Monat: Juni 2016

Ausschlafen nach EM-Spielen?

Der Frankfurter Stadtelternbeirat erhielt vom Staatlichen Schulamt den Hinweis auf folgende DPA-Meldung, die auch Schüler und Eltern am Riedberg interessieren dürfte. Denn demnach dürfen Schulen in Hessen den Kindern das Ausschlafen nach langen EM-Nächten (theoretisch) erlauben. Es gebe keinen landesweit vorgeschriebenen Schulbeginn, teilte der Sprecher des Kultusministeriums in Wiesbaden der Deutschen Presse-Agentur mit. Wann der Unterricht anfange, liege im Ermessensspielraum des Rektors. Dennoch dämpfte der Sprecher mögliche Hoffnungen: «Wir gehen nicht davon aus, dass ein verspäteter Schulbeginn nötig sein wird», erklärte er. Besonders in den ländlichen Regionen würde dies zu einem erheblichen Aufwand bei der Koordinierung der Schulbusse führen. Hinzu kommt, dass viele Eltern einen festgelegten Arbeitsbeginn haben und an einem unveränderten Schultag ihrer Kinder interessiert sind.

Lehrerverband bittet um Nachsicht

Absehbar enden in den nächsten Wochen mehrere Spiele der deutschen Elf erst gegen 23 Uhr – oder bei möglicher Verlängerung in der K.o.-Runde auch später. Der Lehrerverband VBE erinnerte daran, dass die Europameisterschaft in der «heißen Phase» des Endspurts um gute Zeugnisnoten in der Schule liege. Der VBE appellierte an Lehrer, Verständnis für übermüdete kleine Fußballfans aufzubringen.

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Die NEWS der Woche

Schulplatzvergabe im Losverfahren

In diesem Jahr haben 88 Prozent der Viertklässler mit Gymnasiums-Wunsch einen Platz an der gewünschten Schule bekommen. Bei Real-, Haupt- und Gesamtschulen beträgt die Quote mehr als 95 Prozent. So lauten die positiven Informationen aus dem Schuldezernat, nachdem die Platzvergabe im vergangenen Jahr zu Elternprotesten und Gerichtsklagen geführt hatte. Allerdings gibt es im Frankfurter Norden immer noch zu wenige Schulplätze, vor allem an Gymnasien oder Gesamtschulen mit Oberstufe. Auch in diesem Jahr gibt es Einzelfälle, wo Kinder weder einen Platz an Erstwunsch- noch Zweitwunsch-Schule erhalten haben und vom Riedberg ins 45 Minuten entfernte Gymnasium Nord am provisorischen Standort Westhausen pendeln sollen. Nachdem ein Teil der Schüler nach gesetzlichen Kriterien ausgewählt worden war, hat über die übrigen Plätze in vielen Fällen das Los entschieden. Auch am Gymnasium Riedberg. Das Schulamt hatte den Gymnasien dazu geraten, denn dieses Verfahren sei juristisch am wenigsten angreifbar.

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Einladung zur Kirchweihe am 3. Juli

Sie war eine deutsche Philosophin und Frauenrechtlerin jüdischer Herkunft, die zum Christentum konvertierte, in den Orden der Karmelinnen eintrat und als Jüdin und Christin zum Opfer des Holocaust wurde. Nach Edith Stein ist die neue katholische Kirche am Riedberg benannt, die am 3. Juli um 15 Uhr feierlich eingeweiht wird. Die Weihe des neuen Gemeindezentrums wird der Apostolische Administrator des Bistums Limburg, Weihbischof Manfred Grothe vornehmen – und die Riedberger sind herzlich eingeladen. St. Edith Stein wird zur Frankfurter Pfarrei Sankt Katherina von Siena gehören und soll als Centre for Dialogue at Campus Riedberg zugleich für dem Dialog zwischen Wissenschaft und Glauben Raum bieten. Wer beim Umzug helfen möchte, kann sich gerne bei Gemeindereferentin Angela Köhler melden. Sie erklärt: „In der Woche vor der Einweihung, von 27. Juni bis 1. Juli, werden wir jeden Abend um 19 Uhr das Fest vorbereiten und um 21.15 Uhr den Tag mit einem Gebet abschließen.“

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Neuer „Culture Club“ am Riedberg

Zieht Boy George an den Riedberg – der Ex-Sänger der 80er-Jahre-Kultband „Culture Club“? Das (leider) nicht. Aber heute Abend wird der „Culture Club Riedberg“ gegründet, der eine „Arbeitsgemeinschaft zur Steigerung der kulturellen Vielfalt von Frankfurts neuestem Stadtteil“ sein will. Sprich: Diese kulturbegeisterten Riedberger wollen Lesungen, Konzerte, Feste und mehr veranstalten und „Menschen aller Altersklassen in Kooperation mit weiteren Institutionen und ortsansässigen Vereinen begeistern und (multi-)kulturell zusammenführen“. Man darf also gespannt sein. Mehr Infos unter www.cultureclub-Riedberg.de

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Lese-Show bei „Kultur in der Aula“

