die anderen Klassen sich in den oberen Stockwerken befinden, was eine Absprache erschwert, und zweitens ab 12 Uhr die Ganztagsbetreuung unmittelbar neben den neuen Klassen startet. Spielen, Schreien und Toben inklusive.

Letztlich weiß man aber auch, dass diese Situation „fast ein Luxusproblem ist“, so Barbara Günther, die über das Engagement der Stadt mehr als erleichtert ist. Auch die Unterstützung durch den Ortsbeirat, wo die Grünen für morgen einen Antrag bezüglich der „Schaffung zusätzlicher Raumkapazitäten“ eingebracht haben, freut den Elternbeirat.

Wohin kommt die Pavillon-Anlage?

Faktisch sind die Pavillons nun aber schon beschlossene Sache. Nur der Standort steht noch in Frage. Am einfachsten realisierbar wäre die Anlage im Schulhof, der bereits jetzt sehr klein, ja fast zu klein ist. Die Grünen schlagen stattdessen den Lehrerparkplatz oder nebenan die Freifläche der „Römischen Straße“ vor, wo der Grünzug wohl noch nicht so schnell gebaut wird. Das Grünflächenamt wird da aber ziemlich sicher ein Veto einlegen. Bliebe der Lehrerparkplatz. „Das ist nicht optimal, aber vermutlich die beste Lösung“, heißt es aus dem Elternbeirat.

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Die Sitzung des Ortsbeirates findet morgen, Freitag, um 20 Uhr in der alten Turnhalle in Kalbach (Grubweg 6) statt. Auf der Agenda stehen auch noch das Thema Fertigstellung der neuen IGS am Riedberg und der Planungsstand der Neuen Gymnasialen Oberstufe.

(Text/ Foto: cd)

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Nach dem Überfall: Das
rät jetzt die Polizei

Augen auf im Verkehr

Es ist Tag zwei nach dem Überfall auf zwei 13 und 14 Jahre alte Mädchen am Riedberg. Sie waren am Ostersonntag spätabends auf dem Heimweg, als ihnen in der Käthe-Kruse-Straße am Bonifatiuspark zwei mit Sturmhauben maskierte Räuber folgten, sie bedrohten und Handy, Bargeld und eine Handtasche raubten. Eine Nachfrage bei der Polizei ergab, dass es noch keine weiteren Erkenntnisse dazu gibt. Die Untersuchungen laufen. Die Polizei ist aber verstärkt mit zivilen und uniformierten Beamten im Stadtteil unterwegs.

Polizeisprecher André Sturmeit verweist im Gespräch mit MAINRiedberg zuerst auf die beiden Mädchen und äußerst die Hoffnung, dass sie den Vorfall verarbeiten können. Möglicherweise auch mit psychologischer Hilfe, die es bei den Beratungsstellen von Opferschutzorganisationen wie dem Weißer Ring gibt. Sturmeit spricht von einem Überfall, der „in dieser Art und Weise Gott sei Dank noch nicht am Riedberg passiert ist“, der allerdings alle Altersklassen treffen könne.

Bitte kein „Heldentum“!

Die Mädchen haben berichtet, wie sie von zwei Jugendlichen im Alter zwischen etwa 15 und 18 Jahren bedroht wurden. Mit einem Messer, durch das eines der Mädchen bei einem Handgemenge Schnittverletzungen erlitt, und mit einer Waffe. Dabei, so der Polizei-Experte, sei es unerheblich, ob es sich um eine echte oder um eine Schreckschusswaffe handelt. Denn aus unmittelbarer Nähe kann auch Letztere erhebliche Verletzungen verursachen. „Bitte kein Heldentum!“, appelliert André Sturmeit. In Verzweiflung versuchten sich Opfer nicht selten zu wehren – doch davon sei dringend abzuraten. Geld und Handy könne man ersetzen, „die Gesundheit aber ist doch viel wichtiger“.

