Monat: August 2016

Unser neuer Kinderbeauftragter

Jetzt ist es amtlich: Der Riedberg hat einen neuen Kinderbeauftragten. „Es hat ein bisschen länger gedauert, aber jetzt hat der Magistrat der Stadt Frankfurt mich formell ernannt“, berichtet Ronald Bieber und fährt fort: „Somit kann ich nun im vollem Umfang meine Arbeit aufnehmen und freue mich, für die Rechte der Kinder und Jugendlichen im Stadtteil einzutreten.“

Der 42-jährige Informatiker folgt als Kinderbeauftragter auf Manuela Roll. Bieber hat zwei Kinder im Alter von drei und fünf Jahren, wohnt seit 2012 am Riedberg – und war in den Wochen seit der ersten Kür im Ortsbeirat 12 nicht untätig. Er hat beispielsweise einen Kinderatlas für den Riedberg erstellt, der Karten für alle Spielplätze, Kindergärten, Schulen und einige Radrouten beinhaltet.

Sein Appell an die BürgerInnen lautet: „Ich brauche Eure Unterstützung. Lasst mich wissen, wo Euch der Schuh drückt.“ Und an die jüngeren Riedberger gewandt: „Wenn Ihr selbst noch klein seid, dann können Euch Eure Eltern vielleicht helfen, mit mir zu sprechen, die Größeren können mich aber auch gerne selber per E-Mail, Telefon, Brief oder persönlich ansprechen.“

Mehr Infos und Kontakt unter www.kinder.ronaldbieber.de

(Foto: Detsch)

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Mehr Toleranz fürs Lern-Tempo

Zum Schulstart in Hessen plädiert Andreas Gold, Professor für Pädagogische Psychologie an der Goethe-Universität, dafür, dass Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen mehr Toleranz für unterschiedliche Lern- und Entwicklungsgeschwindigkeiten von Kindern aufbringen.

In einem Interview mit dem Magazin „Goethe-Uni online“ macht sich der Psychologe Gold dafür stark, unterschiedliche Lerntempi mit größerer Gelassenheit zu akzeptieren und eine höhere „Langsamkeitstoleranz“ zu entwickeln. „Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass Lehrer meist nicht lange genug abwarten, bis Kinder auf ihre Frage antworten, oft schon nach 3 Sekunden Stille die Antwort selbst geben oder die Frage neu formulieren.“ Mindestens 5 Sekunden Nachdenkzeit seien aber sinnvoll, damit Schülerinnen und Schüler überlegt antworten könnten.

Sich auf die unterschiedlichen Lerngeschwindigkeiten und Lernfähigkeiten der Einzelnen einzulassen, in einer leistungsheterogen zusammengesetzten Klasse zu unterrichten, ist für die meisten Lehrer zwar nichts Neues, bleibt aber eine besondere Herausforderung. „Gemeinsam Verschiedenes lernen“, formuliert Gold das Ziel, das nur erreicht werden könne, wenn Lehrer Methoden, Lernzeit und Lernziele an die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen ihrer Schüler anpassen.

In seinem soeben erschienenen Buch „Lernen leichter machen – Wie man im Unterricht mit Lernschwierigkeiten umgehen kann“ beschäftigt sich der Psychologe mit der Förderung von Schülern, die erhebliche Schwierigkeiten beim Lesen, Rechtschreiben oder Rechnen haben. Immerhin sind das 15 bis 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen. Hinzu kommen die Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich Lernen – weitere knapp 3 Prozent. In einer Klasse mit 25 Schülern sind somit durchschnittlich vier bis sechs Kinder betroffen. Engagieren müssen sich Lehrer wie Schüler gleichermaßen, um die Schwierigkeiten zu überwinden – dazu Gold: „‚Lernen leichter machen‘ heißt nicht, Kindern die zum Lernen notwendige Eigentätigkeit abzunehmen oder ihnen Abkürzungen anzubieten, die ganz ohne Mühen zum Ziel führen. Es geht vielmehr darum, Wege und Hilfsmittel aufzuzeigen, die sich nutzen lassen, um dorthin zu kommen, wohin andere Kinder auch ohne solche Hilfen gelangen.“