Natürlich gibt es bereits jetzt Kultur am Riedberg – veranstaltet von der Josua-Gemeinde und „Kultur in der Aula“. Am Freitag, den 24. Juni um 20 Uhr kommt der Gießener Kabarettisten Dietrich Faber mit „Best of Bröhmann – Die Leseshow“ in die Riedbergschule an der Kalbacher Höhe. „Toter geht’s nicht“, der Debütroman von Dietrich Faber hat seit seinem Erscheinen weite Kreise gezogen. Die Kriminal-, Beziehungs- und Familien-Geschichte rund um den Vogelsberger Kommissar Henning Bröhmann stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Nicht minder erfolgreich erschienen der zweite und dritte Fall „Der Tod macht Schule“ und „Tote Hunde beißen nicht“. Und der Kult geht weiter! Im September 2015 folgte mit „Schneller, weiter, toter“ der vierte Band der Reihe. Freuen Sie sich auf Crime Country Comedy der Extraklasse wenn es heißt: „Bröhmann ermittelt doch wieder“. Dietrich Fabers Leseshows sind Bühnenereignisse voller Charme, Witz und Musik mit einem tiefgründigen Blick in das Seelenleben der deutschen Provinz. Die Tickets kosten 12 Euro, ermäßigt 10 Euro (im VVK 10 Euro, ermäßigt 8 Euro). Info und Vorverkauf unter info@josua-gemeinde.net und Telefon 069/57003249.

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Workshop zum Thema Blindenfußball

Wie kann man Fußball spielen, wenn man nichts sieht? Wie können Blinde kicken, was erleben und empfinden sie? All das können sehende Kinder von 7 bis 12 Jahren und auch deren Eltern am Donnerstag von 17.30 bis 18.45 Uhr erfahren. Der Riedberger SV veranstaltet diesen Workshop, zu dem extra auch der Inklusionsbeauftragte des Hessischen Fußballverbandes kommen wird. „Es geht auch darum, neue Erfahrungen zu sammeln“, erklärt die RSV-Vorsitzende Gaby Nagel, „wir sind selber ganz gespannt.“ Der Workshop am 16. Juni findet in der Turnhalle der Grundschule Kalbach statt, Eingang über die Talstraße. Weitere Nachfragen unter unter kontakt@riedberger-sv.de

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Müllentsorgung im Kätcheslachpark

Vor allem nach (Feier-)Wochenenden jetzt im Sommer sind die Mülleimer im Kätcheslachpark restlos überfüllt, teilweise liegt der Müll leider auch überall auf der Wiese verstreut (und das nicht nur, weil Vögel etwas rauspicken und in der Umgebung verteilen.) Der Ortsbeirat bittet nach einem gemeinsamen Antrag von CDU und SPD deshalb die Stadt, „die Leerungsfrequenz als auch die Zahl der Mülleimer zu evaluieren und dementsprechend zu erhöhen“. Plus fehlende Deckel zu montieren sowie einen demolierten Eimer zu ersetzen. Ortsbeiratsmitglieder indes merkten an, dass beim Thema Müll in erster Linie wir Nutzer und Besucher gefragt seien und mehr Mülleimer wohl nicht das Problem lösen werden. Übrigens gab es bereits eine tolle Aktion von zwei Mädchen, die die Bepflanzung um den See herum vier (!) Stunden lang reinigten und dann in einer Zeugnishülle an verschiedenen Stellen darüber informierten, dass immer noch nicht alles sauber war. Plus der Bitte, doch mehr darauf zu achten. (Foto: Ortsbeirat)

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Der neue Frankfurter Mietspiegel ist da

Der neue Mietspiegel 2016 ist ab sofort im Amt für Wohnungswesen für 3 Euro erhältlich und kann über den Buch- und Zeitschriftenhandel bezogen werden. Turnusgemäß wurde der Mietspiegel nicht neu erhoben, sondern anhand des Preisindexes für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte auf Basis des Mietspiegels 2014 fortgeschrieben. Er ist eine amtliche Auskunft über das allgemeine Mietpreisgefüge in der Stadt und erfüllt die Anforderungen eines qualifizierten Mietspiegels im Sinne des § 558 d BGB. Die Frankfurter Vermieter und Mieter haben damit die Möglichkeit, sich über die aktuellen Vergleichsmieten zu informieren. Der Frankfurter Mietspiegel 2016 zeigt die jeweiligen Obergrenzen für Mieterhöhungen auf und ist im Regelfall auch bei Wiedervermietungsmieten heranzuziehen.

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Pflegeeltern für minderjährige Flüchtlinge gesucht

Das Jugend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt sucht geeignete Pflegeeltern für jugendliche Flüchtlinge. Hierzu bietet es jeweils am zweiten Mittwoch eines Monats in der Zeit von 18 bis 19.30 Uhr in der Eschersheimer Landstraße 223, Raum B 113 im ersten Stock einen Informationsabend an. Interessierte, die in Frankfurt leben und sich mit dem Gedanken tragen einen unbegleiteten minderjährigen Flüchtling in ihrer Familie aufzunehmen erhalten hier erste Antworten und Auskünfte über formale und persönliche Voraussetzungen für die Aufnahme. Weitere Informationen gibt es bei der Pflegekinderhilfe unter der Telefon 069/212-34773.

