12 Hamster stoppen 400-Meter-Bahn

Der Feldhamster macht’s (un)möglich: Wie bereits berichtet hausen mindestens 12 possierliche, aber europaweit geschützte Feldhamster auf dem Gelände östlich der Altenhöferallee. Da die Tiere erst umgesiedelt werden müssen, verzögert sich der Startschuss für die zweite Sportanlage am Riedberg bis 2017, die Fertigstellung voraussichtlich bis 2018. Das Konzept aber steht fest: Die Anlage soll eine 400-Meter-Laufbahn bekommen, ein Großspielfeld, zwei Kleinfelder und ein „Funktionsgebäude“ mit Umkleiden und Toiletten. Der Ortsbeirat hat vergangene Woche – einstimmig – für diesen Vorentwurf des Sportamtes gestimmt, der kürzlich Orts- und Vereinsvertretern vorgestellt wurde. Zudem will man erreichen, dass die notwendigen Finanzmittel bereits jetzt für den Haushaltsplanentwurf 2017 angemeldet werden.

Der Antrag dazu stammte von CDU und Grünen. Die SPD hatte ursprünglich auch die Errichtung einer Kaltlufthalle favorisiert, um mehr Hallen-Kapazitäten am Riedberg zu schaffen. Auf dem neuen, etwa 22.000 Quadratmeter großen Areal ist das aber aus Gründen des Landschaftsschutzes nicht möglich. Deshalb soll nun geprüft werden, ob diese Halle „in Abstimmung mit dem SC Riedberg auf dem bestehenden Sportgelände westlich der Altenhöferallee errichtet werden kann“.

Apropos SC Riedberg: Alex Markert, erster Vorsitzender des SC, nennt das einstimmige Ja zur zweiten Sportanlage „ein tolles Signal“. Markert weiter: „Wir freuen uns, dass der Ortsbeirat eine positive Entscheidung getroffen hat, und wir hoffen, dass eine zeitnahe Finanzierung und Umsetzung erfolgt.“ Denn nicht nur der Riedberg wächst und wächst, auch der SC hat inzwischen mehr als 1000 Mitglieder und rechnet damit, dass auch künftige Neu-Riedberger die Sportangebote nutzen wollen. Doch bereits jetzt gibt es Engpässe. Anders ausgedrückt: „Wir platzen aus allen Nähten.“

Die Sportplatz-Erweiterung wird insbesondere von den Schulen, dem TV Kalbach und auch weiteren Vereinen herbeigesehnt – wegen der geplanten Laufbahn. Derzeit gibt es am Riedberg nur die rund 700 Meter lange Finnenbahn um den „alten“ Sportplatz und eine 100-Meter-Bahn hinter dem Gymnasium, die asphaltiert ist. Letzteres ist für zeitgemäße Leichtathletik kaum geeignet. Hinzu kommt, dass auch die große Leichtathletikhalle am Martinszehnten nur eingeschränkt für den Breitensport zugänglich ist und der Olympiastützpunkt dort keine Außenfläche hat.

Damit die neue Sportanlage am Riedberg inklusive vier Laufbahnen entstehen kann, muss auf die im Bebauungsplan vorgesehenen Kleingärten verzichtet werden. Das tragen auch die Grünen mit. Die Kita Königsblick, derzeit in provisorischen Räumlichkeiten auf dem Gelände, will im nächsten Jahr umziehen. Das steht schon fest. Wenn dann noch die Hamster weichen würden, könnte es endlich losgehen…

(Text: cd/ Foto: Fotolia)

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