Der Unterricht müsse kognitiv aktivierend und emotional unterstützend sein. Guter Unterricht zeichnet sich für Gold dadurch aus, dass Schüler zum Denken angeregt und in ihren Lernprozessen individuell unterstützt werden. Auch dass ihre Lernfortschritte kleinteilig beobachtet und sachbezogen rückgemeldet werden, gehört dazu. „Regelmäßige Lernfortschrittsmessungen informieren die Kinder darüber, wo sie stehen und was noch zu tun ist. Und die Lehrerin zieht daraus Rückschlüsse über die Angemessenheit ihres bisherigen Vorgehens und Konsequenzen für ihr weiteres Handeln“, so Gold.

In dem Buch, das sich an Lehrer, aber auch an Eltern wendet, stellt Gold ein abgestuftes Konzept vor: So sollte möglichst schnell festgestellt werden, ob ein Kind im Regelunterricht durch individuell angepasste Maßnahmen zusätzlich unterstützt werden müsse. „Reichen diese nicht aus, müssen intensivere, unterrichtsadditive Fördermaßnahmen veranlasst werden. Erst ganz am Ende der Maßnahmenkette ist eine separate Förderung in besonderen Einrichtungen zu erwägen“, erläutert Gold.

Ausführlich beschäftigt sich der Psychologe auch mit der Wirksamkeit verschiedener Förderprogramme bei Lese-Rechtschreib- oder Rechenschwierigkeiten: „Es gibt zwar eine große Anzahl von Förderprogrammen. Aber nur selten ist deren Wirksamkeit in kontrollierten Studien überprüft worden.“ Wirksam seien symptomspezifische Programme, die direkt an den beeinträchtigten Lese-, Rechtschreib- oder Rechenprozessen einsetzen. Nicht wirksam seien dagegen unspezifische Trainings, alternativ-medizinische oder ganzheitliche Verfahren.

Gold kritisiert, dass es vom Wohnort abhängt, wie pädagogisch und schulrechtlich mit Lernschwierigkeiten umgegangen wird. Individuelle Förderung, Nachteilsausgleich oder Notenschutz werden in den Bundesländern sehr unterschiedlich gehandhabt. „Es gleicht einer Landeslotterie, ob man mit dem Notenschutz das große Los ziehen kann und wie häufig eine Legasthenie oder Dyskalkulie überhaupt diagnostiziert werden.“

Text: Pressestelle der Goethe-Universität

(Foto: Fotolia)

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Die NEWS der Woche

Willkommen, Flüchtlingskinder!

Raketen, Dinosaurier, liebe Monster und Sterne – sehen Sie diese tollen Schultüten, die Kinder während der Ferienbetreuung in der Marie-Curie-Schule gebastelt haben? Denn morgen, Dienstag, startet nicht nur für viele Riedberger Erstklässler die Schule. Auch 15 Flüchtlingskinder aus der Unterkunft am Alten Flugplatz Bonames sind sicher ebenso aufgeregt. 11 Kinder kommen in die Flex-Klassen, ein Mädchen und drei Jungen in die 3. Klassen. Dank Unterstützung von Elternbeirat, Schule und Eltern konnten bereits vor den Ferien Schulranzen und sonstige „Grundausstattung“ von Bleistiften bis zu Mäppchen und Turnbeutel gesammelt werden.

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Der große Tag der Schulanfänger

Morgen ist ein großer Tag für rund 200 Riedberger Schulanfänger. Während alle Kinder ab der zweiten Klasse bereits heute den ersten Schultag nach den Ferien hatten, beginnt am morgigen Dienstag auch für die Erstklässler die Schule. Die Feier an der Marie-Curie-Schule startet beispielsweise um 10.30 Uhr in der Sporthalle. Die Kinder sind bis 13 Uhr in den Klassen. Die Eltern sind von 11.15 bis 13 Uhr zu einem „Elterncafé“ mit Kaffee und Kuchen geladen. Die beiden Kirchen laden gemeinsam zum Einschulungsgottesdienst ein, in diesem Jahr in die evangelische Kirche in der Riedbergallee. Der Gottesdienst für Kinder und Eltern der Grundschule Riedberg 1 ist um 9.45 Uhr, für Schulanfänger der Marie-Curie-Schule bereits um 8.30 Uhr.