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Erdbeeren zum Selberpflücken

Noch ein Tipp zum Schluss: Ab sofort kann man nur wenige hundert Meter vom Riedberg entfernt Erdbeeren pflücken. Einfach die Altenhöferallee nordwärts fahren, links abbiegen, über die A5 – und schon ist das Erdbeerfeld in Sichtweite. Das Feld ist auch per Rad erreichbar, am besten über den Westflügel und den Fahrradweg neben der Ross-Luxemburg-Straße Richtung Oberursel. Das Erdbeer-Feld hat 7 Tage die Woche von 9 bis 19 Uhr geöffnet, auch an Sonn- und Feiertagen. Weitere Informationen unter www.bauer-wuerfl.de

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Stadt lehnt Schüler-Ampel ab

Dieser Unfall ist vielen Eltern noch in Erinnerung. An einem Montag kurz vor 17 Uhr wollte ein zehnjähriges Mädchen den Zebrastreifen vor der Marie-Curie-Schule überqueren und wurde von einem Auto erfasst. Das Kind musste ärztlich versorgt werden, überstand den Unfall aber zum Glück ohne nachhaltige Blessuren. Schon vorher hatte der Elternbeirat Verbesserungen in puncto Verkehrssicherheit angemahnt. Nach dem Unfall fasste der Ortsbeirat – einstimmig – mehrere Beschlüsse. Die Stadt sollte prüfen, ob nicht eine Ampel vor der Schule, eine statt des Zebrastreifens über die Altenhöferallee und/ oder Tempo 30 auf der gesamten Graf-von Stauffenberg-Allee plus ein Durchfahrtsverbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen eingerichtet werden kann. All das hat der Magistrat jetzt komplett abgelehnt.

Es wird (vorerst) wieder nichts geschehen – die beiden Elternbeiratsvorsitzenden, Barbara Günther und Bettina Grießhammer nennen das „eine niederschmetternde und unverständliche Entscheidung“. Sie fügen hinzu: „Aber leider ist das auch normal in diesem politischen Prozess.“

Darum ist Tempo 30 „nicht möglich“

Die Begründung des Magistrats vom 3. Juni umfasst nur vier Absätze und hat folgenden Inhalt: Eine Tempo-30-Zone auf der gesamten Graf-von-Stauffenberg-Allee ab dem Abzweig von der Rosa-Luxemburg-Straße sowie das Lkw-Durchfahrtsverbot widersprechen der „vorgegebenen Netzfunktion als Hauptverkehrsachse“. Das heißt: Weil die „inneren“ Hauptverkehrsströme des Riedbergs dort und auch in der Altenhöferallee fließen sollen, sei das nicht möglich.

Was die beiden „Fußgängerschutzanlagen“ (sprich: Ampeln) betrifft, gelte immer noch die ablehnende Stellungnahme früherer Anträge. Das Fahrzeug-Aufkommen gilt als zu gering – obwohl laut privaten Zählungen eines Anwohners inzwischen bis zu 1000 Autos pro Stunde in dem Bereich fahren, Pendler-Schleichverkehr inklusive (MAINRiedberg berichtete).

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Auch hier an der Kreuzung Altenhöferallee/ Graf-von-Stauffenberg-Allee wird es keine Ampel geben

Ortspolitiker wiederum nennen diese Zahlen „subjektiv“ und verweisen auf erneute offizielle Verkehrs-Zählungen der Stadt, die in den nächsten Wochen stattfinden werden. Ortsvorsteherin Carolin Friedrich: „Warten wir’s ab. Ich bin gespannt auf das Ergebnis.“ Sie betont zugleich, dass der Ortsbeirat beim Thema Schulwegsicherheit definitiv „weiter dranbleibt“.

Der Elternbeirat der Marie-Curie-Schule blickt schon weiter in die Zukunft. Denn unweit der Grundschule soll bereits im Herbst 2017 das Provisorium der neuen Integrierten Gesamtschule (IGS) eröffnen. In einer aktuellen Information der Elternvertreter heißt es dazu: „Wenn nun der Westflügel weiter bebaut wird und auch die IGS eröffnet wird, wird sich das Verkehrsaufkommen noch mal steigern. Was dann einerseits eine Verschlechterung der Verkehrssituation ist, ist dann andererseits auch eine Chance, den Druck zur Investition in die Schulwegsicherheit zu erhöhen.“

Zwei gute Nachrichten gibt es dennoch

Die Verkehrszählung steht nun aus. Zudem ist an einem anderen gefährlichen Übergang eine so genannte „Ortsbegehung“ geplant. Experten der Stadt werden die Verkehrssituation in der Altenhöferallee auf Höhe der Sportanlage in Augenschein nehmen, Vertreter des Ortsbeirats und des SC Riedbergs werden dabei sein. Auch da ist das Ziel, den Weg für die vielen Kinder sicherer zu gestalten. Auch hier drücken die Elternvertreter der Marie-Curie-Schule „die Daumen für eine Verbesserung der Situation“. Das Info-Schreiben endet mit den Worten: „Es muss etwas geschehen. Leider kann dies nur sehr lange dauern und man braucht einen langen Atem. Den haben wir!“

(Zusammenfassung/ Foto: cd)

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EM-Fieber am Riedberg

Jetzt geht’s endlich loooos! Nicht nur die Kids sind im EM-Fieber, tauschen seit Wochen Sammelkarten mit unseren Fußball-Stars und diskutieren über Tore und Taktik. An Fenstern und Balkonen am Riedberg hängen schon erste Flaggen, die Grills stehen bereit, Getränke sind gekühlt und auch im Park Avenue und in der Villa Belvedere (Kautenhof) ist alles bereit fürs große PUBLIC VIEWING!

Im Park Avenue warten rund 200 Sitzplätze vor einer 4-Bildschirm-Wand auf die Riedberger EM-Fans. Zusätzlich gibt es eine kostenlose „VIP-Lounge“. Plätze dafür können direkt bei Sponsor „Occasio Rhein-Main Immobilien GmbH“ unter www.occasio-rmi.de reserviert werden. Die ersten drei Partien der deutschen Mannschaft und das Eröffnungsspiel sind schon ausverkauft. Reservierungen für sämtliche Finalspiele können erst ab dem 17.06.16 vorgenommen werden. Doch man kann natürlich auch ohne VIP-Tickets am Riedbergplatz mitfiebern und mitfeiern. Schon heute!