Wichtig sei auch, dass sich Betroffene schnell an die Polizei wenden und die 110 wählen. Denn umso früher kann man eingreifen und eventuell den oder die Täter noch dingfest machen oder anhand eines gestohlenen Handys orten. Der Polizeisprecher: „Uns hilft es ungemein, wenn die Leute frühzeitig anrufen und möglichst genaue Personenbeschreibungen geben können.“

Dann folgen noch ein paar nachdenkliche Sätze zu dem Thema, dass „heutzutage viele einen Knopf im Ohr haben und das Handy offen vor sich hertragen und somit auch nicht bemerken, wenn sich jemand nähert“. Diebe suchen sich gezielt solche Menschen aus. Deshalb rät die Frankfurter Polizei, „mit offenen Augen durch die Stadt zu gehen“. Auch hier am Riedberg.

So schützt die Polizei den Riedberg

Im Sommer wird im Mertonviertel der zweitgrößte Polizeistandort Frankfurts entstehen. Zwei Polizeireviere und die Polizeidirektion Nord werden dort zusammengelegt. Dann dauert der Anfahrtsweg maximal Minuten. Doch bereits jetzt gilt laut André Sturmeit der Grundsatz: „Wehret den Anfängen!“ Ab sofort sind verstärkt uniformierte und zivile Polizisten am Riedberg. Auch, um die Lage genau zu beobachten.

Durch mehr Präsenz konnte vor wenigen Jahren eine Einbruchsserie im Stadtteil gestoppt werden. Generell bittet die Polizei, bei verdächtigen Wahrnehmungen die Notrufnummer 110 zu wählen. „Denn auch das kann hilfreich sein und dafür sind wir da!“


In der Käthe-Kruse-Straße am Bonifatiuspark geschah am Ostersonntag nachts der Überfall

(Fotos: Waler/ cd)

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Uni-News: Neue Technologie
für flexible Bildschirme

Internet

Technik-Fans warten schon längst auf großflächige und mechanisch flexible Flachbildschirme. Dazu sollen die Farben brillanter als bisher sein, die Auflösung ist besser und die neue Technologie verbraucht gleichzeitig weniger Energie. Neueste Erkenntnisse von Chemikern am Campus Riedberg könnten dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Der Hintergrund: Die steigende Nachfrage nach immer leistungsfähigeren Smartphones, Tabletcomputern und Heimkinos stellt die Displaytechnologie vor wachsende Herausforderungen. So genannte „organische Leuchtdioden“ (OLEDs) gelten als vielversprechende Kandidaten für flexible Flachbildschirme. Chemiker der Goethe-Universität arbeiten derzeit an neuartigen organischen Leuchtstoffen, die ihre besonders vielversprechenden Eigenschaften dem gezielten Einbau von Bor-Atomen verdanken. Bislang waren die erforderlichen Synthesen äußerst anspruchsvoll und zeitaufwändig. Erleichterung könnte künftig ein jüngst entwickeltes Screeningverfahren schaffen, das die Gruppe um Prof. Matthias Wagner vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Goethe-Universität entwickelt hat.

„Lange Zeit hat vor allem die Pharmaforschung von Screeningverfahren profitiert“, so Doktorandin Alexandra John. „Gerade auf dem dynamisch wachsenden Gebiet der organischen Materialien bietet es sich jedoch an, ähnliche Strategien zu nutzen, um kostengünstig und ressourcenschonend ans Ziel zu kommen.“ Prof. Matthias Wagner ergänzt: „Die Marktrelevanz unserer Entwicklung erkennt man auch daran, dass unsere Forschung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie großzügig finanziell unterstützt wird“. Das zugrundeliegende Förderinstrument “WIPANO – Wissens- und Technologietransfer durch Patente und Normen“ zielt darauf ab, durch die Sicherung und Nutzung von Geistigem Eigentum die wirtschaftliche Verwertung innovativer Ideen und Erfindungen aus öffentlicher Forschung zu gewährleisten. Wagner und John haben ihr Verfahren bereits zum Patent angemeldet.

(Informationen: Pressestelle der Goethe-Universität/ Symbolfoto: Putilov)

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Zwei Mädchen
überfallen
und bedroht

Zwei jugendliche Räuber haben am Ostersonntag abends gegen 21.50 Uhr zwei Mädchen auf ihrem Heimweg am Riedberg überfallen.