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Dezernent will U-Bahn-Lückenschluss

Die U-Bahnen von und zum Riedberg sind im Berufsverkehr bzw. vor Start der Uni-Vorlesungen bestens gefüllt, teils übervoll. Allerdings ist es noch immer unmöglich, in kurzer Zeit per ÖPNV vom Norden in den Westen der Stadt zu kommen – wenn man nicht den langen Weg in die Innenstadt und dann wieder zurück in die Außenbezirke plus viel Zeitverlust akzeptieren möchte. Diese U-Bahn-Verbindung, die vor zehn Jahren bereits kurz vor dem Planfeststellungsverfahren stand, hat beim neuen Verkehrsdezernenten Vorrang. In einem FAZ-Interview bezeichnete Klaus Österling (SPD) den Lückenschluss zwischen Bockenheim und Ginnheim als vorrangig, „weil sonst auf der A-Linie auf der Eschersheimer Landstraße der Verkehrsinfarkt droht“. Allerdings dürfte es bis zur Realisierung des Bauvorhabens leider noch einige Jahre dauern. Übrigens: Der neue Verkehrsdezernent fährt mit der U-Bahn zur Arbeit. Er hatte laut FAZ noch nie einen Führerschein.

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Mehr Schutz gegen Auto-Lärm

Der Ortsbeirat setzt sich für schnelleren und besseren Lärmschutz am Riedberg ein, falls das Bad Homburger Kreuz und die A661 zwischen Bad Homburg und Offenbach „mittelfristig“ nicht ausgebaut werden sollte. Laut neuem Bundesverkehrswegeplan ist der Ausbau plus Lärmschutzwall auf die Jahre nach 2030 verschoben. Die Stadt hat schon vor Jahren Grundstücke an der Autobahn erworben, auf denen bis 2012 ein Wall errichtet werden sollte. Derzeit gibt es einen provisorischen Wall, der könnte aber laut Ortsbeirat durch Erdaushub aus den vielen Baustellen verbreitert und verbessert werden.

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Stadtteilarbeitskreis lädt ein

Wollen Sie sich am Riedberg mehr engagieren oder sind Sie bereits einer der „Stadtteil-Akteure“? Dann sollten Sie zum nächsten Treffen des Stadtteilarbeitskreises kommen, das am Donnerstag, 8. September, ab 18 Uhr im Streuobst-Garten der IG Riedberg am Ende der Riedbergallee (schräg gegenüber vom Kautenhof) stattfindet. Bei schlechter Witterung ist das Treffen im Infobüro des Hessenagentur im Riedberg-Zentrum. Ab 18 Uhr beginnt der öffentliche Teil und ab 18.30 Uhr besprechen sich dann die Vereine und Institutionen.

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Zivilcourage ja – aber wie?

Dieses Angebot könnte auch für Riedberger interessant sein: Der Präventionsrat Frankfurt bietet gemeinsam mit dem Regionalrat Nieder-Eschbach ein Seminar im Rahmen seiner Kampagne „Gewalt-Sehen-Helfen“ zum Thema „Umgehen mit gefährlichen Situationen im öffentlichen Raum“ an. Das Seminar findet am Samstag, 15. Oktober, von 10 bis 14 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum in Nieder-Eschbach statt. In den vierstündigen Seminaren lernen die Teilnehmer, wie man Gewaltsituationen im öffentlichen Raum frühzeitig wahrnimmt, Konflikt-Dynamiken versteht, Ideen zur Deeskalation entwickelt, und gewaltfrei hilft, ohne sich selbst und andere zu gefährden.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Die Plätze sind begrenzt. Eine verbindliche Anmeldung ist bei der Geschäftsstelle des Präventionsrates möglich, Telefon 069/212-44905 oder per E-Mail an dagmar.buchwald@stadt-frankfurt.de. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 069/212–44905 oder im Internet unter http://www.gewalt-sehen-helfen.de .