Auch das italienische Restaurant Villa Belvedere am Kautenhof bietet Public Viewing auf der schönen Sommerterrasse. Es gibt rund 180 Plätze vor einer großen Leinwand. Taunus-Blick inklusive. Der Eintritt ist frei, Speisen und Getränke können bestellt werden. Weitere Infos unter www.villabelvedere-ffm.de

Sonst kickt hier die Eintracht – während der Europameisterschaft bietet aber auch die Commerzbank-Arena Public Viewing für 50.000 Fußball-Fans zu den Spielen der deutschen Mannschaft an. Auf einer riesigen, 550 Quadratmeter großen LED-Leinwand. Eine Fanmeile mit Street Food und Musik gibt es übrigens auch. Tickets kosten zehn Euro und sind bei allen VVK-Stellen sowie online unter www.stadionsommer.de erhältlich. RMV und traffiQ empfehlen Besuchern die Anreise mit Bus und Bahn. An den Public Viewing-Tagen der Vorrunde Sonntag, 12. Juni, Donnerstag, 16. Juni, und Dienstag, 21. Juni, werden auch zusätzliche Verbindungen geschaffen. Und auch beim Public Viewing gilt: Die Eintrittskarte gilt als RMV-KombiTicket gleichzeitig als Fahrkarte für die An- und Abreise im gesamten RMV-Gebiet.

Wir freuen uns auf eine erfolgreiche (und friedliche) EM!

(Text/ Fotos: cd)

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Schüler laufen für guten Zweck

Endlich scheint die Sonne – und am Riedberg wird gefeiert. Am Samstag ab 11 Uhr ist Sommerfest des SC Riedberg auf der Sportanlage in der Altenhöferallee. Exakt zwei Wochen später, am 25. Juni um 14 Uhr, startet das große Park- und Stadtteilfest im Kätcheslachpark, das IG Riedberg und die Hessenagentur organisieren. Mit den Vereinen, Kirchen, Tanz- und Musikgruppen, mit tollen Mitmach-Aktionen, Auftritten von Ballett- und MusikschülerInnen, einer Talkrunde mit Experten zur Entwicklung des Riedbergs plus einem Angebot von Burger und Bratwurst bis Crepes, von Apfelwein bis Frozen Joghurt. Ein erstes Highlight ist aber schon ganz am Anfang: Der „Sponsorenlauf“ der beiden Grundschulen. Hier laufen Mädchen und Jungs für einen guten Zweck – und suchen Sponsoren mit Herz!

„Wir freuen uns, dass im Rahmen des Parkfestes ein erster gemeinsamer Sponsorenlauf beider Grundschulen aus unserem Stadtteil stattfindet“, sagt Cornelia Kinzler, Vorstand der Fördervereins der Grundschule Riedberg, und fügt hinzu: „Es wäre toll, wenn viele Kinder mit Geschwistern und Freunden den Weg zu uns in den Park finden, damit wir anderen Kindern damit helfen können.“ Kumru Altun-Cseh vom Freundeskreis der Marie-Curie-Schule erklärt: „Wir treffen uns spätestens bis 13.45 Uhr am Drehscheibenspielplatz. Start ist um 14 Uhr. Jedes Kind bekommt am Ende auch eine Urkunde.“ Und so funktioniert’s: Bei diesem Lauf suchen sich die Kinder im Vorfeld einen „Sponsor“, der einen vereinbarten Betrag pro gelaufener Runde spenden wird. Eine Runde ist übrigens ungefähr 300 Meter lang.

Beide Schulen werden die erlaufenden Spenden einem sozialen Zweck spenden. Die Grundschule Riedberg dem Verein „Helping Hands for Africa“, die Marie-Curie-Schule dem Projekt „Arche“ in der Nordweststadt, das sich besonders für Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen engagiert. Die Organisation helpinghands4africa, der die Spenden der ersten Grundschule zugute kommen, setzt sich für Waisenkinder in Afrika ein und gibt Straßenkindern eine Perspektive. Der Verein wird voraussichtlich auch beim Parkfest vertreten sein und einen kleinen Infostand aufbauen. Also liebe Kinder, Mamas, Papas, Freunde und Verwandte: Jede Lauf-Runde zählt – und kann helfen!

In beiden Grundschulen am Riedberg wurden bereits die Anmeldeformulare für den Sponsorenlauf verteilt. Die Anmeldungen können beim Klassenlehrer/ der Klassenlehrerin abgegeben werden. Die Kinder der ERSTEN GRUNDSCHULE können sich aber auch direkt unter sponsorenlauf@fvgs-riedberg.de anmelden, die Kinder der MARIE-CURIE-SCHULE unter info@freundeskreis.marie-curie-schule.de

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Unser neuer „Tante-Emma-Wagen“

Es ist ein beinahe unscheinbarer, roter Verkaufswagen, der im neuen Quartier Westflügel am Donnerstag Mittag hält. Doch vor allem ältere Riedbergerinnen und Riedberger haben schon darauf gewartet. Frisch gebackener Erdbeerkuchen, Fleisch, Brot, alles Bioware und ausschließlich Produkte aus dem Umland – das hatte die Firma RhönGut zwei engagierten Damen zugesagt, die den nicht mehr so mobilen Bewohnern (oder auch Familien ohne Auto) eine attraktive Einkaufsmöglichkeit fast zu Hause bieten möchten. „Wir wussten, dass das Interesse groß ist. Aber mit einem solchen Ansturm hatten wir nie und nimmer gerechnet“, erzählt Dr. Ruth Ellger, die gemeinsam mit Heide Etzel von der Seniorenwohnanlage Paulinum den „Tante-Emma-Wagen“ an den Riedberg holte. Von Wasser bis zum Riesling, von Magazinen bis zu Hygieneartikeln und Katzenstreu – auch dieses Zusatz-Sortiment hatte man vorab vereinbart. Wöchentliche Angebote inklusive. Und am Ende war der Wagen „fast ausverkauft“.