Die Mädchen sind 13 und 14 Jahre alt und befanden sich zu Fuß unterwegs in der Käthe-Kruse-Straße in unmittelbarer Nähe des Bonifatiusparks, als ihnen die mit Sturmhauben maskierten Räuber folgten. Laut Polizei bedrohten sie die Schülerinnen mit einer Schusswaffe sowie einem Messer und forderten deren Bargeld und Handys. Es kam zu einer Art Handgemenge, bei der die 13-jährige Schnittverletzungen an den Fingern erlitt, die später in einem Krankenhaus genäht werden mussten. Letztlich gelang es den Räubern, mit einem iPhone 6 S und einer schwarzen Calvin-Klein-Handtasche in Richtung Park zu fliehen.

Die Täter werden beide als 15 bis 18 Jahre alt und etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß beschrieben. Beide trugen dunkle Kapuzenshirts und waren mit Sturmhauben maskiert.

Am heutigen Montagmorgen haben Spaziergänger einige der beim Überfall erbeuteten Gegenstände im Bonifatiuspark gefunden. Als die Nachricht im Laufe des Tages im Stadtteil publik wurde, umfasste die Reaktion eines engagierten Riedbergers nur ein Wort. Er war „sprachlos“. Auch Nachbarn und Eltern reagierten besorgt.

Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen können, nimmt die Frankfurter Polizei unter www.polizei.hessen.de/onlinewache sowie jede Polizeidienststelle entgegen.

(Symbolfoto: Küverling)

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So wird Wissen cool: Podcast-Preis für „Schlaulicht“

Was hat die Evolution mit dem Thema Roboter oder „versunkene Städte“ gemeinsam, was hat die vernichtende Niederlage dreier römischer Legionen in der Varusschlacht in Germanien im Jahr 9 nach Christus mit dem „Pupsen“ zu tun? Ganz einfach: All das sind Themen spannender Wissens-Podcasts, die ein Riedberger IT-Experte mit zwei Freunden und Wissenschafts-Kollegen vorrangig für Kinder und Jugendliche produziert. Jetzt sind die drei „Schlaulicht“-Macher mit dem Deutschen Podcastpreis 2017 ausgezeichnet worden – übrigens fast exakt nur ein Jahr nach der allerersten Veröffentlichung.

Und so fing alles an: Spannende Podcasts, die sich mit interessanten und relevanten Themen wissenschaftlich auseinandersetzen, gibt es im deutschsprachigen Raum viele. Aber gibt es ein solches Format auch für Kinder und Jugendliche? Das fragten sich die drei Macher des „Schlaulicht“ – selbst begeisterte Podcast-Hörer und -Produzenten – und mussten feststellen, dass dem nicht so war. Schnell war die Idee zum „Schlaulicht“ geboren.

André Sebastiani, Lehrer und Vater, Jörg Sartorius, Mediengestalter und Vater, und Oliver Bechtoldt, IT-Experte mit Wohnsitz Frankfurt-Riedberg und Onkel, lieben wissenschaftlich-kritisches Denken und haben sich zum Ziel gesetzt, diese Herangehensweise an spannende Themen einem jungen Publikum nahezubringen. „In unserer immer komplexer werdenden Welt wird es immer schwieriger, sich zurechtzufinden und gute Entscheidungen zu treffen“, erklärt André Sebastiani. „Wir wollen den Kindern eine Welt zeigen, die man erkunden, über die man staunen und die man verstehen kann. Dabei halten wir wissenschaftliche Methoden und wissenschaftlich-kritisches Denken für wichtige Werkzeuge, um unsere Welt zu verstehen.“

Mit ihrem Wissenschafts-Podcast wollen die drei „Schlaulichter“ Kinder und Jugendliche mit auf die Reise zu verschiedensten Orten nehmen. Eine Reise, die nicht nur schlau, sondern vor allem auch Spaß machen soll. Unterstützt werden die drei dabei von Emil van RAM, einem pubertierenden Roboter, der das ebenso liebenswerte wie besserwisserische vierte „Schlaulicht“ darstellt. Worin sich das „Schlaulicht“ von entsprechenden Fernsehformaten für Kinder unterscheidet, erklärt Jörg Sartorius so: „Mit der Sendung mit der Maus und Löwenzahn sind wir alle selbst groß geworden. Wir halten aber gerade das Audioformat für besonders geeignet, um Fragen von Kindern zu beantworten und sie zu neuen Fragen anzuregen. Denn Audio-Podcasts lassen viel Spielraum für die eigene Phantasie.“ So sollen denn auch in Zukunft Themenwünsche und -vorschläge ihrer jungen Hörerinnen und Hörer Impulsgeber für kommende Sendungen sein.