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Schülerlabor für Kinder und Eltern

Im Goethe-Schülerlabor der Universität auf dem Campus Riedberg und in den Laborräumen von Provadis in Frankfurt-Höchst beginnt im September das Projekt „KEMIE“ („Kinder Erleben Mit Ihren Eltern Chemie“): Es wendet sich an Kinder und ihre Eltern, die gemeinsam naturwissenschaftlichen Fragen auf den Grund gehen wollen. Teilnehmen können Kinder im Alter von 10 bis 13 Jahren, die gemeinsam mit einem Elternteil ein Team bilden. Das von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft preisgekrönte Projekt wird erstmalig in Frankfurt angeboten. Alle Einzelheiten und der Anmeldebogen ist über die Schule erhältlich.

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AKTUELLE TERMINE

* Am 4. September von 11 bis 18 Uhr lädt die Feuerwehr Kalbach wieder zum traditionellen „Tag der Feuerwehr“ ins Feuerwehrhaus, Kalbacher-Hauptstraße 36a. Neben dem informativen und umfassenden Blick in die Welt der Feuerwehr für Klein und Groß gibt’s Grillwürste, Kaffee und Kuchen sowie natürlich eine Fahrzeugschau.

* Am 4. September um 16 Uhr findet die traditionelle Bonifatius-Andacht am Bonifatiusbrunnen statt. Im Anschluss an die Andacht lädt der Bürgerverein Kalbach auf die Grundmauern der alten Kirche Crutzenkirche zu Kaffee und Kuchen ein

* Am 8. September ab 18 Uhr ist Sitzung des Stadtteilarbeitskreises (siehe oben)

* Am 9. September ab 20 Uhr findet die erste Sitzung des Ortsbeirates nach der Sommerpause statt. Ort: Grundschule Riedberg 1, Zur Kalbacher Höhe 15.

* Am 9. September laden die drei christlichen Gemeinden um 19 Uhr zu einem gemeinsamen Gottesdienst am Bonifatiusbrunnen im Bonifatiuspark ein.

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Expressbusse zu den Gymnasien

Schüler, Eltern und vier Ortsbeiräte hatten „Expressbuslinien im Ringsystem vom Frankfurter Norden nach Westhausen“ gefordert – jetzt wurde dieser Wunsch schneller als erwartet Realität. Die neue Dezernentin für Integration und Bildung, Sylvia Weber, hat vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass ab 30. August zwei Schulbus-Linien direkt zum neuen Gymnasium Nord am provisorischen Standort in der Munckermannstraße in Westhausen fahren. Ein schnelles Ausschreibungsverfahren und eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und Schulamt haben das kurzfristig ermöglicht. Konkret bedeutet das: In Kalbach ist für die SchülerInnen Abfahrt um 7:45 Uhr, am Riedberg um 7:55 Uhr (siehe Fahrplan unten).

Jeder fünfte Viertklässler am Riedberg hatte in diesem Jahr keinen Platz an der gewünschten Schule erhalten. Die Mehrzahl dieser Kinder und weitere acht Schüler aus Kalbach haben stattdessen einen Platz am neuen Gymnasium Nord bekommen, das jetzt als Provisorium in Westhausen startet. Mit einem ambitionierten Kollegium und Konzept. Allerdings nur mit Kindern, die diese Einrichtung nicht gewählt hatten. Die einfache Fahrzeit vom Riedberg hätte mit den öffentlichen Verkehrsmitteln rund 40 bis 45 Minuten betragen – da die Kinder erst Richtung Innenstadt und dann wieder gen Nordwesten fahren müssten.

„Ich habe von Anfang an deutlich gemacht, dass wir beim Thema Buslinien nicht locker lassen werden, bis wir eine akzeptable Lösung gefunden haben“, erklärte Sylvia Weber, „die Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht für mich mit an oberster Stelle.“ Und die, so die Dezernentin, fange beim Schulweg an. „Mein Dank gilt den Verantwortlichen im Stadtschulamt, die unter schwierigen Umständen mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet haben. Für viele Familien war das eine ganz wichtige Nachricht.“ Eine engagierte Riedberger Elternbeirätin sagte dazu spontan nur: „Das ist ein Knaller.“

Ab Montag fahren alle Kinder, die das wollen, aus Preungesheim-Nord und Berkersheim (eine Buslinie) und aus Harheim, Bonames, Nieder-Eschbach, Kalbach und Riedberg (eine weitere Buslinie) zum neuen Gymnasium Nord. Die genauen Fahrpläne und Haltestellen werden den Eltern dieser Tage vom Stadtschulamt mitgeteilt.