Inzwischen gibt es drei Einrichtungen für Senioren am Riedberg. Nicht wenige ältere Frankfurter ziehen auch in unseren jungen Stadtteil, weil hier rollstuhlgerechtes Wohnen möglich ist. Mit der Perspektive, möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben zu können.

Auch deshalb möchten Ruth Ellger und Heide Etzel den Tante-Emma Wagen zur festen Institution machen. Jeweils donnerstags um 12 Uhr soll er vor der Seniorenwohnanlage von Anbieter Parea in der Hans-Leistikow-Str. 6 halten und zwei Verkaufsmöglichkeiten bieten (plus Gelegenheit für einen kleinen Plausch zwischendurch): Einerseits kann man die Waren direkt vor Ort kaufen – oder sich diese dort aussuchen und danach liefern lassen. Denn anschließend fährt der Verkaufswagen durchs Gebiet und liefert im gesamten Westflügel frei Haus.

Der erste Test am vergangenen Donnerstag war erst der Anfang. Langfristig, wenn der Westflügel fertig gebaut ist, soll es noch einen weiteren festen Standort geben. Ruth Ellger spricht von „einer Nahkauf-Möglichkeit in der Peripherie unseres Stadtteils“. Auch für alle, „die einen etwas anderen Einkauf mit persönlicher Ansprache bevorzugen“.

Nach der gelungenen Premiere lud Heide Etzel zu Kaffee und natürlich frischem Kuchen aus dem Verkaufsstand in den Aufenthaltsraum von Parea ein. Dort wurde mit dem Inhaber des Wagens und einigen Bewohnern über weitere individuelle Wünsche gesprochen.

Ab sofort wird der Tante-Emma-Wagen von RhönGut immer donnerstags um 12 Uhr vor der Hans-Leistikow-Str. 6 im Westflügel anhalten. Dann beginnt der Verkauf der regionalen (Bio-)Produkte.

Erste Vorbestellungen für diesen 9. Juni gibt es schon. Die beiden Organisatorinnen würden sich freuen, „wenn das Angebot auch weiterhin so gut angenommen wird und unseren Stadtteil bereichert“.

(Information & Fotos: Ruth Ellger)

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Der Sportplatz kann kommen!

Der Hauptdarsteller ist nur 20 bis 30 Zentimeter groß und europaweit vom Aussterben bedroht. In der Ortsbeiratssitzung stehen zwei Präparate von Feldhamstern am Rednertisch. Beeindruckend, aber auch niedlich. Das Tier, das am liebsten in Kornfeldern und milden Lössböden wie bei uns am Riedberg buddelt, war so manchen Stadtteil-Akteuren nicht geheuer. Die Hamstervorkommen könnten die dringend benötigte zweite Sportanlage verhindern. Das war die Fakten-Lage bis Freitag. Dann erklärten Experten überraschend: Der Sportplatz kann gebaut werden. Denn es gibt aktuell nur noch sehr wenige Hamster, vielleicht sogar nur noch zwei Hamster-Männchen. Sie können nur überleben, wenn sie gerettet und in eine Erhaltungsstation gebracht werden. Die Sportvereine sind erleichtert – und die Ortspolitiker sprechen von einer „guten Nachricht“, obwohl dies zugleich natürlich auch eine traurige Nachricht sei.

Sollte es wirklich nur einen einzigen Sportplatz für bald 15.000 Riedberger, zwei Vereine, zwei Grundschulen, ein Gymnasium und demnächst auch eine Integrierten Gesamtschule geben? Sollte der Riedberg sozusagen eine Kleinstadt in der großen City Frankfurt mit vier Schulen, aber ohne Möglichkeit für Leichtathletik und Bundesjungendspiele und mehr Sport für alle werden? Das war die Riedberger Sicht auf die Hamster-Problematik. Christa Mehl-Rouschal von der Unteren Naturschutzbehörde und Tobias Reiners von der AG Feldhamsterschutz des Senckenberg Forschungsinstitutes versuchten am Freitag indes ausführlich zu erläutern, warum ihr Blick auf die Lage eine völlig andere war und ist.

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Er ist klein, possierlich und akut vom Aussterben bedroht: Feldhamster-Vorkommen hätten den Bau der zweiten Sportanlage verhindern können

Alles begann mit einem Feldhamster, der vor zwei Jahren plötzlich in einem Kellerschacht am Riedberg auftauchte. Nachforschungen ergaben, dass noch mehr Hamster am Riedberg leben. Exakt auf der freien Fläche gegenüber der ersten Sportanlage in der Altenhöferallee, wo die zweite Anlage gebaut werden soll. Es war ein Zufallsfund. Man wusste vorher nur noch von Vorkommen in Bergen-Enkheim und Zeilsheim. Die Hamster vom Riedberg hätten helfen können, die Lücke zwischen einem „schmalen Band“ von Hamster-Populationen von Gießen im Norden und bis Lampertheim im Süden zu schließen und so auch für den notwendigen Gen-Austausch zu sorgen. Außerdem: Wer nicht die europäische Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie in puncto Feldhamster-Schutz beachtet, dem drohen Strafzahlungen in Millionenhöhe. Wie zuletzt Frankreich.