Richtet sich das „Schlaulicht“ nicht auch an Erwachsene? „Ja, logisch“, lacht Oliver Bechtoldt, „jeder von sieben bis 99 Jahren kann bei uns was lernen. Und wenn mal ein Hundertjähriger dabei sein sollte, darf der natürlich auch „Schlaulicht“ hören!“

Der Riedberger IT-Experte Oliver Bechtoldt, André Sebastiani und Jörg Sartorius haben bislang 23 Folgen zu Themen wie “Evolution”, “Vulkane” oder “Roboter” veröffentlicht. Die Audiodateien richten sich vorwiegend an Kinder und Jugendliche. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Hören und Abonnieren des „Schlaulicht“ findet man unter http://schlaulicht.info

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Die besten Tipps
für Ostern

Ostern zuhause am Riedberg – das könnte auch dem Osterhasen gefallen. Wir können uns auf das große Osterfeuer der IG Riedberg freuen und die 1. Osterparty in Kalbach, die für einen guten Zweck veranstaltet wird. Selbstverständlich gibt es hier auch die wichtigsten Informationen zu den Ostergottesdiensten der Kirchen. Frohe Ostern!

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Osterfeuer am Karsamstag

Seit drei Jahren organisiert die IG Riedberg ein großes Osterfeuer am Riedberg – auch in diesem Jahr. Es wird wieder Stockbrot für die Kleinen an Brennkörben geben, Erfrischungen und Gegrilltes. Mit Einbruch der Dunkelheit, voraussichtlich nach 18 Uhr, wird das Feuer dann entzündet.

Veranstaltungsort ist die Freifläche an der Konrad-Zuse-Straße.


Das Osterfeuer wird an der Freifläche an der Konrad-Zuse-Straße entzündet

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Osterparty am Sonntag

Am Ostersonntag (16.4.) veranstaltet der Kerbeverein Kalbach e.V zum ersten Mal eine Osterparty in der “Alten Turnhalle“ am Grubweg in Kalbach. Gefeiert wird von 19 Uhr bis „open end“. Mit DJ, Sekt- & Wein-Bar und mehr. Der Eintritt an der Abendkasse kostet 8 Euro. Der gesamte Erlös der Party kommt der Mehrzweckhalle zugute, die renovierungsbedürftig ist und auch für Veranstaltungen angemietet werden kann.

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Termine der Ostergottesdienste

Evangelische Riedberggemeinde, Riedbergallee 61

Karfreitag/ 14. April
11 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl
Karsamstag / 15. April
22 Uhr Osternacht
Ostersonntag/ 16. April
11 Uhr Gottesdienst für Kinder und Erwachsene

Kath. Kirche St. Edith Stein
Zur Kalbacher Höhe 56

Karfreitag
11 Uhr Gottesdienst für Kinder und Familien
Ostersonntag
11 Uhr Familiengottesdienst mit Taufe
Ostermontag
11 Uhr Gottesdienst

Josua-Gemeinde

Ostersonntag
10.30 Uhr Ostergottesdienst in der Aula der Riedbergschule

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Ballfieber – mit und ohne Handicap

Es sind kleine Softbälle, mit einer Rassel drin. Damit auch Blinde das Tennisspielen erlernen können, wie Egon Harenceac, Trainer in der Tennisabteilung der Eintracht, berichtet. Doch diesmal sind’s zwei Jungs im Rollstuhl, die fast nicht genug vom Spiel bekommen können. Zakaria ist 8, hat den Ball im Visier und den Schläger fest in der rechten Hand. „Mist!“ oder „Den hätte ich erwischen können!“ ärgert er sich zwischendurch, wenn er sich mit aller Kraft und so weit wie möglich Richtung Ball gestreckt hat und das aber noch immer nicht weit genug gewesen ist. Auch sein Kumpel Benaja, der sechs Jahre alt ist, ist so begeistert, dass der Papa immer wieder Bälle übers Netz zuwerfen muss. Am liebsten würden sie ohnehin nur gegeneinander spielen. Zakaria und Benaja haben die Glasknochen-Krankheit, sind für immer auf den Rollstuhl angewiesen. Doch für diesen kurzen Moment scheint das eine nicht so große Rolle zu spielen. Als ob sie sagen möchten: „Verdammt, dürfen wir nicht endlich auch Sport machen und Spaß haben?“