Die Buslinie zum Gymnasium Nied aus dem Frankfurter Norden fährt wie gehabt weiter. Diese besteht bereits seit dem vergangenen Schuljahr. Für Kinder aus dem Süden Frankfurts, die ebenfalls einen beinahe unzumutbaren Schulweg nach Nied haben, wurde eine Übergangslösung gefunden. Aber auch dort soll Ende September eine reguläre Schulbus-Linie starten. Bei uns im Norden, in Riedberg und Kalbach, ist indes bereits jetzt die Erleichterung groß.

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Hinfahrt LINIE 1 Gymnasium Nord

Kalbach:
Bushaltestelle Am Weißkirchener Berg/ Abfahrt 7:45 Uhr

Riedberg:
Bushaltestelle: Uni Campus Riedberg/ Abfahrt: 7:55 Uhr

Schule Gymnasium Nord
Adresse: Muckermannstraße 1/ Ankunft: 8.20 Uhr

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Rückfahrten ab Gymnasium Nord

MONTAG: 15:30 Uhr

DIENSTAG: 13:45 Uhr und 15:30 Uhr

MITTWOCH: 13:45 Uhr und 14:45 Uhr

DONNERSTAG: 13:45 Uhr und 15:30 Uhr

FREITAG: 13:45 Uhr

(Informationen: Dezernat für Integration und Bildung/ Foto: Gstudio group)

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Neu! Eisdiele, Bäcker & Döner

Der Riedberg hat ab sofort eine – kleine – „Fressgass“! Auf der Altenhöferallee zwischen U-Bahn und Gymnasium lassen sich neue Anbieter von Kaffee und Feinkost nieder, Tische und Stühle davor sind nicht nur an Sonnentagen gut besetzt. In der neuen Ladenzeile eröffnet hat bereits eine Filiale der Kalbacher Bäckerei Ruppel, unweit davon „Dolci & Sapori“ mit italienischen Spezialitäten von Eis bis zu demnächst auch anderen Aromen. An der Ecke zur Friedrich-Dessauer-Straße wiederum wird bereits seit einiger Zeit von den künftigen Gastronomen selbst Hand angelegt, damit alles möglichst schon bis Anfang September fertig ist. Einer der Männer, der beim MainRiedberg-Kurzbesuch alle Hände voll beim Aufstellen von Wänden und Schränken zu tun hatte, lächelte kurz und erklärte: „Ja, es stimmt, bei uns gibt es Döner. Doch der ist selbst hergestellt, das werden Sie schmecken!“ Dann wandte er sich wieder der Arbeit zu.

Nur ein paar Schritte weiter, neben dem längst beliebten Feinkost Luna, haben sich Rosa di Costa, ihre Söhne Dario und Djordje und Ehemann Matteo Lombardo „einen kleinen Traum erfüllt“. Rosa di Costa zeigt auf das Eis von „Engelsblau“ bis „Bonito“, das von der Manufaktur Forest Ice Cream kommt, auf die Maschine mit Bohnen der Frankfurter Kaffeerösterei, auf italienische Spezialitäten wie Brioche mit zwei Kugeln Eis. „Das müssen Sie unbedingt probieren. Das gibt’s nur bei uns!“ Die Jungs, die meist hinter Eistheke stehen, haben „extra einen Barista-Kurs gemacht“. Sie berichtet auch, wie lange sie der Ladenschrift auf der Fensterfront entgegengefiebert hat, unter anderem mit den Worten „Riedberg isst Eis“.