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Tobias Reiners von der AG Feldhamsterschutz des Senckenberg Forschungsinstituts erklärte bei der Ortsbeiratssitzung am Freitag, warum die Hamster-Population am Riedberg „nicht überlebensfähig“ ist – und wie die beiden Männchen jetzt gerettet werden sollen

Jüngste Hamster-Kartierungen jedoch ergaben, dass nur noch drei Hamster-Bauten zu finden sind und die Zahl der Riedberger Hamster auf sehr wenige Exemplare dezimiert ist. „Da ist ein Überleben der Art praktisch ausgeschlossen“, so Tobias Reiners vom Senckenberg Forschungsinstitut. „Wir müssen jetzt die Einzeltiere im Zuge einer Tierrettung bergen und in eine Erhaltungsstation bringen.“ Sonst wäre in kürzester Zeit der Bestand erlöscht und der „genetische Austausch nicht mehr möglich gewesen“.

So wird der neue Sportplatz

Für den Stadtteil bedeutet das im Umkehrschluss: Nach der Arbeit der Hamster-Experten können die Sportplatz-Planungen wieder aufgenommen werden. Laut Planungsstudie soll die Anlage mit einem Funktionsgebäude mit Umkleiden und Duschen gebaut werden, einer 400-Meter-Laufbahn (falls die vorgesehenen Freizeitgärten nebenan mitbeansprucht werden können), mit einer Weitsprung-, Hochsprung- und Kugelstoß-Anlage, einem Großspielfeld und einem Kleinspielfeld, Multifunktionsfeldern und 42 Parkplätzen. Durch die Feldhamster-Vorkommen lagen bisher aber auch ein Spielplatz, ein Bolzplatz mit Volleyballfeld, ein Seitenstreifen vor dem Feld zum Spielen für Kinder plus der Verbindungsweg zwischen Kalbach und Riedberg mit Bänken und Laternen auf Eis.

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Das sehen die Pläne für die zweite Riedberger Sportanlage aus

Das sagen die Schulen und Vereine

Die Erleichterung ist auch bei den Schulen groß. „Das ist eine sehr gute Nachricht für die Schulen“, sagt Barbara Günther, die Elternbeiratsvorsitzende der Marie-Curie-Schule. Sie war für dieses Brennpunkt-Thema auch am Wochenende zu erreichen, ebenso wie die stellvertretende Elternbeirats-Vorsitzende der ersten Grundschule, Corinna Ruef. Auch sie freut sich sehr, dass das Sportgelände an der Altenhöferallee erweitert wird, „weil dadurch auch für die Schule noch mehr Aktivitäten ermöglicht werden und dies allen Kindern zugute kommt“.

Besonders groß ist die Freude bei den Vereinen. Der SC Riedberg, der seit Februar 2012 die erste Sportanlage als „betreuender Verein“ übernommen hatte, ist „dank der hohen Nachfrage schnell an die Grenzen gestoßen“. Auch deshalb sagt Frank Weisske, zweiter Vorsitzender des SCR: „Ich freue mich sehr über die weiteren Möglichkeiten, die sich aus der Sportflächenerweiterung ergeben.“ Zugleich sei man sehr „dankbar für das große Engagement aller Beteiligten, seitens der Stadt und des Ortsbeirats“, gerade auch zu einer Zeit, als alles auf der Kippe stand. Gaby Nagel, die Vorsitzende des im September 2015 gegründeten Riedberger SV betont: „Wir benötigen den zweiten Sportplatz unbedingt für unseren rasant wachsenden Verein.“ Der RSV hat derzeit noch keine Platzzeiten, hatte auch eine Onlinepetition für den zweiten Sportplatz ins Leben gerufen und möchte sich für lange Öffnungszeiten „von früh bis spät“ und freie Sportzeiten für alle Bürger einsetzen.

Im Herbst, nach der Ernte, sollen die Hamster geborgen werden. Zoologen werden aber auch weiterhin das Vorhaben begleiten. Die Schulen und Vereine hoffen, dass spätestens im nächsten Jahr der ersehnte zweite Sportplatz kommt. Möglichst mit 400-Meter-Bahn. Jetzt, wo die Baupläne weitergeführt werden können, hofft man aber auch, „dass der Hamster überlebt“.

(Text: cd/ Grafik: kmd)

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Ein Ginko für den Riedberg

„Dieses Baums Blatt, der von Osten / Meinem Garten anvertraut, / Giebt geheimen Sinn zu kosten, / Wie’s den Wissenden erbaut“ – das liest sich fast so, als hätte Goethe beim Verfassen seines Gedichts „Gingo biloba“ an den Wissenschaftsgarten „seiner“ (später nach ihm benannten) Frankfurter Universität gedacht. Jetzt wird ein Exemplar des mythischen Baumes auf dem Campus Riedberg gepflanzt. Claus Wisser, Freund und Förderer der Goethe-Universität, hatte den Baum anlässlich einer Preisverleihung für sein Lebenswerk erhalten – und schenkt diesen nun seiner Alma mater. Morgen um 12 Uhr wird ein Exemplar vom „Baum des Jahrtausends“ am Riedberg feierlich eingepflanzt, in Anwesenheit des Spenders.