Zakarias Mutter Meriem Ben Jelloun wird erzählen, dass sie schon lange nach Sportangeboten für ihren Sohn Ausschau gehalten hat. „Ich hatte den Eindruck, dass es das nur für Erwachsene gibt.“ Hier würde man doch sehen, wie wichtig das wäre. Sie deutet auf die Jungs, verweist auf deren Begeisterung. Die Leiterin einer Englisch-Sprachschule nennt das „impressive“, beeindruckend, und sagt: „They’re doing great.“

Später spricht sie noch lange mit den Verantwortlichen vom Sportkreis Frankfurt, wo man genau solche Angebote fördern will und am 31. März pünktlich zum Ferienbeginn einen Schnuppertag für Kids mit und ohne Handicap auf dem Sportplatz des SC Riedberg initiierte. Rund 100 Kids tobten über die Anlage des SC Riedberg und hatten sichtlich Freude an der neuen Sporterfahrung. Unter der Anleitung der Übungsleiter lernten sie auch das Regelwerk der einzelnen Sportarten kennen. Die Eintracht Frankfurt (Abteilung Tennis), die Mainhattan Skywheelers und der Hessische Fußball Verband waren mit Schnupperangeboten wie Rollstuhl-Basketball oder Blindentennis am Start.


Zakaria hat die Glasknochenkrankheit – und ist vom Tennis mit den kleinen Sofabällen begeistert. Seine Mutter möchte sich jetzt dafür einsetzen, dass ein Tennisverein oder eine Abteilung für Rollis in Frankfurt gegründet wird

Immer mehr Vereine befassen sich mit dem Thema Inklusion und versuchen Inklusionssportarten in ihr Portfolio zu integrieren, so zum Beispiel die SG Nied mit Cross Boccia und Blasrohrschießen. Die Sportarten erlernt der Vereins-Nachwuchs anhand spielerischer Elemente. Meriem Ben Jelloun, Zakarias Mutter, geht noch einen Schritt weiter: „Wir fühlen uns sehr motiviert und überlegen jetzt, ob wir gemeinsam mit anderen Eltern einen Tennisverein für Rollis in Frankfurt gründen können.“

Die Veranstaltung fand im Rahmen des Sportkreis-Onlineportals Mainova Sport Rhein-Main statt, das im April und Mai Vereinsangebote für Kinder in den Fokus stellt. Auf dem Portal finden Groß und Klein verschiedene Sportkurse zum unverbindlichen Ausprobieren. „Wir hoffen, dass wir mit der Veranstaltung aufzeigen konnten, welche Möglichkeiten es für Inklusionssport in Frankfurt gibt und dass eine große Nachfrage besteht“, sagt Projektleiter Amir Jemour vom Sportkreis Frankfurt.

Auf www.mainova-sport.de stellen Vereine das ganze Jahr über Kurse und Sportangebote ein. Vier Mal jährlich gibt es zudem spezielle Aktionen zu „Gesundheitssport“, „Kinder“, „Frauen“ sowie „Senioren“. „Mainova Sport Rhein-Main ist die Plattform für Vereine und Sportinteressierte aus der Region“, erläutert Jemour. „Derzeit halten die Sportvereine dort mehr als 1500 Trainings und Schnupperangebote bereit.“


Der Schnuppertag auf der Sportanlage war für Kids mit und ohne Handicap. Hier probierten E-Jugend-Fußballer des SC Riedberg Rollstuhl-Basketball aus

(Fotos: cd)

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Herzlichen
Glückwunsch zum
102. Geburtstag

„Herzlichen Glückwunsch“ steht auf der großen Torte. Und die Zahl 102, mit einem Herz aus Smarties. Der Mann, dem diese Glückwünsche gelten, sitzt im Rollstuhl, beobachtet alles haargenau und ist kürzlich erst wieder mit dem Physiotherapeuten einige Schritte gelaufen. „Es ist unglaublich, wie selbstbestimmt und fit unser Herr Voss noch ist“, hatten Betreuer des Casa Reha Seniorenheims in der Altenhöferallee schon vorab berichtet. Am Montag, dem Tag, als er 102 Jahre alt wurde, kamen auch Kinder von der nahen Kita der Riedberggemeinde. Mit einem Plakat und selbstgebastelten Papierblumen. „Vor lauter Freude habe ich geheult“, sagt Gerhard Voss beim Gespräch mit MAINRiedberg.