An der Ecke zum Riedberg-Zentrum, in der neuen Ruppel-Filiale, hat Andre Dulc kurz Zeit für ein Gespräch. An Sonntagmorgen, wo immer mehr Brötchen-Liebhaber anstehen, dürfte das schwierig bis unmöglich sein. Dulc spricht vom Kundenwunsch, dass „hier auch ein richtiger Bäcker eröffnet“. Er arbeitete schon längst in der Traditions-Bäckerei mit, war bisher bei seinem Schwager angestellt. „Dann habe ich gesehen, dass exakt dieser Laden die ganze Zeit frei war.“ Er hat ein Foto gemacht, angerufen – und seine Idee verwirklicht. Demnächst wird es auch noch eine Brotschneidemaschine und einen Kühlschrank für Getränke geben. Torten, Kuchen, Brote und Brötchen werden seit Jahrzehnten in der Kalbacher Talstraße gebacken. Am Riedberg aber nimmt die Zahl der Möglichkeiten fürs Einkaufen und Genießen zu.

(Foto & Text: cd)

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Festnahmen nach Kontrolle

Polizeiwagen

Wegen Hehlerei, Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, Roller- und Handydiebstahls müssen sich zukünftig zwei Jugendliche vor Gericht verantworten.

Zivilfahnder kontrollierten am Mittwoch 23 Uhr einen 15-Jährigen, der auf einem geklauten Roller die Straße Zur Kalbacher Höhe in Richtung Marie-Curie-Straße unterwegs war. Dieser gab an, dass nicht er, sondern sein 17-jähriger Kumpel das Zweirad vor eineinhalb Wochen in Steinbach am Taunus entwendet habe. Zum Beweis bestellte er den Kumpel zur Kontrollstelle. Tatsächlich gab sein Freund den Rollerdiebstahl zu. Zudem fanden die Zivilfahnder bei ihm noch ein geklautes Handy. Das hatte er einem Klassenkameraden auf der Klassenfahrt in Köln Anfang Juli 2016 gestohlen.

Bei dem 15-jährigen Rollerfahrer entdeckten die Zivilfahnder dann noch mehrere Gramm Haschisch und eine Tablette Ecstasy.

Roller, Handy und Drogen stellten die Zivilbeamten sicher. Die Erziehungsberechtigten durften die Jugendlichen nach den polizeilichen Maßnahmen mit nach Hause nehmen.

Schrecklicher Fund in Nieder-Eschbach

Ein schrecklicher Fund nur wenige Kilometer vom Riedberg entfernt beschäftigt seit gestern die Polizei. In einem Graben neben der Züricher Straße, in unmittelbarer Nähe zum IKEA-Markt, wurde die Leiche einer Frau gefunden. Landschaftsgärtner entdeckten die Tote am Mittwoch um 8.25 Uhr. Nach den bislang durchgeführten Ermittlungen ergab sich der Verdacht eines Tötungsdeliktes. Die Tote wird beschrieben als 40-65 Jahre alt, 177 cm groß und kräftig, 100 kg. Nackenlange, braun-schwarze Haare, grau meliert. Auf dem Rücken trug die Frau eine Tätowierung (siehe Abbildung). Sie war bekleidet mit einem hellgrauen T-Shirt und einer grauen Jogginghose.

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Die in Nieder-Eschbach entdeckte Tote hatte diese Tätowierung am Rücken. Die Polizei bittet um Hinweise, die zur Identifizierung der Frau führen könnten

Sachdienliche Hinweise, die zur Identifizierung der Frau führen könnten, werden erbeten unter der Rufnummer des Kriminaldauerdienstes der Frankfurter Polizei (069-75553111) bzw. bei jeder anderen Polizeidienststelle. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Straftat führen, wurde eine Belohnung in Höhe von 5000 EUR ausgesetzt.

(Quelle: Pressestelle Polizei Frankfurt/ Foto: Fotolia)

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18-Jährige läuft vor Bahn

Diese 18-Jährige hatte zum Glück einen starken „Schutzengel“: Am Donnerstag gegen 11.40 h will sie die Riedbergallee überqueren, übersieht eine anfahrende U-Bahn und stürzt zu Boden. Sie wird noch von der Bahn erfasst, verletzte sich aber nur leicht.

Laut Polizeibericht läuft die junge Frau, ohne auf die herannahende Bahn und die rote Fußgängerampel zu achten, über die Schienen. Dabei wird sie von der U-Bahn leicht touchiert, fällt hin und zieht sich leichte Prellungen am Steißbein und Schürfwunden an der Hand, am Arm und am Fußknöchel zu. Ihre Verletzungen konnten direkt an der Unfallstelle behandelt werden. Es kam nur zu einer kurzfristigen Beeinträchtigung der betreffenden Linien.