Dem voraus ging eine Ehrung des Urban Land Institute Germany (ULI), das bereits zum elften Mal Persönlichkeiten der Immobilienwirtschaft und Stadtentwicklung mit dem „Goldenen Ginkoblatt“ auszeichnete. Bei der Ehrung, die im Dezember in München stattfand, wurde Claus Wisser, der Gründer der WISAG Gruppe, mit dem Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Claus Wisser begann 1963 ein BWL-Studium an der Goethe-Universität. Um das Studium finanzieren zu können, griff er zu Eimer und Schrubber: Abends oder früh morgens Büros reinigen, tagsüber studieren – das war seine Idee. Nach nur einem Jahr hatte er 20 Angestellte, die im ganzen Rhein-Main-Gebiet Kunden betreuten. Im siebten Semester hängte Wisser sein Studium an den Nagel und widmete sich ganz dem Aufbau seines Unternehmens, das heute eines der führenden Dienstleistungsunternehmen Deutschlands ist. Seiner Universität blieb er dennoch immer verbunden – als großzügiger Spender und Mitglied im Vorstand der Vereinigung der Freunde und Förderer.

(Information: Pressestelle der Goethe-Universität/ Foto: vencav/Fotolia)

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1000 Autos pro Stunde

Inge und Reiner Schneider bitten auf ihre Terrasse. Hier haben sie direkte Sicht auf die Kreuzung Graf-von-Stauffenberg-Allee/ Altenhöferallee. Die 75 und 76 Jahre alten Riedberger berichten, wie gerne sie hier immer noch wohnen. Doch sie berichten auch, wie – zunächst kaum merklich, aber dann immer unüberhörbarer – Verkehr und Verkehrslärm stärker wurden. „Der Berufsverkehr morgens nimmt stetig zu. Aber der Verkehr am Abend ist noch schlimmer“, erklären sie. Dann wird die Auto-Kolonne unten auf der Straße immer länger, also der Rückstau vor der Einmündung in die Altenhöferallee. Ab 16.30 Uhr passieren hier mehr als 1000 Fahrzeuge den Kreuzungsbereich – in nur einer einzigen Stunde. Das hat eine „private“ Verkehrszählung von Reiner Schneider ergeben. Diese liegt MAINRiedberg vor.

Es begann damit, dass sie ihr Fenster morgens immer früher zumachen mussten. „Wir schlafen immer bei offenem Fenster, aber so hält man das nicht aus“, erzählt das Paar. Vor einem Jahr wurde die Abfahrt in den neuen West-Teil des Riedbergs geöffnet. Die Anbindung hat 1,6 Millionen Euro gekostet, wurde von vielen Riedbergern ersehnt, da es eine weitere, wichtige Zufahrtsmöglichkeit in den Stadtteil bedeutet. Doch ab Sommer 2015 schien es dem Ehepaar Schneider so, als ob längst nicht mehr NUR Riedberger die neue Verkehrsader nutzten. Von ihrer Terrasse aus haben sie Buch geführt und berechnet, dass in der Rushhour inzwischen im Schnitt alle 3,5 bis 4,5 Sekunden ein Auto, Bus oder Lkw vorbeifährt.

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Inge und Reiner Schneider lieben ihre Terrasse – allerdings haben sie von dort aus auch den direkten Blick auf die Verkehrsströme an der Kreuzung Graf-von Stauffenberg-/ Altenhöferallee

Wird der Riedberg zum Pendler-Schleichweg?

Für Reiner Schneider ist das schon längst keine Frage mehr – sondern Fakt. „Das sieht man alleine schon an den vielen Autokennzeichen, die nicht mit F beginnen.“ Denn nicht nur die Navis kennen längst den Schleichweg über Kalbacher Höhe, Riedbergallee und Altenhöferallee in beide Himmelsrichtungen. Noch beliebter indes scheint der zweite Riedberg-Schleichweg zu sein, der von der Rosa-Luxemburg-Straße rechts in die Graf-von-Stauffenberg-Allee und dann in die Altenhöferallee führt. Diese Strecke erspart Pendlern auf dem Weg von und zur Arbeit die alltäglichen Stauungen zwischen Rosa-Luxemburg-Straße und Aral-Tankstelle sowie morgens vor der Ampel der Landesstraße aus Richtung Kalbach und A661. All das führt, so Reiner Schneider, „zu einer untragbaren Verkehrsbelastung am Riedberg“. Höhere Feinstaubwerte und Gesundheitsrisiken inklusive.

Noch ein Aspekt könnte wichtig sein: Die Straßen sind offensichtlich als Erschließungsstraßen für den Stadtteil und nicht als Durchfahrtsstraßen konzipiert. Das könne man, so argumentiert Reiner Schneider, auch daran sehen, dass zwei etwas breitere Fahrzeuge oder normale Lastwagen kaum aneinander vorbeifahren können, ohne dass mindestens ein Fahrzeug auf die Radspuren ausweichen muss. Auch Folgendes haben die Anwohner beobachtet: Während die Fahrer der Linienbusse auch, wenn’s eng wird, noch abbiegen können, scheitern andere Verkehrsteilnehmer daran. Die Schilder auf der Mittelinsel an der Kreuzung Graf-von-Stauffenberg-/ Altenhöferallee wurden jedenfalls schon mehrmals umgefahren.