Man muss etwas lauter sprechen oder manche Sätze wiederholen, aber Scherze, die machen nicht die Besucher, sondern der Jubilar selbst. Etwa, wenn er davon spricht, dass „wir die ganze Nacht hindurch getanzt und gefeiert haben“. Oder wenn er sich auch einen Tag später noch freut, dass die Leiterin der sozialen Betreuung einen so schönen, blauen Rock anhatte. An seinem Jubeltag. Einen Moment getanzt hat er übrigens wirklich, mit einer Dame, deren Mann er vor dessen Tod versprochen hat, dass er sich um sie kümmern werde. „Damit ihr nichts fehlt und damit es ihr gut geht“, wie er hinzufügt.

Es sind immer wieder Episoden, die er erzählt. Wie Teile eines großen Puzzles, die allmählich mehr als ein Jahrhundert Leben zeigen. Dazwischen holt er tief Luft. Er ringt nach Fassung, wenn er sich an Zeiten und Erlebnisse erinnert, die eigentlich niemand heraufbeschwören wollte.

Plötzlich fragt er: „Was ist der Unterschied zwischen einem Berliner und dem lieben Gott?“ Na, der liebe Gott weiß alles, und der Berliner „weiß alles besser“. Voss stammt aus Berlin-Steglitz, Steglitzer Straße 22. Er spielte begeistert Handball, als Rechtsaußen, nicht „wie die jungen Leute heute in der Halle, sondern auf dem Feld“. Fuhr begeistert Motorrad, bis er in den Krieg eingezogen wurde. Er berichtet, wie früher noch Waschfrauen mit der Wäsche fremder Leute ihr Geld verdient hatten „und die Taschentücher gehasst haben, weil die immer so dreckig waren“. Er erzählt vom ersten Telefon, das er gesehen hatte, und vom ersten Fernseher.

Eine Betreuerin berichtet, dass er später bei der Bahn gearbeitet hat und wohl immer viel unterwegs war. Auch mit seiner Frau, mit der er mehr als ein halbes Jahrhundert verheiratet war. In Frankfurt hatte es ihr so gut gefallen. Dann wurde sie plötzlich krank, „deshalb sind wie hier geblieben“. Sie hat ihm am Krankenbett noch ein Mal ganz fest die Hand gedrückt. Dann ist sie für immer gegangen. Seine beiden Töchter, die sich sehr um ihn kümmern, gehen mit ihm oft an ihr Grab. Immer am Mittwoch und am Sonntag, wie er sagt.

Es folgt eine lange Pause. Man wollte Gerhard Voss nicht zu nahe treten, möchte das Gespräch lieber wieder auf andere Themen lenken. Dann tut er das selbst und sagt, das Geheimnis seines langen Lebens ist, „dass ich zum Frühstück immer eine Tasse Milch, eine Tasse Kaffee und eine Tasse Saft trinke“. Vor allem der Kaffee sei wichtig. Gerhard Voss lächelt noch mal und verrät, dass er noch ein Ziel hat. Er ist schon jetzt der älteste Bürger in diesem jüngsten Stadtteil Frankfurts. Aber er würde gerne noch älter werden. Älter als der legendäre Joopie Heesters. Am liebsten 112.


Diese Torte hat Köchin des Casa-Reha-Pflegeheims in der Altenhöferallee Gerhard Voss zum 102. Geburtstag gebacken. Die Betreuer berichten, dass auch die anderen Heimbewohner den Jubeltag mit einer schönen Feier und vielen Gästen genossen haben

(Fotos: cd/ Leidig)

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Bolzen und Baggern: Neue
Spielfelder im Westflügel

Drei neue Spielfelder zum Bolzen, Baggern und Herumtollen: An der öffentlichen Grünfläche westlich der Kreuzung Graf-von-Stauffenberg-Allee/ Ella-Bergmann-Michel-Straße im Westflügel wurden schon im vergangenen Sommer Spielfelder (1x Fußball und 2x Volleyball) mit Rasen eingesät. Aus verschiedenen Gründen klappte die Ansaat aber nicht, auch nicht die Nachsaat im Herbst, so dass die Rasenplätze noch nicht zur Benutzung freigegeben werden konnten. Deshalb sind bislang auch die vorgesehenen Fußballtore sowie die Pfosten für die Volleyballnetze noch nicht montiert.