U-Bahn Riedbergallee
Der Unfall ereignete sich in der Riedbergallee. Zum Glück verletzte sich die 18-Jährige dabei nur leicht. (Fotos: cd)

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Eltern fordern 2. Gymnasium

Wird alles „noch schlimmer“? So lautet die provokante Prognose des Stadtelternbeirats, was den Mangel an Schulplätzen im Frankfurter Norden betrifft. Im Fokus sind die weiterführenden Schulen, vor allem das Brennpunkt-Thema Gymnasien. Die Elternbeiräte der Riedberger Grundschulen sind deshalb auch in den Ferien aktiv und haben in der vergangenen Woche einen offenen Brief an die neue Integrations- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) geschrieben. Denn die Zahl der Kinder wächst nicht nur in unserem Stadtteil wesentlich schneller als erwartet. Auch die neue IGS, die in einem Jahr als Provisorium im Westflügel startet, wird den Bedarf voraussichtlich nicht decken. Die Eltern fordern: „Der Norden braucht schnell ein weiteres Gymnasium in Ffm Riedberg-Kalbach.“

Wer den Brief an die Nachfolgerin von Sarah Sorge (Grüne) liest, bemerkt: Den Elternvertretern ist es ein Anliegen, nicht nur auf den dringenden Handlungsbedarf hinzuweisen, sondern (endlich) einen Dialog zu führen. Am Ende des Briefes steht der Satz: „Gerne stehen wir auch für ein persönliches Gespräch zur Verfügung und freuen uns, Ihre Rückmeldung zu bekommen.“

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Die Elternbeiratsvorsitzenden der beiden Riedberger Grundschulen haben diesen Offenen Brief an die neue Integrations- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber verfasst.

Die Fakten: Frühzeitig hatte man – unterstützt durch den Ortsbeirat – um Korrektur der Schulplanungen im Frankfurter Norden gebeten. Denn die Berechnungen des Schulamts spiegelten laut Eltern „von Beginn an falsche Zahlen wider“. Ein Beispiel: Im Herbst 2017 werden mehr als 249 Kinder die „Flex“-Klassen, also die erste und zweite Jahrgangsstufe der Marie-Curie-Schule besuchen. Das entspricht 11 Klassen. In der erst 2014 eröffneten zweiten Grundschule im Stadtteil sind allerdings nur Kapazitäten für 9 Klassen vorhanden. Die Neubau-Komplexe im Quartier Westflügel sind bei dieser Schülerzahl noch gar nicht eingerechnet.

Brennpunkt-Thema Übertritt

Die Probleme verlagern sich weiter Richtung Übertritt. In diesem Schuljahr haben 24 Riedberger Schüler keinen Platz an ihrer Wunschschule bekommen. Das sind fast 20 Prozent der Viertklässler. Die Mehrzahl dieser Kinder und weitere Schüler aus Kalbach haben stattdessen einen Platz am neuen Gymnasium Nord erhalten. Das startet demnächst in Westhausen. Die einfache Fahrzeit würde mit den öffentlichen Verkehrsmitteln rund 40 bis 45 Minuten betragen, da die Kinder erst Richtung Innenstadt und dann wieder gen Nordwesten fahren müssten. Eltern und die Ortsbeiräte hatten eine „Expressbuslinie im Ringsystem“ gefordert – und sind von der raschen Reaktion der neuen Dezernentin dennoch überrascht. Als eine der ersten Amtshandlungen brachte Weber in dieser Woche die Ausschreibung von drei Buslinien für Schüler auf den Weg (MAINRiedberg berichtete). „Ganz klasse“, kommentiert Barbara Günther, Elternbeiratsvorsitzende der Marie-Curie-Schule, die Pläne. Dabei schwingt erstmals auch Erleichterung mit.