Was den Verkehrsstrom stoppen könnte

Reiner Schneider möchte aber nicht nur auf Missstände aufmerksam machen. Er hätte auch einige Ideen parat, die den Pendler-Strom auch preisgünstig stoppen könnten. Die Ampel an der Rosa-Luxemburg-Straße könnte man beispielsweise so umprogrammieren, dass der grüne Pfeil Richtung Riedberg anders geschaltet und damit nicht mehr so attraktiv für Nicht-Riedberger wäre. Auch Tempo 30 im gesamten Gebiet des Riedberg würde eine Lärm- und Verkehrsminderung bewirken.

Eine Verlagerung des Verkehrs aus dem Riedberg heraus würde auch „keinerlei Nachteile für andere Bürger bringen“. Da an den bisherigen Hauptverkehrswegen nicht viele wohnen.

Die „private“ Verkehrszählung auf einen Blick

Reiner Schneider holt seinen Hefter mit den exakten Strichlisten und erklärt: „Ich habe die Autos auf der Altenhöferallee und an der Einmündung der Graf-von Stauffenberg-Allee gezählt, also sowohl abbiegende, als auch durchfahrende Fahrzeuge.“

Seine Zählungen ergaben:

7.30 bis 8.30 Uhr werden insgesamt 805 Fahrzeuge gezählt
12.30 bis 13 Uhr (hochgerechnet auf 1 Stunde) 510 Fahrzeuge
16.30 bis 17 Uhr (hochgerechnet auf 1 Stunde) 1.080 Fahrzeuge

Nur zur Erläuterung: Der Zusatz „hochgerechnet“ bedeutet, dass mittags und abends in der angegebenen halben Stunde die Autos gezählt und dann die Zahl dieser Autos auf die volle Stunde aufgerechnet wurden.

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Reiner Schneider hat über jedes durchfahrende Auto Buch geführt – die Bilanz in absoluten Zahlen überraschte aber auch ihn

Der Appell der Anwohner

Heute in der Ortsbeiratssitzung ab 20 Uhr wird sich das Ehepaar Schneider am Anfang in der Bürgersprechstunde zu Wort melden. Ruhig und sachlich, wie beim Besuch von MAINRiedberg. In dem Wissen, dass auch viele andere Anwohner ihren Appell unterstützen. Wurde nicht einst mit dem Slogan „Riedberg – urbaner Stadtteil im Grünen“ für das größte Neubaugebiet Hessens geworben? Das Verkehrsaufkommen scheint dazu nicht mehr zu passen. Reiner Schneider sagt: „Es ist nicht einzusehen und kann nicht toleriert werden, dass die Bequemlichkeit vieler Autofahrer Vorrang vor der gesundheitlichen Unversehrtheit der Bürger hat.“ Auch die zweite Grundschule des Riedbergs liegt direkt an der neuen „Pendlerstrecke“.

(Text & Fotos: cd)

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Hamster-Experten im Ortsbeirat

Ein Fußballspiel dauert 90 Minute. Die Debatte um Feldhamster-Vorkommen auf dem Gelände der geplanten, zweiten Sportanlage am Riedberg dauert nun schon Monate lang. Morgen, Freitag, steht das „Wildtier des Jahres 2016“ auch im Fokus der Ortsbeiratssitzung ab 20 Uhr. Vertreter des Senckenberg-Forschungsinstituts, der Arbeitsgemeinschaft Feldhamster sowie der Unteren Naturschutzbehörde wollen erläutern, ob und wie die Hamster umgesiedelt werden könnten.

Nur zur Erinnerung: Die geschützten Nager legen momentan die umfangreichen Planungen „auf Eis“. Inklusive 400-Meter-Bahn, Groß- und Kleinspielfeld, Umkleiden und Parkplätze. Derzeit gibt es bekanntlich nur eine einzige Sportanlage in unserem Neubaugiebiet, am Nordende der Altenhöferallee. Exakt auf der anderen Straßenseite sollte die zwei Hektar große zweite Anlage gebaut werden. Schulen, Vereine und auch viele Bürger setzen sich sehr dafür ein. Zumal die Bevölkerung am Riedberg in wenigen Jahren auf bis zu 16.000 Menschen anwachsen wird. Der Riedberg wird zu einer Kleinstadt in der großen City Frankfurt – mit womöglich nur einem einzigen Sportplatz und keiner Möglichkeit für Leichtathletik & Co.?

In einer aktuellen Magistratsvorlage wird sogar die „Unmöglichkeit der Ausführung“ der Sportanlage in Betracht gezogen (MAINRiedberg berichtete). In der vergangenen Sitzung unseres Ortsbeirats wurden zwei Anträge von CDU und SPD verabschiedet. Einerseits wird der Magistrat gebeten zu prüfen, ob „eine Umsiedlung des vom Aussterben bedrohten Feldhamsters zu seinen Artgenossen nördlich der Landesstraße L 3091 möglich ist“. Oder, ob es eine alternative Fläche für eine zweite Sportanlage auf dem Riedberg geben könnte.

Ein Feedback aus dem Römer gibt es noch nicht. In den vergangenen Wochen hat nochmals eine Zählung der aus dem Winterschlaf erwachten Nager stattgefunden. Mit Spannung wird nun erwartet, wie die Hamster-Experten die aktuelle Entwicklung beurteilen – und welche Lösungen es geben könnte.

Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind – wie immer – eingeladen, an der öffentlichen Sitzung des Ortsbeirats morgen, Freitag, ab 20 Uhr in der Alten Turnhalle am Grubweg in Kalbach teilzunehmen.

(Grafik: kmd)

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