Das Fachamt der Stadt geht davon aus, dass die Ballspielfelder im späten Frühjahr 2017 zur Nutzung freigegeben werden können. Die Felder hinter dem Lärmschutzwall der A5 sollen die bisherigen Felder oberhalb des Bonifatiusparks ersetzen. Denn auch dieses Areal am Riedberg wird jetzt sukzessive bebaut und die Spielfelder waren (leider) nur als provisorische Felder geplant gewesen. Noch bis Ende 2017 kann hier aber noch gebolzt und gespielt werden.

(Symbolfoto: Waler)

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Die NEWS der Woche

Drei Jugendliche klauen und drohen

Drei Jugendliche im Alter von 13 und 14 Jahren sind am Sonntagabend nach einem Streifzug durch Niederursel, Heddernheim und den Riedberg festgenommen worden. Nach Stand der Ermittlungen der Polizei stehen diese im Verdacht im Weißkirchener Weg in einer Kleingartenanlage in eine Hütte eingedrungen und eine Gartenschere gestohlen zu haben. Anschließend soll das Trio in der Eugen-Blanck-Straße im Westflügel des Riedbergs ein Fahrrad geknackt haben und schließlich im Neumühlenweg in Heddernheim andere Jugendliche grundlos angepöbelt und mit einen Schlagstock mit dem Tode bedroht haben. Die Festnahme erfolgte wenig später im Rahmen der polizeilichen Fahndung. Eine Gartenschere sowie der Schlagstock sind sichergestellt. Das gestohlene Fahrrad ist bislang verschwunden.

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IGS wird „gebundene Ganztagsschule“

Die neue Integrierte Gesamtschule (IGS) am Riedberg kann im Herbst sofort als echte Ganztagsschule starten. Wie das hessische Kultusministerium in der vergangenen Woche mitteilte, werden die IGS Kalbach-Riedberg und die Kooperative Gesamtschule Niederrad als „gebundene Ganztagsschulen“ geführt. Das bedeutet, dass es nicht nur ein Mittagsangebot geben wird, sondern die Schülerinnen und Schüler auch die Nachmittage im Normalfall in der Schule verbringen. Die zusätzlich benötigten Lehrerstellen stellt das Land zur Verfügung, wenn, wie im Fall der neuen IGS, das pädagogische Konzept tragfähig ist und mit den Anforderungen des Ministeriums übereinstimmt.

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U4 fährt nur auf Teilstrecken

Aufgrund von Gleisschleifarbeiten fahren die U-Bahnen-Linien U4 und U5 von Sonntag, 9. April, bis Donnerstag, 13. April, nicht zwischen Konstablerwache und Bockenheimer Warte beziehungsweise Hauptbahnhof. An der Konstablerwache fährt die U5 in Richtung Preungesheim am Bahnsteig der U5 Richtung Hauptbahnhof ab. Auf den unterbrochenen Abschnitten stehen unterschiedliche Alternativen zur Verfügung: Zwischen Konstablerwache und Hauptbahnhof bietet sich neben den S-Bahnen auch die Straßenbahnlinie 12 an. Konstablerwache und Bockenheimer Warte verbinden die U-Bahn-Linien U6 und U7. Der Willy-Brandt-Platz ist mit der Linie 12 sowie mit den U-Bahn-Linien U1, U2, U3 und U8 zu erreichen, Dom und Römer mit den Straßenbahnlinien 11 und 12. Zwischen Hauptbahnhof und Bockenheimer Warte fahren die Straßenbahnen der Linie 16.

Die Internet-Fahrplanauskunft www.traffiQ.de berücksichtigt den geänderten Fahrplan. Informationen rund um die Uhr gibt es auch über das RMV-Servicetelefon unter 069/24248024.

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