Eltern hoffen auf IGS mit Oberstufe

Entlastung, so hofften ursprünglich viele, könnte die neue Integrierte Gesamtschule (IGS) am Riedberg bringen, die im Herbst 2017 eröffnen wird. Auf einem Grundstück zwischen Graf-von-Stauffenberg-Allee / Carl-Hermann-Rudloff-Allee wird alles für die Holzmodule vorbereitet. Auch diese neue Schule wird als Provisorium starten. Mit zunächst 100 Plätzen. Eine Oberstufe ist nicht Bestandteil der Planungen.

Aber genau das würde laut Ansicht von Eltern und Ortspolitikern dringend gebraucht. Der Ortsbeirat hat einstimmig den Antrag gestellt, dass für den Neubau eine Erweiterungsmöglichkeit für eine gymnasiale Oberstufe geprüft werden soll. Der Bau selbst wird in unmittelbarer Nähe der Endhaltestelle der U 8 am Riedberg entstehen. Dort, wo jetzt noch die Container der Max-Beckmann-Schule sind. „Aber bis diese Schule gebaut ist, werden unsere Kinder vermutlich schon selbst in der Oberstufe sein“, meint eine Elternvertreterin lakonisch. Dennoch sei jetzt der richtige Zeitpunkt zu intervenieren, da der Bau noch nicht ausgeschrieben ist und auch das Konzept noch abschließend erarbeitet wird.

Die Eltern haben in puncto Architektur und Schülerzahl eine Turnhalle im Untergeschoss vorgeschlagen, wie das in einigen anderen Schulen in Frankfurt schon realisiert wurde. Auch ein zusätzliches Obergeschoss könnte Kapazitäten für mehr Schüler und Klassen schaffen. Eine Reaktion auf diese Vorschläge gab es bisher nicht.

Die Übergangsquote Richtung Gymnasium liegt am Riedberg bei 67 Prozent, deutlich über dem Frankfurter Schnitt von 50,9 Prozent. Deshalb fordern die vier Elternbeiräte der Riedberger Grundschulen in ihrem Offenen Brief, dass unser Stadtteil schnell ein weiteres Gymnasium bekommen sollte. In wenigen Jahren werden mehr als 15.000 Menschen am Riedberg leben, auch in Kalbach sind es mehr als 5000. Riedberg/ Kalbach ist sozusagen eine wachsende Kleinstadt mitten in der „großen“ Stadt Frankfurt.

Das sagt das Bildungsdezernat

Jetta Lüdecke, Büroleiterin von Bildungsdezernentin Sylvia Weber, erklärt dazu auf Anfrage von MAINRiedberg: „Nicht nur der Riedberg, die gesamte Stadt wächst in einem ungeheuren Tempo. Wir sind gerade erst dabei, den aktuellen und im März genehmigten Schulentwicklungsplan umzusetzen und arbeiten parallel dazu bereits an der Fortschreibung. “ Klar sei, dass die neue Dezernentin – in Verhandlungen mit dem Staatlichen Schulamt, das hier verantwortlich ist – Schülerströme künftig besser lenken und extreme Schulwege vermeiden möchte. Der Forderung nach einem zweiten Gymnasium im Stadtteil setzt man aber entgegen: „Der Hessische Kultusminister hat der Stadt Frankfurt wie beantragt eine IGS für den Riedberg genehmigt. Um den Frankfurter Norden zusätzlich zu entlasten, entsteht perspektivisch zudem noch das Gymnasium Nord im Neubaugebiet Bonames-Ost, das in seinem Provisorium am 29. August in Westhausen eröffnet.“ Der künftige Standort wird direkt per U 9 erreichbar sein. Und die Bitte um mehr Miteinander? „Ich kenne den Brief der vier Elternbeiratsvorsitzenden derzeit noch nicht, aber verstehe die Sorgen der Eltern und stehe gerne für ein Gespräch auch vor Ort zur Verfügung“, so Büroleiterin Lüdecke.

Frankfurts neue Bildungsdezernentin hat vor wenigen Tagen in einem FAZ-Interview von „Versäumnissen in den letzten 25 Jahren“ und von einer „besseren Kommunikation auf Augenhöhe“ gesprochen. Darauf hoffen die Eltern.

Claudia Detsch

(Fotos: Christian Schwier / cd)

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